Hallo, ich erwarb kürzlich , quasi nebenbei, einen Beleg, der nach Ansicht einige Fragezeichen hinterläßt. Es handelt sich um Luftfeldpost vom 29.7.43 an das Infanterieregiment 9/ Grenadier Regiment 9 wohl in der Gegend von Leningrad. Zu dem Datum unzustellbar, da "C" ist das soweit klar. Der Adressat ist ein Gf Johann Richter (klingt deutsch), Absender seine Mutter Helene Richter aus LITZMANNSTADT aus der Kleingärtnerstrasse. Soweit ich ersah lag diese Strasse im Ghetto. War der Sohn also ggf "Halbjude"?
Dann aber noch interessanter die beiliegenden Briefe: sie sind polnisch geschrieben und derjenige aus Berlin scheint sogar eine primär und sekundär lesbare Schrift aufzuweisen, was die Kopien auch andeuten.
Somit mein nun meine Fragen: "Halbjuden" in der Wehrmacht? mit Elternteil im Ghetto? geschützt vor "Endlösungsdeportation?
Und wie wäre das ganze einzuschätzen? Polen in der Wehrmacht (hier dann in ganz regulären Einheiten) , tatsächlich Juden in der Wehrmacht? Die polnische Sprache scheint auf jeden Fall in dieser Familie primär gewesen zu sein, zumindest zwischen Mutter und Sohn.
Wer hat Erklärungen/ Ideen zu dem Brief und dem Sachverhalt? Ich denke auf jeden Fall ein spannendes Stück?!