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St. Nazaire (ab 11.8.1944) / Re: ebay Fallschirmjäger aus Festung St. Nazaire?
« Letzter Beitrag von daflocki007 am 02. Januar 2013, 20:33:20 »
Im Internet habe ich Folgendes zum Thema gefunden: (neben der Liste von Feldpostmeister_at)

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Das scheint mir eigentlich ganz stimmig. Ich hätte allerdings gerne eine genaue Quelle für die Informationen!?
Was sagen denn die Experten hinsichtlich der Zensur, sieht die in Ordnung aus?

daflocki007
22
St. Nazaire (ab 11.8.1944) / Re: ebay Fallschirmjäger aus Festung St. Nazaire?
« Letzter Beitrag von Feldpostmeister_at am 02. Januar 2013, 19:58:14 »
Hallo, hier eine Aufstellung deutscher Einheiten in der Festung St. Nazaire (Liste ist nicht vollständig !!!)

Festung Saint-Nazaire
Festungskommandant:
Generalleutnant Dipl.-Ing. Hans Junck

Einheiten:
-Marine-Artillerie-Abteilung 280
-Marine-Flak-Abteilung 703,705,809,820
-Marine-Grenadier-Bataillon Lieser (aus den Mannschaften 6.Vorpostenflottille)
-Marine-Grenadier-Bataillon Haackert (aus den Mannschaften 6.Vorpostenflottille)
-Marine-Grenadier-Bataillon Emminge
-Marine-Grenadier-Bataillon Josephi
-Marine-Grenadier-Bataillon Wurffel (aus den Mannschaften 2.Sperrbrecher-Flottille)
-Fallschirmjäger-Regiment St.Nazaire
-Einheit Zieme (265.ID)
-Einheit Fuchs (265.ID)
-Einheit Kern
-Einheit Böhme
-Bataillon Fein
-Nachrichten-Zug/Gruppe Deffner
-Artillerie-Abteilung Bald (265.ID)
-K.U.Gruppe Weihmann (265.ID)
-K.U.Gruppe Ulbrich (265.ID)
-K.U.Gruppe Mann
-K.U.Gruppe Hellmund
-Stab/K.U.Gruppe Losgar
-Stab/Kampfgruppe Kässberg
-Stab/Kampfgruppe Bartel (265.ID)
-Stab/Kampfgruppe Mewis
-K.U. Sonnenburg (265.ID)

K.U. = Kampfuntergruppe

Quelle: Organisationsgeschichte der Deutschen Wehrmacht 1935-1945 (VMD Media Verlag)


Grüße
23
St. Nazaire (ab 11.8.1944) / Re: ebay Fallschirmjäger aus Festung St. Nazaire?
« Letzter Beitrag von name301 am 02. Januar 2013, 19:56:06 »
Habe den Anbieter angeschrieben, da bin ich mal auf die Antwort gespannt.

Hier zum archivieren die beiden Scans:

Viele Grüße
name301
24
St. Nazaire (ab 11.8.1944) / Re: ebay Fallschirmjäger aus Festung St. Nazaire?
« Letzter Beitrag von leger_de am 02. Januar 2013, 19:35:47 »
Hallo name301,
ich habe mal im Heft von Paul Krischer (Feldpostnummern der Westfestungen und auf den Kanalinseln) nachgesehen, welches natürlich auch nicht zu 100% vollständig ist. Auch hier ist unter L60913 nix zu finden.
Wie das Fallschirm-Jäger-Ersatz- und Ausbildungs-Regiment 2 nach St. Nazaire gekommen sein soll, erschließt sich mir leider auch nicht. Ich konnte auch keine Quelle finden, wo speziell diese Einheit in St. Nazaire erwähnt wurde.
Die Angabe des Luftgaupostamtes Wiesbaden ist meines Wissens aber richtig. Dieses galt bei den Atlantik-Festungen für die LW-Einheiten, wie dementsprechend das MPA Wiesbaden für die Marineeinheiten. Nur sind eben weit weniger Belege der Luftwaffe aus den Atlantik-Festungen vorhanden.
Ich würde den Anbieter, der es aufgrund der Aussage ("Einzige Fallschirmjägereinheit in St. Naziere") ja wissen sollte, mal darauf ansprechen und um Erläuterung bitten.
Beste Grüße
Leger_de



25
St. Nazaire (ab 11.8.1944) / ebay Fallschirmjäger aus Festung St. Nazaire?
« Letzter Beitrag von name301 am 02. Januar 2013, 19:01:40 »
Hallo,

habe ich eben bei Ebay gesehen:

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Ein  Soldat mit dem Absender
L 60913 D = 3. Kompanie, Fallschirmjägerersatz - und Ausbildungsregiment 2.
LGPA Wiesbaden

Rückseite Typische Zensur (Zensurstelle e) der Atlantikfestungen


Zuordnung der Einheit laut Tessin:

Fallschirm-Jäger-Ersatz- und Ausbildungs-Regiment 2

1. Aufstellung:

* 1.2.1944 in Frankreich (Troyes) auf Befehl vom 5.11.1943 mit 3 Bataillonen (2400 Mann). Die
Artillerie-Ausbildungs-Batterie bildet im April die Fallschirm-Artillerie-Ersatz-Abteilung Nach der
Räumung Frankreichs aufgeteilt; das IV. Bataillon bildet das Fallschirm-Jäger-Bataillon Schäfer. Die
übrigen Einheiten werden Februar 1945 in der Feldpost-Übersicht gelöscht. Wiederaufstellung 1.1.1945
in Deutschland (Wittstock) bei der Fallschirmschule 2 (III. Brandenburg); April 1945 abermals mobil als
Fallschirm-Jäger-Ausbildungs-Regiment 2; sollte 5.4.1945  aufgelöst und zur Aufstellung der 20.
Fallschirmjäger-Division (Regiment 58 oder 59) verwandt werden; Umbildung fraglich.

Wie kommt der Soldat nach St. Nazaire ?

Das Regiment war in Troyes Frankreich stationiert, das ist südöstlich von Paris an der Seine. Also sehr weit entfernt vom Atlantik. Als Frankreich 1944 von den Deutschen geräumt wurde, war der Rückzugsweg für Soldaten aus Troyes nach Osten Richtung Deutschland der sinnvollste und wohl auch einzige Weg. 
(Einheiten, die im Einzugsbereich der U-Bootstützpunkte lagen, wurden auf Befehl in diese Stützpunkte zurückgezogen, weil man diese "Festungen" unbedingt halten wollte)

Kann man anhand der Zensurstempel die Festung lokalisieren?

Meines Wissens liefen die Briefe doch über das MPA Wiesbaden bzw Auslandsbriefprüfstelle Frankfurt (Kennbuchstabe e)

Leider kann man über den Inhalt des Briefes nichts sagen, denn nur daher können Infos über St. Nazaire kommen.

Kann es sein, dass versehentlich der Brief über die ABP Frankfurt gelaufen ist, weil man MPA Wiesbaden anstatt LGPA Wiesbaden gelesen hat?
Oder war diese Einheit wirklich in St. Nazaire?

Was meint Ihr?  Was sagt der Fallschirmjägerexperte? 

Viele Grüße
name301
26
St. Nazaire (ab 11.8.1944) / Re: Le. Brief vor Festungsbeginn v. 10.8.44 M 11004 MPA Paris
« Letzter Beitrag von fp123 am 03. September 2012, 19:50:19 »
Hallo hw33175,


DANKE für das Zeigen des Beleges!

Ich lese immer wieder gerne den
Inhalt der FP, sei es im Forum oder in der
eigenen Sammlung. Wesentlich interessanter
als eine Tageszeitung.

Mit freundlichen Sammlergrüßen
Hans
27
St. Nazaire (ab 11.8.1944) / Le. Brief vor Festungsbeginn v. 10.8.44 M 11004 MPA Paris
« Letzter Beitrag von hw33175 am 30. August 2012, 21:06:42 »
Der Brief wurde offensichtlich am 10.8.44 von einer Person in Possenhofen eingeworfen, die St. Nazaire am 10.8.44
verlassen hat (siehe Inhalt).

Frankierter Brief mit  Briefstempel Possenhofen b. München v. 10.8.44
Aufdruck: Feldpost auf  Brief  durchgestrichen
Abs.: Pr. H. S. Meyer, Fp. Nr.: M 11004 / LB L 6 MPA Paris
Kriegsmarine Werft St. Nazaire
An M. N. V. Helferin bei M. P. H. St. (21) Soest (verm.  Marine-Peil-Haupt-Stelle)

Inhalt:
E.O., den 10.8.44
Meine liebe Uschi!
Diese meine Zeilen werden vielleicht die letzten sein, die Du von mir bekommen wirst. Von unserer Lage hast Du sicher gehört. Bis jetzt ist noch alles ruhig, aber wer weiß wie lange. Im Nachrichtendienst wurden Kämpfe von hier erwähnt, die aber noch nicht stattgefunden haben. In einer Stunde werden unsere Frauen auf Umwegen über den Süden nach der Heimat gebracht. Eventuell setzen wir uns auch bald ab. Wenn es zu Fuß ist.
Ich rechne ja nicht mit dem Schlimmsten, aber man weiß nicht wie es ausläuft.

(der weitere Inhalt sind nur persönliche  private Mitteilungen)

HW33175
28
St. Nazaire (ab 11.8.1944) / Re: Artillerie- Regiment 265
« Letzter Beitrag von Bodo35 am 29. Juli 2012, 18:40:33 »
Sehr schöne Belege und interessante Inhalte. Ich habe 3 Briefe aus der Festungszeit von Ihm. Danke für die ergänzenden Daten zum Werdegang.

Gruß
Bodo35
29
St. Nazaire (ab 11.8.1944) / Re: Artillerie- Regiment 265
« Letzter Beitrag von name301 am 29. Juli 2012, 10:41:52 »
Sehr interessante Inhalte.


Viele Grüße
name301
30
St. Nazaire (ab 11.8.1944) / Re: Artillerie- Regiment 265
« Letzter Beitrag von hw33175 am 28. Juli 2012, 20:08:46 »
Hallo Bodo 35!
Heute habe ich den Beitrag über St. Nazaire gefunden.
Aus dem gleichen Nachlass habe ich Belege v. März 1943 bis 10.4.45. Ich hatte bereits die interessanten Teile der Inhalte aufgeschrieben und füge sie in einer PDF Datei bei.
Er schreibt von Funknachrichtenkarten, die ich leider nicht habe, und dass die Post mit dem Flugzeug raus ging.
Auch das er seit 4.8.44 in der Festung ist.
Ein Zensurbeleg, Zensurstreifen "e" (Riemer E-55), ohne Handprüfstempel ist auch dabei.
Als Belege noch einige Scanns der Briefe.
Gruß
Heinrich

Die PDF kam nicht mit, daher jetzt nachgetragen:
Briefe des K. Fehlberg (Normandie / Bretagne) bei den Feldpostnummern
06035B =   1. Kp. Res. Inf. Btl. 588, U.: 171. Res. Div. / 15. Armee / Belgien / Dixmuiden
56079B =   Stab I u. Einh. Art. Rgt. 265, U.: 265. ID / 7. Armee / Bretagne (Quimper)
23209R =   Stab I, 1. –5. Kp. nordkaukasisches Batl. 800 d. Georg. Legion
ab 19.4.1944 Stab I, 1. – 5. Kp. (Nordkaukas.) Fstg. Gren. Rgt. 894,
U.: 265. ID / 7. Armee / Bretagne / Normandie
58567E =   Stab II u. Einh. Art. Rgt. 365, U.: 265. ID / 7. Armee / Bretagne /  St. Nazaire
nach Braunschweig

8.3.43 bei der RAD-Abt. 3/188 in Nordheim / Hannover

22.5. – 21.6.43 bei dem Gren. Ers. Batl. 588 in Hannover / Botfeld

Feldpostbrief v. 19.7.43 „g“
Absender: 06035B
Inhalt: O. U., 12.7.43
Liebe Eltern!
Da ich nun glücklich hier angekommen bin, will ich Euch gleich ein paar Worte schreiben.
... Wir liegen hier in schönen Villen. ...

Feldpostbrief v. 26.7.43 „e“
Inhalt: AK von Oostduinkerke-Duinpark

Letzte Brief mit der Fp. Nr. v. 21.9.43 „e“

Erste Brief v. 03.10.43  „d“
Absender: 56079B
.....Post nachgeschickt. Nach 3 Wochen die Post erhalten....

Feldpostbrief v. 12.2.44 „d“
Absender: 56076B mit Briefstempel: 23209

Folgende Post nur noch mit Fp. Nr.: 56076B bis zum 12.6.44

Feldpostbrief v. 12.6.44 „d“
Absender: 56076B, Fp. Nr.: gestrichen und geändert in 23209 R mit Briefstempel: 23209
Inhalt: O. U., den 9.6.44
Liebe Eltern, liebe Schwester!
............
...Mir geht es noch ausgezeichnet. Das Wetter ist jetzt schon sehr schön und wir sind manchmal den halben Tag im Wasser und baden.. .. Was gibt es bei Euch Neues. Kommen die Amerikaner
noch oft oder haben sie jetzt endlich genug zu tun bekommen. An einigen Orten sind sie ja jämmerlich zusammengeschossen worden. An einer Stelle blieben von einem ziemlich großen Haufen nur noch 50 Mann als Gefangene übrig. In diese Öde Ecke hat er sich leider nicht hergewagt. Hoffentlich können wir ihm jetzt eine ordentlich große Schlappe zufügen, dann ist er nämlich auch erledigt. ... Sonst nichts weiter für heute ... von den Zeitungen habe ich nur die von Olga erhalten ...
Euer Sohn Kurt.


Feldpostbrief v. 24.6.44 „d“
Absender: 23209 R
Inhalt: O. U., den 20.6.44
Liebe Eltern, liebe Schwester!
....
Wie ist es mit den Angriffen, haben sie endlich nachgelassen? Oder ist es immer noch so schlimm? Es sieht ja beinahe so aus als die Vergeltung jetzt begonnen hat. Hoffentlich ist ausreichend, damit der ganze Zauber bald mal zu Ende kommt.
Heute haben wir einen großen Walfisch gesehen. Der muß aus versehen wohl ziemlich dicht an den Strand gekommen wir haben mal mit dem Karabiner drauf gehalten aber der muß wohl so schnell nicht kaputt zu kriegen sein. Er zog wieder ab in den Ozean. Ich lebe hier unten fast noch immer ganz gut, bloß wie gesagt sehr einsam. Schade das Ihr mir da nicht eine Mundharmonika oder wenigstens hin und wieder mal eine Illustrierte schicken. Aber wenn Ihr eben keine kriegen könnt, dann ist es eben nicht möglich. ....
....

Feldpostbrief v. 26.6.44 „d“
Absender: 23209 R
Inhalt: O. U., den 23.6.44
Liebe Eltern, liebe Schwester!
Will auch heute wieder sie immer ein paar Worte schreiben. Gleich im Voraus, mir geht es noch sehr gut. Hoffe ja, dass ihr auch noch alle gesund seid u. das noch alles in Ordnung ist? Eure lieben Briefe, einen vom 1.6. u. einen v. 10.6. habe ich erhalten, u. mich gefreut endlich mal wieder was von Euch zu hören, ebenfalls erhielt ich zwei Zeitschriften, die ganz gut waren.
..................
Feldpostbrief v. 30.6.44 „d“
Absender: 23209 R
Inhalt: O. U., den 27.6.44
Liebe Eltern, liebe Schwester!
........
Damit wir besser feststellen können, ob wir unsere Briefe gegenseitig und tatsächlich erhalten, so wollen wir sie jetzt nummerieren, ich fange heute an und schreibe in die linke Ecke die Nr. 1.
Wenn dann mal eine Nummer ausbleibt, wissen wir genau sie ist verloren gegangen.
Mir geht es hier unten immer noch ganz gut, hoffe auch das Gleiche von Euch. Noch heute hörte ich wieder von einem Angriff auf Göttingen, hoffentlich hat der Spuk bald ein Ende mit den Fliegern. Hier unten ist es jetzt sehr warm. Aus Langeweile haben wir uns eine Kaninchenzucht angelegt, sie gedeihen ganz prächtig. .......
....

Feldpostbrief v. 08.7.44 „d“
Absender: 23209 R mit Briefstempel: 23209
Inhalt: O. U., den 6.7.44
Liebe Eltern, liebe Schwester!
Da es wieder eine kleine Zeit her ist, will ich Euch schnell mal wieder ein paar Worte schreiben.
Gleich im Voraus, mir geht es noch sehr gut, was ich auch von Euch noch hoffe. In den nächsten Tagen werden wir mal wieder etwas südlicher kommen. Aber Ihr braucht Euch nicht etwa Gedanken zu machen. Ich komme genau wieder in so eine öde Gegend wie hier.
Euer Postgeld v. 9.6. habe ich erhalten u. habe mich sehr gefreut. Post habe ich leider noch nicht wieder erhalten, aber das liegt an dem Wechsel der Feldpostnummer. Was macht Erich u. Walter?
Habt Ihr schon mal wieder Post von ihnen. Sonst für heute weiter nichts neues und viele Grüße an Euch alle u. alles Gute verbleibe ich in alter Frische Euer Sohn Kurt.

Feldpostbrief v. 17.7.44 „d“
Absender: 23209 R
Inhalt: O. U., den 9.7.44
Liebe Eltern, liebe Schwester!
....
Ich bin jetzt hier wieder in dieselbe ruhige öde Gegend gekommen wie vorher. Zu essen gibt es hier noch genug. Ihr braucht Euch also um mich keine Sorgen zu machen. Post habe ich von Euch ja leider noch keine bekommen aber das wird wohl  nur an den Umk? der Feldpostnummer liegen.
.....

Feldpostbrief v. 23.7.44 „d“
Absender: 23209 R
Inhalt: O. U., den 19.7.44
Liebe Eltern, liebe Schwester!
.........
Wir sind jetzt hier wieder etwas südlicher gekommen, wie ich Euch schon schrieb. Die Gegend hier unten ist ebenfalls ruhig und öde. Es ist hier unten auch nicht besser...
........
Ich liege jetzt hier ungefähr 100 km südlich meiner vorherigen Stelle.
........

Feldpostbrief v. 24.7.44 „f“
Absender: 23209 R
Inhalt: O. U., den 23.7.44
Liebe Eltern, liebe Schwester!
Habe gestern endlich mal wieder Post von Euch bekommen und zwar genau zwei Briefe. Einen vom 29.6. und einen vom 5.7. Und da will ich auch dann Euch gleich Antwort schreiben.
......................
Feldpostbrief v. 28.7.44 „b“
Absender: 23209 R
Inhalt: O. U., den 25.7.44
Liebe Eltern, liebe Schwester!
........ Mir geht es hier unten noch ganz gut. .....
Das Leben ist hier unten genau so ruhig u. eintönig wie auf der vorherigen Stelle, das Einzige wir haben jetzt die Möglichkeit öfter mal Kino zu sehen, da hier Marine liegt, bei denen solche Sachen selbstverständlich sind. Das Essen von wegen der Butter gleich immer Kiloweise, das ist jetzt für Schl?ter. Aber immerhin ich habe schon wieder so einige Beziehungen mitgenommen und werde auch hier wieder ganz gut auskommen. Wie Ihr mir in Eurem vorigen Brief schreibt, so habt Ihr das Geld für Juli bereits am 2.7. abgeschickt. Hoffentlich bekomme ich es bald, denn ich kann es gut gebrauchen. Ich schrieb auch, dass Ihr an die Nummer 23209R nicht mehr schreiben solltet. Da aber bereits 3 Wochen vergangen sind u. ich immer noch keine neue Nummer habe, so schreibt ruhig an 23209R weiter. Sonst für heute weiter nichts Neues mit .........

Feldpostbrief v. 01.8.44 „d“
Absender: 23209 R
Inhalt: O. U., den 29.7.44
Liebe Eltern, liebe Schwester!
Heute erhielt ich einen Brief von Euch, der wahrscheinlich noch nach der alten Stelle angekommen ist und jetzt von dort aus nachgeschickt wurde. Er war an zwei Stellen angebrannt wahrscheinlich wird der Zuge gebrannt haben, hoffentlich sind keine Briefe für mich dabei verbrannt. Mir geht es hier unten noch ganz gut, ich hoffe ja auch das Gleiche von Euch. Meine bekommt Ihr doch regelmäßig, ich schreibe auch jetzt so immer jeden zweiten bis dritten Tag.
Wie ist das zu Hause mit dem Obst wohl schon alles abgeerntet? Gut das Erich und der Walter schon mal wieder was von sich hören lassen. Mein Postgeld ist leider noch nicht angekommen aber das kann ja nachsenden. Wie sieht es heute aus in Braunschweig, hat der Tommi auch schon mal wieder angegriffen? Sonst für heute nichts neues.....

Feldpostbrief v. 14.8.44 „f“
Absender: 23209 R
Inhalt: O. U., den 31.7.44
Liebe Eltern, liebe Schwester!
Will auch heute mal wieder ein paar Worte schreiben. Gleich in Voraus, mir geht es hier unten noch ganz gut, was ich ja auch von Euch hoffe. Vorgestern erhielt ich mal wieder einen Brief von Euch, ich hatte mich schon darauf gefreut, aber es war leider ein alter, er war noch vom 19.6. und war angebrannt, wie alle anderen Briefe, die wir an diesem Tage bekamen. Das Wetter ist hier unten sehr schön u. es gibt sehr viel Weinfelder hier unten, es ist nur schade, dass er noch nicht reif ist. ......
.... es kann sein, dass wir in den nächsten tagen wieder einen kleinen Stellungswechsel machen, ungefähr 20 km von hier und das ich dann vielleicht auf eine neue F.P.N. schreibe, aber schreibt vorläufig auf 23209R weiter. Mit vielen Grüßen ......

(Anmerkung: lt. Brief v. 13.12.44 aus der Festung Saint Nazaire: „nur das man eben eingeschlossen ist u. das schon seit 4.8.“)

Feldpostbrief v. 08.8.44 „d“
Absender: 23209 R
Inhalt: O. U., den 5.8.44
Liebe Eltern, liebe Schwester!
........
Wir sind, wie ich Euch ja im vorigen Brief ja schon mitteilte, wieder mal ein paar Kilometer südlicher gekommen. Es ist hier auch eine ruhige Ecke, es ist im Gegensatz zu der anderen Stelle die ja nun Festung war, hier wieder ein bisschen mehr Z? in der Nähe, was für uns in Bezug auf die Fresserei ja günstiger ist. Aber die alten Stellen kann diese Gegend uns für ? doch nicht ersetzen, denn da gab es ja Butter u. S? u. alles genug, bloß man hatte da eben nicht das genügende Geld. Übrigens kriegen wir jetzt mit Rückwirkung vom 21.7.44 Frontzulage. Das ist also die doppelte Löhnung wie sonst. Das ist aber nicht etwa ein Grund um Euch Gedanken um mich zu machen, denn ich habe hier ?  ? noch immereinen ganz guten Tag. Bloß es wäre mal wieder Zeit auf Urlaub zu kommen. Aber vielleicht kommt das mal schneller wie man eben denkt? Euer Postgeld für Juli habe ich leider noch nicht erhalten, oder habt Ihr es etwa wieder zurück bekommen, was ......
Von Euch habe ich ja nun leider wieder noch keine Post erhalten, der letzte Brief war vom 5.7.44, aber das wird ja jetzt wieder an dem komischen Umzug liegen, ......

Feldpostbrief v. 19.8.44 „b“
Absender: 23209 R
Inhalt: O. U., den 17.8.44
Liebe Eltern, liebe Schwester!
........
Post hab ich von Euch leider auch noch nicht erhalten. 
.......

Feldpostbrief v. 23.8.44 „b“
Absender: 23209 R
Inhalt: O. U., den 19.8.44
Liebe Eltern, liebe Schwester!
....
Bei uns hier unten ist es noch immer ruhig u. ich wäre jetzt lieber oben in Ostpreußen als das ich hier in der öden Gegend liegen u. dem ganzen Geschehen zusehen muß ohne irgend was mithelfen zu können.  .....
Schade, dass ich nichts schicken darf, denn er kann ein paar Zigaretten sicher auch wieder gut gebrauchen, denn ich habe so etwas 70 Stück wieder zusammen u. für Vater habe ich auch wieder so etliche Zigarren beisammen, aber ich habe sie alle in den Tornister gelegt u. werde sie weiter aufbewahren. Augenblicklich habe ich ja mal wieder Geld genug, denn die Frontzulage macht doch ganz schön was aus u. vor allem gibt es hier unten nicht allzu viel zu kaufen. Aber ich werde ja auch weder in eine Gegend kommen wo es noch was gibt ........


Feldpostbrief v. 23.10.44 „d“ aus St. Nazaire
Absender: 58567E
Inhalt: O. U., den 18.10.44
Liebe Eltern, liebe Schwester!
Da wir heute mal wieder Gelegenheit zum Postabgeben haben, will ich Euch Ihr Lieben auch mal wieder ein paar Worte schreiben, ich schreibe ja sehr klein aber das muß sein, sonst kriege ich nichts drauf auf den Bogen u. einen größeren darf ich nicht benutzen. Gleich im Voraus will ich Euch mitteilen, dass es mir noch gut geht u. Ihr braucht Euch keine unnötigen Sorgen um mich zu machen, in was für einem Kaff ich liege, werdet ihr ja wohl schon wissen, jedenfalls befinde ich mich augenblicklich in der Lage in der sich Otto auch beinahe mal befunden hätte, nur er hat eben Glück gehabt, dass die Sache mit seinem Arm dazwischen kam, was wiederum ein großes Pech war, aber jedenfalls geht es mir hier in Sankt. N......  noch ganz gut. Es ist ja sehr schade, dass ich mich heute nicht auf dem Westwall befinden kann um den Sturm  auf unsere liebe Heimat mit aufzuhalten, aber das Schicksal hat es einmal wieder anders gewollt, u. so stehe  ich nun hier nah am Atlantik, was ja auch nicht für umsonst sein wird. Jedenfalls brauchte ihr Euch um mich keine Sorgen zu machen, mir geht es nach wie vor immer gut. Ich habe vor ein paar tagen von einem Kameraden, der schreiben durfte, ein paar Grüße an Euch mitgesendet, dessen Frau wird Euch meine Grüße senden. Hoffentlich habt ihr sie schon erhalten. Auch habe ich vor ein paar Tagen ein Funktelegramm für mich aufgeben können, was ja auch mit Rückantwort war, habe ja zwar noch keine Antwort erhalten, aber das kann ja immer noch kommen.
Liebe Eltern ich glaube Ihr könnt auch noch Briefe senden, denn ein Kamerad vom mir erhielt vor einigen Tagen einen Brief von seiner Frau daheim. Wie das allerdings vor sich geht weiß ich nicht, da müsst Ihr Euch am Besten mal nach erkundigen. Meine F.P.N. hat inzwischen auch mal wieder gewechselt, sie ist 58567E. Wie ich jetzt aus den Nachrichten erfahren habe, ist unsere liebe Heimatstadt in den letzten Wochen auch wieder schwer heimgesucht worden. ..
.......


Feldpostbrief v. 21.11.44 „b“
Absender: 58567E
Inhalt: O. U., den 18.11.44
Liebe Eltern, liebe Schwester!
Da wir heute grade wieder Gelegenheit zum Schreiben haben, will ich Euch noch schnell wieder ein paar Worte schreiben. Es geht nämlich morgen wieder ein Flugzeug mit Post ab, von Euch habe ich leider noch nichts erhalten, aber vorgestern Nacht waren wieder ein paar Maschinen da, u. ich hoffe, dass ich einen Brief dabei habe.    ..............
Meine beiden Funktelegramme werdet Ihr doch wohl erhalten haben, u. wie ist das mit den Briefen, habt Ihr da schon mal welche erhalten?  Wie ich so letztens aus dem Wehrmachtsberichten gehört habe, ist ja unsere liebe Heimatstadt auch wieder oft angegriffen worden, u. das ist meine größte Sorge, steht denn unser Haus eigentlich noch, und seid Ihr Lieben noch alle gesund u. munter? U. geht Ihr ja bei Fliegerangriffen in einen Bunker, damit Euch nicht noch unnötig was zustoßen kann. Was macht denn der Otto ......
.......  Meine Anschrift noch wie immer F.P.N. 58567E...

Feldpostbrief v. 25.11.44
Absender: 58567E / Zensurstreifen: Zensurstelle  „e“ (M: A5: 421/4)
Inhalt: O. U., den 22.11.44
Liebe Eltern, liebe Schwester!
Da wir heute wieder Gelegenheit zum Schreiben haben, will ich Euch auch gleich wieder einen Brief schreiben. Ich wollte an Otto u. Olga ja auch schon mal schreiben, aber einen Brief dürfen wir nur schicken, u. wer weiß wie viel davon ankommen u. da schreib ich eben nur an Euch damit Ihr öfter was von mir hört u. dann erfahren es die anderen ja auch. Am 18.11. als ich den anderen Brief abgegeben hatte, erhielt ich endlich die langersehnte Post von Euch. Es waren drei Briefe von Euch u. einer von Otto. Eure sind vom 7.9., vom 11.9. und v. 19.9., der Brief von Otto vom 8.9. Ich habe mich sehr gefreut endlich mal wieder was von Euch zu hören. Wie ich aus Eurem zweiten Brief erfahren habe, ist der liebe Vater auch an die holländische Grenze gekommen. Er ist doch hoffentlich kein Soldat geworden. Hoffentlich hat es nur 10 Tage gedauert u. dass er heut wieder gesund u. munter bei Euch daheim ist. Es ist nicht mehr feierlich, dass Leute wie bei Vater seinem Alter u. Gebrechen den Zauber auch noch mitmachen müssen aber der Krieg macht eben auch da keine Milde. ..........


Feldpostbrief v. 09.12.44 „b“
Absender: 58567E
Inhalt: O. U., den 7.12.44
Liebe Eltern, liebe Schwester!
Da wir heute wieder Gelegenheit haben, will ich euch schnell auch mal wieder ein paar Worte schreiben. Habe ja leider noch keine Post wieder von Euch erhalten. Der letzte Brief war am 17.9.44. allerdings war gestern Nacht wieder was da u. da habe ich Hoffnung auch was dabei zu haben.  Mir geht es hier noch ganz gut und Ihr braucht Euch um mich unbedingt keine Sorgen zu machen. ......
Nun habe ich noch eine kleine Bitte .....
Ich könnte etwas Süßstoff gebrauchen .... im Brief mitschicken.
......

Feldpostbrief v. 1?.12.44 „b“
Absender: 58567E
Inhalt: O. U., den 13.12.44
Liebe Eltern, liebe Schwester!
Da ich heute wieder Gelegenheit habe, will ich Euch schnell mal wieder ein paar Worte schreiben.
Gleich im Voraus, mir geht es verhältnismäßig noch ganz gut, hoffe auch das Gleiche von Euch Lieben daheim. Ich habe jetzt gerade wieder Vermittlungswache, es ist jetzt 23.30 Uhr u. da. Hat man die beste Zeit zum Schreiben u. vor allem die meiste Ruhe. Das Wetter ist hier auch etwasangenehmer geworden, es ist jetzt etwas kühler u. trockener, sonst ist das Wetter hier durch das Meer meist regnerisch und windig. Wie ich so gehört habe, soll das Wetter bei Euch jetzt auch ziemlich kalt sein, hoffentlich habt Ihr genug zum Feuern, aber es wird wohl auch nicht allzu viel sein. .......
Wenn ich jetzt hier sitze in der Festung u. mir das von der Zivilisten geräumte Gebiet ansehe
Wie da so manches verkommt u. darauf geht, was man zu Hause gut gebrauchen könnte. Auch möchte ich euch mitteilen, dass ich das Telegramm aus Quedlinburg vom 6.12. erhalten u. ich habe mich sehr gefreut auch mal eine Telegrammnachricht von Euch erhalten zu haben.
Aber wenn Euch ? Telegramm Schwierigkeiten oder Unkosten machen, so lasst es ruhig sein, denn  hin u. wieder fliegt ja doch immer ein Vogel hier hin u. wieder zurück u. so stehen wir ja doch im Briefwechsel. Auch habe ich Eure beiden Briefe, den einen vom 23.11. u. den einen vom  25.11.44 erhalten und mich sehr darüber gefreut. Ich ersehe daraus, dass Ihr meine Feldpostnummer nicht recht wusstet, also die lautet immer noch F.P.N. 58567E.
Wie Ihr mir mitteiltet seid Ihr Gott sei Dank noch alle gesund u. munter, was ja meine größte Sorge war u, das noch alles in Ordnung ist, dass unsere liebe Heimatstadt sehr schwer mitgenommen ist, kann ich mir vorstellen u. ich hatte schon damit gerechnet das bei Euch ach schon alles kaputt war, aber der Allmächtige hat uns nun noch mal bewahrt, wenn ich mir die Trümmer der Stadt Saint Nazaire hier so ansehe, die ja schon vor zwei Jahren in Trümmer gelegt wurde, u. wenn ich denke, dass es jetzt zu Hause genau so aussieht u. noch immer Unheil dazu kommt. Der Krieg lässt eben keinen verschont. Wie ich sehe ist der Brief v. 23.11 von Deiner Hand, lieber Vater geschrieben, bist Du also wieder zurück von Deiner Verpflichtung, Dir wird der Zauber wohl wieder gereicht haben, u. Du wirst wohl auch wieder genug Strapazen dort mitgemacht haben, die Jabos (Jagdbomber) der Tommi´s  werden Euch wohl auch immer auf der Pelle gesessen haben. Hier sind jetzt keine Flugzeuge mehr zu sehen, denn die F.F.I. Truppen haben keine Flugzeuge u. auch keine Artillerie hier. Und der Tommi u. Amerikaner kümmern sich um Saint Nazaire nicht mehr. Wir leben hier vorläufig noch ganz ruhig u. mir kommt hier noch genau so ruhig vor, wie vor einem Jahr nur das man eben eingeschlossen ist u. das schon seit 4.8. Aber das ist nun eben mal Schicksal u. wer weiß, wofür das gut ist.
Vorige Woche war mal wieder Gefangenenaustausch zwischen unseren u. den amerikanischen u. französischen Kriegsgefangenen. Die Amerikaner u. Franzosen wurden am Morgen mit zwei Omnibussen mit unserer Postenbegleitung ins Niemandsland gefahren u. von der anderen Seite kommen unsere Kriegsgefangenen in Begleitung von amerikanischer Militärpolizei. Dann trat die Parlamentärkommission zusammen, die Listen wurden verlesen ob alle da waren, dann wurden beide Partien übergeben. Die Kameraden von uns wurden begrüßt, die Amerikaner u. Franzosen von ihren Leuten, der amerikanische Oberst begrüßte seine Leute einzeln durch Handschlag, die Franzosen allerdings musterte er nur durch einen kurzen Gruß u. ließ sie stehen. Dann trat die Kommission wieder auseinander u. der Zauber war beendet.
Der Krieg ist hier ganz u. gar genau so Postenstehen u. Ausbildung wie vorher.
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Feldpostbrief v. 09.1.45 „e“
Absender: 58567E
Inhalt: Saint Nazaire, den 7.1.45
Liebe Eltern, liebe Schwester!
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Denn unser Vormarsch im Westen scheint ja wohl die Lage ?endlich geändert zu haben. Mir geht es hier in der Festung noch ganz gut und was Essen anbelangt, das ist jetzt wieder ganz ausgezeichnet, denn man kann jetzt wieder ganz gut Butter bekommen u. an Fleisch u. Eier mangelt es auch nicht. Allerdings geht das alles auf eigenen ?. aber das ist ja egal. Wenn ich jedenfalls mit dem gelieferten auskommen sollte ??? na ja Ihr wisst ja.
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Inhalt : Saint Nazaire, den 13.1.45
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Das Wetter ist sehr schön, wir haben ungefähr 10 cm Schnee. Hoffentlich bleibt er ein paar Tage liegen, denn Schnee in dieser Gegend ist eine  sehr große Seltenheit.
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Inhalt: Saint Nazaire, den 24.2.45
Liebe Eltern! liebe Schwester!

Da ich heute gerade wieder Gelegenheit habe, will ich Euch auch schnell mal wieder ein paar Worte schreiben. Der letzte Brief, den ich noch schrieb, war ja ziemlich kurz, ich hatte nämlich vergessen, dass wieder ein Brief geschrieben werden konnte. Und habe dann im letzten Augenblick schnell noch ein par Worte geschrieben. Wie geht es Euch denn eigentlich noch? U. was ist   denn eigentlich bei Euch los? Denn ich habe die letzte Nachricht von Euch am 28.12.44 , also im neuen Jahr noch gar nichts von Euch gehört? Und seit dem haben die anderen Kameraden nun bereits wieder 3 mal Post erhalten. Und ich war sehr enttäuscht, dass ich gestern wieder nichts dabei hatte. Aber damit will ich nun nicht sagen, daß Ihr nicht genug geschrieben habt. Denn es wird wohl an der augenblicklich schweren Transportlagen liegen, dass eben die Post wieder in die Luft gegangen ist.
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Feldpostbrief v. 05.3.45 „e“
Absender: 58567E
Inhalt: Saint Nazaire, den 2.3.45
Liebe Eltern, liebe Schwester!
Da ich heute wieder Gelegenheit habe, will ich es nicht versäumen u. will Euch auch schnell wieder ein paar Worte schreiben. Ich habe ja nun 9. Wochen keine Post mehr von Euch daheim, u. ich frage mich manchmal hat es überhaupt noch Zweck, zu schreiben. Wer erhält diesen Brief überhaupt, denn Antwort wird es ja doch wieder keine geben. Aber dann sage ich mir wieder, vielleicht ist doch noch alles gut gegangen bis jetzt, denn man sagt ja, jede Kugel trifft nicht, u. ebenso trifft auch nicht jede Bombe. Aber Braunschweig werde ich wohl niemals wieder erkennen, wenn ich das Glück noch mal habe, das unser haus überhaupt noch steht, dann bin ich schon sehr froh. .......


Feldpostbrief v. 19.3.45 „o oder b“
Absender: 58567E
Inhalt: Saint Nazaire, den 18.3.45
Liebe Eltern, liebe Schwester!
Da ich heute gerade wieder dazu komme, will ich Euch schnell ein paar kurze Worte schreiben. Denn viel gibt es ja doch nicht zu schreiben. Denn hier gibt es ja doch nichts neues. Wie geht es denn Euch noch liebe Elter. Ich habe ja nun bereits 12 Wochen keine Nachricht mehr von Euch.
..... Mir kommt es bald so vor, als ob bei Euch irgendwas nicht in Ordnung ist?...

Feldpostbrief v. 10.4.45 „b“
Absender: 58567E
Inhalt: Saint Nazaire, den 10.4.45
Liebe Eltern, liebe Schwester!
Da ich heut wieder Gelegenheit habe, will ich Euch schnell wieder ein paar Worte schreiben. Hoffentlich erreicht Euch mein Brief noch rechtzeitig. Denn Braunschweig ist ja nun auch bald erreicht, wenn das so weiter geht. Liebe Eltern wir wollen hoffen, dass alles noch mal vor unserer Stadt zum Stehen kommt, aber wenn es eben nicht ist, so ist es eben Schicksal u. wir müssen uns eben dann fügen, genau so wie es Olga u. Heinz u. Trudel wahrscheinlich haben tun müssen oder sind sie vorher noch rausgekommen? Wo heut uns nun eben auch das Schicksal ins Gesicht schlägt, wir müssen es hinnehmen, und uns stark halten damit es uns nicht umwirft. Vielleicht wird es doch des Herrgott´s Wille sein, dass wir und doch noch einmal gesund und munter wiederfinden dürfen. Über das harte Schicksal unseres lieben Erichs habt Ihr mir in Eurem letzten Brief auch Nachricht zukommen lassen. Ich habe diese Briefe gleich am selben Tage beantwortet, aber Ihr werdet sie wahrscheinlich auch erst jetzt erhalten, da bis jetzt keine Post von hier abging. Diese Zeit hat uns nun auch in unserer Familie schon viel Leid bereitet u. wer weiß, was noch alles passieren mag? Aber vielleicht wird dann Elend u. Leid doch bald ein Ende sein, und wir wollen hoffen, dass wir uns doch mal wiedersehen? Mir geht es noch immer gut. So will ich nun für heute schließen, in der Hoffnung, dass Ihr meine Worte noch rechtzeitig u. bei bester Gesundheit erhalten habt? Verbleibe ich mit vielen Grüßen u. bleibt mir schön gesund u. munter wie immer in alter Frische Euer Sohn Kurt.

(Anmerkung: Kriegsende in Braunschweig 10. – 14.4.1945)


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