Hallo!
Hier ein Fp. Brief von der Fp. Nr.: 59218F v. 25.1.45 „d“ = 5. Schwadr. Reiter-Rgt. 32 / U.: 3. Kav. Div. / 2. Pz. Armee / Ungarn / Zensur Fp. Prüfst. VIII Fp. Nr.: 07074 v. 30. Jan 1945 Eingang und Ausgang.
Ungarn, , 21.1.45
…. Nach langer Zeit habe ich heute mal wieder Post bekommen. ..
Wir haben hier in Ungarn noch keine Marketenderwaren bekommen. Weihnachten haben wir gerade 25 Zigaretten empfangen, sonst nichts. Wein, Nüsse und Äpfel gibt’s ja genug hier, und wir haben uns auch schön drangehalten. Wir sind jetzt an einem anderen Frontabschnitt, haben einen fürchterlichen Marsch hinter uns, haben in ein paar Tagen fast 300 km geschafft und das erst in Eis und Schnee, dann Tauwetter, Matsch und Regen, dann wieder Frost. Tag und Nacht haben wir im Sattel gesessen, unsere armen Pferde haben viel leisten müssen, und wir auch, immer naß, keine trockenen Decken zum zudecken, die Stiefel eine Woche nicht von den Füßen gehabt, denn wir hätten die Stiefel nicht wieder anbekommen, so naß waren die Dinger. Meine Strümpfe waren naß zum Auswringen und so kaputt. Ich habe sie weggeworfen. Ein oder zwei Tage länger und die Füße wären kaputt gewesen. ……
.. kann mir schon bald kein anderes Leben mehr vorstellen und das es mal anders war als es jetzt ist. Aber wir dürfen den Mut nicht sinken lassen, hoffen wir, daß wir den Krieg siegreich durchhalten, verlieren dürfen wir nicht oder es ist alles zu ende, möge uns Gott oder der Teufel helfen, egal wer, nur helfen. ….
HW33175
