Hallo leger-de,
vielen Dank für Deine gezeigten Belege - und vor allen, der einwandfreie passende Beschrieb.
(so in etwa sollten eben alle gezeigten Belege beschrieben werden)
Nachdem das Ende der Westfestungen in etwa Teil meines Hobbys sind darf ich doch dazu noch
einiges ergänzen. Zur NAPOSTA 05 schrieb ich seinerzeit die Berichte über Ostpreußen und Lorient-
es gab dafür für mich den Ehrenpreis.
Die Westfestungen waren für viele Truppenverbände nach der Invasion vom 6.6.44 die einzige
Rückzugsmöglichkeit nachdem der Weg Richtung Reich versperrt war. Die vorherige Stammbesatzung
mußte alle möglichen Truppenteile zusätzlich aufnehmen, Reste versenkter Schiffe, OT Leute, die noch
am Westwall bauten US.
Das Gebiet bestant aus einen Küstenstreifen an seiner breitesten Stelle ca. 10 km, alle Stellen
konnten von Artillerie beschossen werden, plus kleinerer Inseln. Truppenstärke ca 25 000 Mann,
davon ca. 2 000 fremdländische, u.a. Rotspanier und von den Ostländern.
Zum Stamm gehörte auch die Ost Reiter Abt. 281, die von der Sich. Div. 281 im Okt. 1943 nach Lorient
kommandiert wurde.
Lorient war nun am 4. Aug. 44 total eingeschlossen und es gab die üblichen Probleme, Verpflegung,
Nachschub, Post US..
Nun zu Deinem gezeigten Brief, dieser Russin an den Soldaten der Ost Kp. An die Echtheit besteht kein
Zweifel - hätte ich das Los entdeckt, hätte ich auch gut beboten, die Mängel Muße man bei solchen
Seltenheiten übersehen. Es war ein später Brief, der aber in der Festung ankam. Das Problem war
nur, wo war der Soldat eingesetzt ? Osteinheiten waren im Osten als Antikummunisten an der richtigen
Stelle, im Westen erwarteten sie aber Hilfe. Der Ire Ryan schreibt in seinen Buch über die Invasion
" da sah er sich einen Haufen Deutschen gegenüber - zum Teil russische und polnische Freiwillige,
die es nicht erwarten konnten sich zu ergeben". Deshalb solche nur in kleineren Trupps eingesetzt,
der Empfänger wurde nicht mehr gefunden.
Die grünen Stempel "5.4.45 Zurück" gefällt mit nicht so gut - ist einmalig. Den Rechteckstempel Sonderfunk..
Front - Heimat sehe ich hier zum ersten Mal. Ich erinnere mich es wurden gegen Ende des Krieges solche
Durchsagen Front/Heimat abgehört und weitergegeben.
Interessant ist noch beim Abs. der Russin/ Ukrainerin der Hinweis "Bei Willy Breitenstein". Ich habe einen
ähnlichen Brief - . , sie schreibt bei "bei Kaufmann Schmelzli" oder ähnlich. Unsere Postboten konnten
sicher mit russisch nichts anfangen.
Die Festungen sind ein schönes Sammelgebiet - suchen und man kann noch etwas finden.
Meint Karolus.