Lieber Freund aus Holland,
mit Deiner Briefabbildung zeigst Du nichts Neues. Bereits im Januar 2002 schrieb ich in der philatelie über "Geflogene Feldpost" mit Luftpost-
Zuschlag von 5 Rpf. im Inlandverkehr, inkl. dem Ostland,GG und Böhmen u. Mähren. (soweit eine Flugverbindung der Lufthansa bestand)
Diese Versandart war leider bei der Truppe zu wenig bekannt, sonst würden wir heute mehr davon noch haben. Lt. Reichpostministerium
ist Feldpost mit einen Zuschlag von 5 Rpf. bevorzugt zu behandeln und wie Eilbriefe zu bearbeiten. Es gibt "relativ" viele FP - Briefe aus der
Rigaer Gegend, die mit der 5 Pf.. Marke geflogen sind - allerdings werden diese oft von Sammlern, die nicht viel wissen, mit diesen Händler-
briefen "Ghruszcz (?)" Hamburg verwechselt.
Im Handbuch ist immer noch auf Seite 216 oben ein Brief abgebildet, Stempel Berlin und adressiert nach Wiesbaden. Nicht jeder kann den
Absender ermitteln. Es war hier Hauptmann bei L 17329 Lg.P.A. Königsberg= Kommando Flughafen Bereitschaft 4/I. Der Brief wurde evtl.
der Besatzung des Flugzeuges übergeben und erst in Berlin nachgestempelt. (Was öfters vorkommt) Nur selten seht Ihr einen geflogenen
Brief mit der 5 bzw. später 6 Rpf. - Marke aus der eingeschlossenen Stadt Danzig. Allerdings erfolgte die Einschließung bereits ab 15.2.45.
(bis 4.3.45 konnten evtl. ein paar Hirsche die Sümpfe der Nehrung durchqueren) Der letzte Flug einer JU 52 erfolgte am Morgen des 17.3.45.
Solche Briefe findet Ihr evtl. nur alle Schaltjahr einmal.
Ein Brief von Holland an eine Fp. Nummer - habe noch keinen gesehen - hätte 10 Rpf. gekostet.
Herzliche Grüße Karolus