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Autor Thema: Fp. Nr.:37100 = 3. Kp.Fla.Btl.602 der 79.ID  (Gelesen 1846 mal)

Offline hw33175

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Fp. Nr.:37100 = 3. Kp.Fla.Btl.602 der 79.ID
« am: 09. Januar 2015, 16:34:03 »
Hallo!
Hier ein Teil eines Nachlasses des Gefr. (ab 4/44 Leutnant) E. bei der Fp. Nr.: 37100 =  3. Kp. Fla. Batl. 602 / U.: 79. ID / 6. Armee auf dem Weg nach Stalingrad. Dort beim Schließen des Kessels im ersten Einsatz verwundet und mit der Ju ausgeflogen.
Nach der Genesung auf dem Weg zurück zu seiner Einheit im Kessel. Es gelingt ihm aber nicht.
Er schreibt immer unter der Fp. Nr.: 37100 seiner Einheit, die sich im Kessel befindet.
Somit geht seine ganze H-F Post in den Kessel und erreicht ihn nicht (mind. 4 Monate ohne Post).
Erst Mitte März 1943 erhält er Post aus der Heimat, da er nun bei der Fp. Nr.: 18686B (1. Kp. Marsch Batl. St. Pölten) ist und der erste Brief mit der Fp. Nr. als Absender von  ihm am 20.2.43 abgestempelt ist. Im Mai 1943 ist er dann bei der Fp. Nr.: 31456 = Fla. Kp. d. 79. ID
(Lexikon der Wehrmacht)
Der Stab der 79. ID wurde im Januar 43 aus dem Stalingrad-Kessel ausgeflogen.
Bereits im Januar wurde außerhalb des Kessels das Grenadier-Regiment 179 vom ausgeflogenen Divisionsstab aufgestellt.
Neu aufgestellt am 25. März 1943 als Volldivision durch Verfügung vom 12.Februar 1943 bei Stalino in Südrußland.
 
(Anmerkung: Leider sind nicht alle Worte des Inhalts für mich lesbar. Diese Worte sind mit ? aufgeführt.)

Görlitz v. 27.10.42, ohne Absenderangabe
I. Zug, d. 27.10.42
… und nähern uns jetzt Breslau. Wahrscheinlich geht es zur Südfront?

Berlin v. 29.10.42, ohne Absenderangabe
Im Zug, d. 28.10.42
..Nun sind wir schon hinter Breslau und nähern uns langsam unserem Ziel auf deutschem Gebiet…

Myslowitz v. 30.10.42, ohne Absenderangabe
Lemberg, d. 29.10.42
…Bin endlich in Lemberg gelandet…. Heute Nachmittag geht es nach Rußland hinein. Erst einmal Richtung Rostow. …

(26H 28/18 mm ) v. 2.11.42, ohne Absenderangabe
…Rin?, d. 31.10.42
Morgen früh um 2 Uhr verlassen wir Rin? Und es geht weiter nach Charkow. …Wir rechnen damit schon nächste Woche im Einsatz zu stehen.   .

Form 01  v. 3.11.42 „b“, ohne Absenderangabe
Charkow, d. 2.11.42
Jetzt setzen wir zum letzten Sprung an. In 3-4 Tagen stehen wir vielleicht das erste Mal am Feind.
Wo weiß ich noch nicht. …

Form 01 v. 11.11.42 „d“, ohne Absenderangabe
O.U., d. 11.11.42
Dicht vor der Front sendet Euch noch einmal die herzlichsten Grüße Euer Erich. Wir sind nun schon bald 3 Wochen unterwegs und unser endgültiges Ziel liegt noch 50 km von hier entfernt.
Ein kleiner Zwischenfall zwang uns zu einer 2 tägigen Pause. Wir hausen hier in einem Bunker. Ein sehrt mulmiges Gefühl, wenn draußen 19-22 Grad Kälte sind. Sonst haben wir einen herrlichen Sonnenschein. Eine öde Gegend. 3 Tage kein Baum und kein Strauch, ? Steppe.
Könnt Ihr mir eine Fellmütze nähen.
(Es folgt eine Zeichnung der Mütze.) Gr. 54…..


Fp. Nr.: 37100 v. 26.11.42, Frankfurt (Main) = 3. Kp. Fla. Btl. 602 mit Briefstempel der
 Fp. Nr.: 32432 = 1. Kp. Fla. Btl. 602 / U.: 79. ID / 6. Armee / Stalingrad

Liebe Eltern!                              O.U., 15.11.42
Mein Ziel ist erreicht! Ein herrliches Winterwetter herrscht hier schon.
Meine Feldpostnr. ist 37100. Schreibt recht bald.
Herzliche Grüße Euer E.

Fp. Nr.: 37100 v. 2.12.42 „b“
Liebe Eltern!                               O.U., d. 25.11.42
Von meiner Rückfahrt in die Etappe sende ich Euch erst einmal einen recht herzlichen Gruß. Gleichzeitig bitte ich Euch mitteilen zu dürfen, daß ich leicht am Kopf verwundet bin. Ein Splitter wollte mir den Garaus machen. Aber ein westfälischer Dickschädel läßt sich so leicht nicht unterkriegen. Es ist nur eine kleine Fleischwunde an der Stirn über dem rechten Auge, 2 cm lang und ½ cm tief. Es war mein erster schwerer Angriff in der deutschen Linie. Mit der Ju bin ich zum Verbandsplatz mit Lazarett geflogen worden. Jetzt geht es mit dem Zug noch weiter zurück. Nach Deutschland komme ich nicht.

Fp. Nr.: 37100, Luftpost, Marke mit Stempel entfernt.            O.U., d. 30.11.42
..
Einige Kilometer haben wir es nach Rückwärts schon geschafft. Meine Wunde beginnt sich schon langsam aber sicher zu schließen. …
 Es war von Anfang an schon nicht gefährlich. Nur die Nähe der Augen ließ mich die Sache schlimmer ansehen als sie in Wirklichkeit war. Also darüber macht Euch bitte keine Sorgen mehr.
Schade ist nur, daß meine Frontbewährung sich dadurch in die Länge zieht. Aber es ist ja nicht schlimm, auch diese Angelegenheit findet ihre Regelung.
Die Hauptsache ist, ich habe wieder einmal unheimliches Glück gehabt. –
Inzwischen habe ich Südrußland schon ziemlich kennen gelernt.-
Übrigens eines muß ich Euch noch mitteilen. Am Montag ist der Führer in unserem Truppenabschnitt gewesen. Ich habe ihn ? leider nicht mehr sehen können. –
…………

Fp. Nr.: 37100 v. 03.12.42 „b“
O.U., d. 3.Dez.42
Ich bin nun in einem Kriegslazarett gelandet. Meine Wunde befindet sich auf dem Weg zur Besserung und ich hoffe, daß ich zum Julfest wieder bei meiner Einheit bin. Ich hoffe so ganz fest. Ich muß nun doch endlich einmal Post von Euch erhalten. Im Übrigen ist es ziemlich still hier. Fast zu still. ……

Fp. Nr.: 37100 v. 20.12.42
Liebe Eltern!                           O.U., den 19.12.42
Kurz möchte ich Euch mitteilen, daß ich mit dem heutigen Tage aus dem Lazarett entlassen worden bin und morgen auf dem Weg zur Front bin. Meine Verwundung ist ziemlich verheilt. Ich hoffe bei meinem zweiten Einsatz nun etwas mehr Glück zu haben. Sonst ist bei mir  alles noch beim Alten. Habt Ihr Weihnachten gut überstanden? Ist das neue Jahr gut angelaufen? Ich freue mich bloß auf die Post, welche inzwischen bei meiner Truppe eingetroffen ist. Für heute grüße ich Euch alle auf das Herzlichste Euer Erich.

Fp. Nr.: 37100 v. 1.1.43 „d“                     O.U., d. 30.12.42
….
Im Augenblick ist ein harter Kampf noch im Gange. Aber alles Jammern nützt nichts, es wird einmal auch ihm die Luft ausgehen. Im Augenblick sitzen wir noch in einem warmen Quartier. Es ist hier verhältnismäßig sauber und eine Zeit können wir es noch aushalten.. Meine Verwundung ist ausgeheilt jetzt. … Unsere Verpflegung ist auch ausreichend und gibt uns die Möglichkeit einigermaßen satt zu werden. …
Wir hatten nur einen kleinen Ersatzbaum gebastelt. ..
Aber eine Flasche Rotwein hatten wir Pellkartoffeln und Quark. Ein fabelhaftes Essen. So ist Weihnachten wenigstens vergangen und so hoffen wir auch Neujahr zu überstehen und dann wollen wir hoffen, daß das Jahr 1943 nicht zu viele Überraschungen für uns hat….

Luftfeldpostbrief ohne Fp. Nr. mit durch Striche entwerteter Luftpostmarke ohne Stempel.
Ihr Lieben!                           O.U., d. 3.1.43
Nach Beendigung der Feiertage muß ich nun doch etwas von mir hören lassen. Habt Ihr sie auch gut verlebt? Am 1. Feiertag sind wir 30 km getippelt, um unsere neue Stellung zu beziehen. Es war ein herrlicher Marsch. Wind, Schnee und Glätte. Alles so schön. Eigenschaften des russischen
Winters. Im Augenblick ist lindes Wetter. Es taut sogar. Einige Grade über Null. ….
Der Druck der Russen ist im Augenblick ziemlich stark. Aber auch diese Sache wird gemeistert.
Hoffentlich recht bald, daß wir zu unserem Einsatz können. ……

Fp. Nr.: 37100 v. 11.1.43 „b“
Ihr Lieben!       Ein langer Brief.                  O.U.,  11.Jan. 43
Meine Zeit ist wohl wieder einmal gekommen, daß ich meinen Bleistift für einige Minuten ärgern muß. …. Ich sitze immer noch auf dem gleichen Fleckchen Erde wie vor 8 Tagen. Unsere Einheit scheint immer noch nicht zu erreichen sein. Schade. Aber dagegen können wir auch nichts unternehmen. Sonst geht es mir ganz gut. …
Ich würde so gerne endlich mal etwas von Euch zu hören. Aber leider ist dieses im Augenblick nicht möglich. Bei der Wollsachenspende, erhielt ich ein Paar Strümpfe von einer Familie aus Rumänien.  ……
Trostlos ist ein ? Stadt hier im Donbogen. …..

Fp. Nr.: 37100 v. 23.1.43 „b“
Ihr Lieben!                               O.U., d. 22.1.43
….
Der Russe scheint uns im Augenblick viel zu schaffen machen, denn unsere Einheit können wir immer noch nicht erreichen. Zwischen ihr und uns hat sich im Augenblick der Russe hinein geschoben. Aber lange wird dieser Druck nicht mehr dauern. Darin auch ? ?, daß ich keine Post mehr bekomme. Wir liegen, wie ich Euch, glaube ich, schon geschrieben habe, liegen wir in einem Ort, als Ortssicherung. Es ist ein einfacher Dienst. Eintönig, langweilig. Vor allen Dingen keine Post. Darunter leiden alle. Die meisten in unserer Kompanie sind Urlauber und denen fehlt die Nachricht der Frau bzw. ein Wort von zu Hause. Sonst geht es hier. Das Wetter ist wesentlich wärmer geworden. …..

Fp. Nr.: 18686B v. 20.2.43 „b“, 1. Kp. Marsch Batl. St. Pölten

(Anmerkung:
Marsch Batl. St. Pölten / U.: 3. Rum. Armee / Hgr. Don
Quelle: Forum der Wehrmacht

Marsch Batl. St. Pölten am 17.2.43  „ Bereich Demidowka am Mius / wurde zur Unterstützung der 79. ID gesandt“
Quelle: E. Rebentisch,
The Combat History of the 23rd Panzer Division in World War II, Seite 250)

Ihr Lieben!                            Ostfront, den 15.2.43
Möchte Euch nur kurz mitteilen, daß sich wieder einmal meine Einheit ändert. Bis ich meine neue Nr. weiß, bitte ich Euch keine Post mehr an meine alte Feldpostnr. zu schicken. Schade, ? nach Hause komme ich nun vorerst einmal nicht mehr. Schade! Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Sonst geht es mir immer noch danke. Hoffentlich kann ich es von Euch auch noch annehmen. Herzlichst Gruß sendet Euch Euer E..


Fp. Nr.: 18686B v. 25.2.43, Luftfeldpost, 1. Kp. Marsch Batl. St. Pölten
Ihr Lieben!                           O.U., den 25.2.43
Lange werdet Ihr schon auf eine Nachricht von mir gewartet haben, aber Euer Flegel hat es ja nicht nötig. Doch ich hatte Euch schon so oft einige Zeilen geschrieben. Aber unsere Lage und die Umstände haben es mir unmöglich gemacht. Wollte Euch auch jetzt nur die Nachricht mitteilen, daß ich noch gesund bin und mich noch bei meiner Einheit befinde.-
Was sich bei uns abgespielt hat, habt Ihr in der Heimat ja auch erfahren. Aber nun ist es zum Abschluß gebracht und wir erwarten das Frühjahr mit ihm die Entscheidung im Ostfeldzug. Die muß und wird in diesem Jahr fallen, davon sind wir hier alle fest überzeugt.
? Strapazen und Anstrengungen, trotz Rückmarsch und einer riesigen Kälte, den Glauben an den Endsieg können sie uns hier nicht ?. ..
Ich hoffe nun von Euch Post zu erhalten. Aber auch dieses Mal war es vergeblich. Aber ich sage mir immer:“ Alle guten Dinge sind drei!“ So wird es auch diesmal sein. Also gedulden wir uns noch etwas. Wenn ich nur wüßte, ob Ihr alle noch gesund und munter seid. Wenigstens sowie ich, dann wäre ich schon  beruhigt und zufrieden.


Fp. Nr.: 18686B v. 25.3.43 „e“, 1. Kp. Marsch Batl. St. Pölten
Ihr Lieben daheim!                        Ostfront., den 21.3.43
Nach langer Zeit, kann ich Euch nun doch endlich einen recht herzlichen Gruß von der Front senden. Meine Einheit liegt im Augenblick in der HKL und der Russe liegt 400 m vor uns.
Bisher ist alles in Ruhe gewesen. Hoffentlich bleibt es immer so. – Diesen Bunker müßtet Ihr sehen. …..  Beschäftigt werden wir vom Russen und von unseren Freunden, den Läusen. Das Entlausen ist zu einem Dauerzustand geworden. Sonst bin ich gesund und munter und hoffe von Euch das gleiche. ……
Hoffentlich erhalte ich bald wieder einige Zeilen von Euch. ..
Gleich muß ich wieder 2 Stunden auf Wache. …

Fp. Nr.: 18686B v. 12.4.43 „e“, 1. Kp. Marsch Batl. St. Pölten
Liebe Eltern!                           Ostfront, den 9.4.43
Für Eure lieben Zeilen dank ich Euch herzlich. War das eine Freude, als einmal Mutti´s Brief,
3 Tage später, bei der nächsten Briefsendung trudelte Papa´s Brief ein. Es muß ja im Augenblick wüst bei Euch zugehen. Aber nicht den Mut sinken lassen. Einmal geht auch hier im Osten die Sache siegreich für uns zu Ende und dann Gnade Gott dem Tommy. ..
Gestern sind wir für 10 Tage in Reservestellung gezogen. Endlich gehen einem wenigstens die Läuse etwas von der Wäsche. Der Russe hält sich immer noch still. Er soll noch etwas warten. Vielleicht noch 4 Wochen, dann wird er sein blaues Wunder schon erleben und wenn dann alles gut geht, bin ich vielleicht im August zu Hause. Früher wird es wohl nicht werden. ……


Am 15.5.43 war er bei der Fp. Nr.: 31456 = Fla. Kp. d. 79. ID / U.: 6. Armee
Rußland / Ber. Stalino
mit Fp. Nr.: L 13890 = Fl. H. Kdtr. (E) 21/VI in Golowanesk (SU)


HW33175
PS: Ohne Inhalt wären es einige Kessel-Belege. Aber auch so sehr interessant.
« Letzte Änderung: 09. Januar 2015, 16:40:32 von hw33175 »

 

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