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64 Gäste, 0 Mitglieder

Autor Thema: Feldpost aus dem Kessel mit zurück Vermerk  (Gelesen 798 mal)

Offline Manfred

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Feldpost aus dem Kessel mit zurück Vermerk
« am: 08. Dezember 2020, 21:27:03 »
Hier ein frankierter Feldpostbrief eines zivilen Absenders in Ugāle mit Poststempel Windau (Kurland) vom 3. Februar 1945 an die Feldpostnummer M62213, Marine Postamt Berlin.

Hinter der Feldpostnummer verbirgt sich der Hafenkapitän Memel. Die Dienststelle des Hafenkapitäns Memel bestand bis Januar 1945.

Die letzten deutschen Einheiten verließen Memel am 28. Januar um 4 Uhr morgens. Einige Stunden später drangen sowjetische Einheiten in den Hafen durch.

Der Brief trägt verschiedene Vermerke wie „nicht zu ermitteln“, „Zurück“, „17. 3. zurück“ und rückseitig „Zurück neue Anschrift abwarten“.

Grüsse
« Letzte Änderung: 09. Dezember 2020, 15:33:17 von Manfred »

Offline name301

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Re: Feldpost aus dem Kessel mit zurück Vermerk
« Antwort #1 am: 09. Dezember 2020, 06:53:04 »
Hallo Manfred,
Sehr interessanter Beleg. Von Kessel zu Kessel.
Wäre spannend zu wissen, welchen Weg der Brief gegangen ist.
War er in Ostpreußen und wurde dort bearbeitet?

Beste Grüße
name301
Fliegende Einheiten, Stalingrad, Kessel, Zensur, Feldpost aus 45

Offline Manfred

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Re: Feldpost aus dem Kessel mit zurück Vermerk
« Antwort #2 am: 09. Dezember 2020, 15:39:50 »
Hallo name301

Gute Frage! Die Antwort wüsste ich auch gerne. Vielleicht finde ich noch Infos dazu.

Grüsse
Manfred

Offline frank9961

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Re: Feldpost aus dem Kessel mit zurück Vermerk
« Antwort #3 am: 09. Dezember 2020, 19:58:10 »
umschlagpunkt für die kiurlandpost wie auch deren feldpost war danzig. dort müsste der brief diese vermerke bekommen haben, da der weitere beförderungsweg von den russen beseztz war. und einen transport in den ostpreussenkessel, nur um dann zu erkennen, das es keinen weiteren beförderungsweg mehr gab machte keinen sinn.
gruss frank
Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.

Offline Manfred

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Re: Feldpost aus dem Kessel mit zurück Vermerk
« Antwort #4 am: 09. Dezember 2020, 20:15:15 »
Danke Frank

Ich habe hier etwas gefunden (viele von Euch wissen das wahrscheinlich):

Arge Danzig, Rundschreiben 196, 20.6.2002, Seite 1256.

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Kurland-Feldpost via Danzig
[Klaus Böhm]

In der Postversorgung des Kurland-Kessels spielte Danzig ab 8.10.1944 eine wichtige Rolle, die ich hier näher erläutern werde.

Mit der Rückzugsbewegung „Unternehmen Donner" wurde die sog. „Segewold - Stellung" als letzter Verteidigungsriegel im Baltikum geräumt. Bei dieser Absatzbewegung zogen sich etwa 400 000 Soldaten ins Kurland zurück: Es war die Heeresgruppe Nord, umbenannt in Heeresgruppe Kurland mit der 16. und 18. Armee. Die lettische Hauptstadt Riga war am 13.10.44 geräumt, die große Dünabrücke bei Riga wurde gesprengt !

Die Postversorgung der Kurland - Truppen war ab 8.10.44 nur noch auf dem Seewege möglich, da die Landverbindungen abgeriegelt waren. Als Feldpostumschlagplatz wurde Danzig angeordnet. Somit erhielt die Feldpoststelle im Postamt 6 eine besondere Bedeutung bei der Abwicklung der Feldpost.

Diese Funktion nachzuweisen ist schwierig, da die Kurlandpost normalerweise am Aufgabeort gestempelt wurde.

Im Reichsgebiet wurde Lübeck als Postleitpunkt für Feldpost Heimat-Front / Kurland eingesetzt. Hier wurde die anfallende Feldpost mit entsprechenden Leitvermerken versehen, so dass der Postumschlag in Danzig reibungslos und ohne Zeitverlust geschehen konnte: So wurden die Zusatzleitvermerke L für Libau und W für Windau verwendet. Die Feldpost Front / Kurland-Heimat wurde im Normalfall bei den im Kurland weiterhin tätigen Feldpostämtern abgefertigt und dann per Schiff über Danzig abtransportiert. Entsprechende postalische Merkmale waren für diesen Postlauf nicht notwendig, da die Post in den erreichbaren deutschen Seehäfen sortiert wurde.

Somit sind nur wenige Poststücke bekannt, die eindeutig aus Kurland stammen und dennoch postalisch in Danzig bearbeitet worden sind.

Hierfür mögen die Gründe unterschiedlich sein: Aus Zeitmangel keine Bearbeitung mehr im Feldpostamt möglich oder die Post wurde evtl. einem Soldaten mitgegeben ...

Soweit Klaus Böhm.

Danzig wurde am 23./24. März 1945 eingekesselt. Der Beleg könnte es also in der Tat noch bis Danzig geschafft haben und dort den Stempel „17. 3. zurück“ erhalten haben.

Wenn der Beleg in Danzig verblieben ist, dann wäre es sogar ein „von Kessel (Kurland) zu Kessel (Memel) im Kessel (Danzig)“-Beleg.

Grüsse
« Letzte Änderung: 09. Dezember 2020, 20:55:19 von Manfred »

Offline Manfred

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Re: Feldpost aus dem Kessel mit zurück Vermerk
« Antwort #5 am: 09. Dezember 2020, 21:09:49 »
Ich habe noch einen Beleg aus Kurland gefunden, der über Danzig unterwegs war.

Absender 45057, Beobachtungs-Abteilung 48, 50. Armeekorps, geschrieben am 23. Januar in Frauenburg/Lettland, Danziger Stempel vom 30. Januar 1945, gesendet nach Wien.

Der Brief kann natürlich auch über einen Kurier in Danzig aufgegeben worden sein wie bei Klaus Böhm beschrieben. Oder er wurde aus Zeitmangel nicht mehr beim Postamt in Kurland bearbeitet.

Grüsse
« Letzte Änderung: 09. Dezember 2020, 21:48:18 von Manfred »

 

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