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Für die Sammlerkollegen, die es noch nicht wissen, möchte ich auf die Internetseite
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Dort sind alle 68 Bände des Kriegstagebuchs der Seekriegsleitung 1939-1945
eingestellt.
Zum Thema Holzeinschlag hier ein Auszug aus dem
Band 68 Anhang A Seite 339-A:
Der Beauftragte des Führers für die Reichsverteidigung Nord, Gruppe Verkehr.
O.U., den 25.4.1945
An Verteiler G e h e i m !
1)
Am 25.4.1945 verfügten die Reichsbahndirektionen in Reichsverteidigungsbezirk Nord über folgende Dienstkohlenvorräte:
Stettin Vorrat für 10 Tage
Schwerin Vorrat für 12 Tage
Hamburg Vorrat für 10 Tage
Gegenwärtig wird versucht, noch 40.000 t Steinkohle aus dem Raum Stettin in den Westbezirk der RBD Schwerin und in den Bezirk der RBD Hamburg mit Eisenbahn wegzufahren. Ob diese 40.000t restlos weggebracht werden können, läßt sich noch nicht übersehen; da Verladeschwierigkeiten bestehen, weil die Verladeanlagen größtenteils zerstört sein sollen. Weitere Kohlemengen lassen sich wahrscheinlich noch dadurch mobilisieren, daß sämtliche Betriebe im Reichsverteidigungsbezirk Nord eingehend überprüft werden, ob dort noch Kohlenvorräte liegen und diese Kohlenvorräte, soweit sie nicht durch die Energiewirtschaft in Anspruch genommen werden müssen, für die Reichsbahn sichergestellt werden.
2)
Mit der Holzabfuhr aus den Ostgebieten des Reichsverteidigungsbezirks Nord wird ebenfalls sofort begonnen, und zwar zunächst auf dem Wasserwege. Sobald die Steinkohlenabfuhr aus dem Stettiner Raum abgeschlossen ist, setzt sofort die Holzabfuhr mit der Eisenbahn nach dem Westen ein.
3)
Als Beauftragter der Gruppe Verkehr für die Beschaffung von Holz zur Lokbefeuerung ist der Abteilungspräsident Koch mit Dienstsitz in Pansdorf bestimmt worden.
4)
Der tägliche Holzbedarf zur Aufrechterhaltung eines weitgehendst eingeschränkten Eisenbahnbetriebes liegt zwischen 8.000 und 10.000 m3, der sich auf die 3 Reichsbahndirektionen Stettin, Schwerin und Hamburg im Verhältnis 1:1:2 verteilt. Der Heizwert des Holzes ist dabei so in Rechnung gestellt worden, daß eine Tonne Steinkohle 4 m3 Holz entsprechen.
Es folgen noch weiter Ausführungen (Ziff. 5-9) zu Art und Weise der Holzgewinnung.
z. B. zunächst Abholzung in nächster Nähe der Bahngeleise.
Anlegen von Holzlager auf jedem zweiten oder dritten Bahnhof.
Einsatz von Holzhackerkolonnen, die das angefahrene Holz zur Befeuerung zerkleinern.
Die örtlichen Einsatzdienststellen sollen unterstützen.
u.s.w.
HW33175