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Stalingrad / 09617 v.28.11.42 u. 14.1.43 Radf.Str.Bau-Btl.501 Versuch in den Kessel zu kommen
« Letzter Beitrag von hw33175 am 11. November 2023, 20:03:39 »
Hallo!
Hier 2 Briefe des Obergefr. R. bei der Fp. Nr.: 09617 v. (000) 28.11.42 „c“ = 2. Kp. le. Radf. Str. Bau Btl. 501 / U.: 6. Armee / Hgr B./ Einheit im Stalingradkessel.
Soldat im Anmarsch zum Kessel nach Rückfahrt aus Urlaub.
(Anmerkung: von mir nicht lesbare Worte wurden mit (?) bezeichnet)

Osten, den 27.Nov. 1942
..  Nachdem mein Urlaub diesmal wieder so schnell vorüber ist, bin ich seit Sonntag,
15.Nov. abends 8.oo Uhr über (?..burg), Berlin wieder auf der Rückfahrt. Wie Ihr im Wehrmachtsbericht wohl gehört habt, hat der Russe die Don-Stellung durchbrochen. Wir wurden dafür in Morosowskaja aufgehalten und zu einem Urlauber-Regiment zusammengestellt. Wir liegen in einem kasernenähnlichen Gebäude, welches vorher ein rumänisches Lazarett war. Die Rumänen wurden am Don schwer angeschlagen und aufgerieben, so daß sie auch dieses Lazarett in übereiliger Flucht räumten.
Ihre Toten haben sie in einem Grabe im Hofe geworfen und in der Eile leicht zugedeckt.
In Unkenntnis haben unsere hier durchkommenden Landser diese Gruben als Latrinen
benutzt, bis vor 3 Tagen die Rumänen wieder zurückkehrten und ihre Toten herausholten.
Wodurch sich die unfreundliche Sache aufklärte. Wenn wir gewußt hätten, daß sie auch ihr Verpflegungslager im Stich gelassen haben, hätten wir uns noch reichlich eingedeckt.
Von hier aus hätte ich noch ca. 70 km zum Endbahnhof (welcher in russischer Hand ist oder war) und dann noch 160 km mit dem Auto. Ich habe diesmal noch Glück gehabt, nicht zu den Eingeschlossenen zu gehören. Für unseren Abschnitt ist der Urlaubsverkehr natürlich unterbrochen. Mit dem Weihnachtsurlaub wird mancher (?) kein Glück haben. Ich wollte auch bis Weihnachten warten, bin aber froh, daß ich es nicht getan habe, Was man hat, hat man. Und schön war es auch.
Meine Kompanie liegt leider noch in der Nähe von Stalingrad und hat (?) an Verlusten.
Kannst Dir denken, daß ich nicht gern von daheim abgefahren bin. …
Hier haben wir seit 8 Tagen Winter.
Wann wir Anschluß zu unseren Truppen bekommen, wissen wir nicht. – Nun habe ich meinen vierten Kriegswinter zu überstehen und die Kriegslage gibt zu keinerlei Aussicht Anlaß. Daran nutzt auch der Schlager nichts:
Es geht alles vorüber, es geht alles vorbei, auf jeden Dezember folgt wieder ein Mai. ..
….

Fp. Nr.: 09617 v. 14.1.43 / Luft-Feldpost – Marke entfernt –
Inh.: Ostfront, 14.Januar 1943
.. Nun bin ich wieder in der Lage Dir ein Lebenszeichen zu geben. Schwere Wochen liegen hinter mir und ich bin froh, das Leben gerettet zu haben. Unser letzter Einsatz wurde östlich
(?) , wo wir am Bahndamm Richtung Tschir dem Russen ganz nahe gegenüber lagen. Leider wurden wir wieder eingeschlossen und mußten uns bei Tagesanbruch des 1. Januar durch die russische Linie schlagen. Ich werde die Tage und Nächte von Weihnachten und bis Neujahr nie vergessen, da wir sie zwischen Steppengras und Schnee unter freiem Himmel verbringen mußten. Erzählen kann man das nicht. Dabei waren wir insgesamt 36 Stunden ohne Verpflegung. Wir lebten von Schnee und trockenem Brot (so man hatte). Zu trinken gabs weit und breit nichts. Am 30. Dezember drangen die Russen bei Dunkelheit mit großem Geschrei in unsere (schwache) Linie vor. Wir mußten (?) türmen. ………
An diesem Abend ging zudem noch unsere schöne Verpflegung verloren. …
Und wir hätten sie doch so nötig gebraucht.
Seit 1. Januar nun befinden wir uns im Rückzug aus der Donezstellung. Wer nicht mitkam, fiel in russ. Hand oder ging selbst zugrunde. Die Urlauber-Bataillone haben sich nicht bewährt und erlitten unwahrscheinliche Verluste. In Schachty fand ich Teile meiner Einheit. Während die Hauptmasse in Stalingrad noch eingeschlossen ist.
Obwohl ich mit meinen 48 schwere Strapazen mitmachen mußte, so kann ich doch noch von Glück reden. 7 Wochen waren wie von der Heimatpost abgeschnürt. Jetzt richtet sich’s so langsam wieder ein. In Tschir sind tausende liebevoll zusammengepackte Weihnachtspäckchen für die Kameraden in Stalingrad zugrunde gegangen. Der Russe hat uns einen saftigen Strich durch die Rechnung gemacht. – Der Krieg im Osten ist eben besonders hart.
…….

HW33175
2
Stalingrad / Re: Stalingrad im Postverkehr mit B&M
« Letzter Beitrag von leger_de am 16. Oktober 2023, 20:03:48 »
Hallo  name301,
das leuchtet ein. Besten Dank!
Gruß Leger_de
3
Stalingrad / Re: Stalingrad im Postverkehr mit B&M
« Letzter Beitrag von name301 am 16. Oktober 2023, 19:20:03 »
Hallo Leger_de,
tolles kleines Stalingrad Konvolut.So wie man es sich wünscht. Und dann noch Böhmen und Mähren.

Das Regiment 260 gehörte zur 113. Infanteriedivision und die wurde ab Februar/März 43 in Frankreich neuaufgestellt.
Deshalb der Nichtteilnahmestempel für die Luftpost.

Beste Grüsse
name301
4
Stalingrad / Re: Stalingrad im Postverkehr mit B&M
« Letzter Beitrag von leger_de am 15. Oktober 2023, 22:41:07 »
Der Beleg an den Türkischen Halbmond fehlte ;-)
5
Stalingrad / Stalingrad im Postverkehr mit B&M
« Letzter Beitrag von leger_de am 15. Oktober 2023, 22:37:04 »
Hallo,
kürzlich erhielt ich einen kleinen Vorgang zu einem Stalingrad-Kämpfer im Postverkehr mit seinen Angehörigen in Böhmen & Mähren. Also, genau genommen: Postverkehr mit dem Ausland. Ich vermute einmal, dass seine Wurzeln im Sudetenland liegen (siehe Karte von seinem Großvater aus Tachau). Alle Inhalte sind in deutscher Sprache.
Daraus folgende Belege:
- Luftfeldpost aus dem Kessel von Stalingrad 12.12.42 von 06346C = 10. Kompanie Infanterie-Regiment 260
- AK zu Weihnachten vom Großvater aus Tachau (Sudetenland) 19.12.42
- Brf aus Prag an 06346 vom 04.01.43 mit Zurück-Stempel
- Luftfeldpost aus Prag an 06346 vom 09.01.43 mit Zurück-Stempel in Kombination mit einem Nichtteilnahme-Stempel (Warum eigentlich?)
- Nachforschung Stalingrad an den Türkischen Halbmond aus Prag vom 28.04.43 mit entsprechendem Retour-Vermerk und Einlege-Zettel
- Nachforschung nach 1945 über den Verbleib

Beste Grüße
Leger_de
6
Stalingrad / Re: Hauptmann, eingeflogen in den Kessel von Stalingrad
« Letzter Beitrag von topstar229 am 28. August 2023, 22:22:33 »
Klasse Beleg!
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Stalingrad / Hauptmann, eingeflogen in den Kessel von Stalingrad
« Letzter Beitrag von name301 am 28. August 2023, 21:32:29 »
Hallo zusammen,

nach einiger Zeit möchte ich auch mal wieder einige Belege zeigen.

Zeige hier einige Briefe eines Hauptmannes, der am 12.12.1942 in den Kessel von Stalingrad eingeflogen wurde, um bei dem Infanterieregiment 260 (113. Inf.Division) ein Bataillon zu übernehmen.
Wer sich mit der Thematik Stalingrad beschäftigt hat, weiss, daß bis in den Januar 43 noch Offiziere eingeflogen wurden. Häufig waren das aber Offiziere, die zu ihren Stammeinheiten zurückgekehrt sind, weil sie zum Zeitpunkt der Einschließung abwesend waren wegen Urlaub usw.
Dieser Hauptmann aber war vorher in Finnland und wußte bis zum Einfliegen nicht wirklich genau, zu welcher Einheit es ging.

Sein Werdegang:
Bis Mitte 1942 Kompaniechef und Bataillonsführer bei Feldpostnummer 41424 A und C = Grenadierregiment 307 (163. Inf. Div. Finnland)
Oktober 1942 Bataillonsführeraschule Mourmelan (Frankreich) Feldpostnummer 08020
November Infanterieschule Döberitz bei Berlin
Anschließender Urlaub wurde gestrichen und es erfolgte eine Kommandierung in den Osten
30.11.42 und 01.12.1942 schon in Lemberg (Er gibt die Feldpostnummer 00436 an = Stab Inf.Rgt 307, 163. Inf Division an, warum auch immer)
5.12.1942 Charkow (Feldpostnummer 44544 = Oberkommando Heeresgruppe B, Führerreserve 1)

Feldpostbrief Nr 1: (Bahnhof Endstation)
Luftpostmarke abgefallen
Datum aus Inhalt: 10.12.1942
Alte Feldpostnummer 00436 = Stab Inf. Rgt 307, 163. Inf Div Finnland
Inhalt:
Es ist diesmal sehr schwer, das eigentliche Endziel zu erreichen. Gestern morgen kam ich endlich am derzeitigen Bahnhofsendpunkt an. Doch mußte ich aber dann bis heute morgen kampieren, denn der mich abholende Wagen kam erst in der Nacht und da war es dann zu schwierig zu fahren.... gerade war ich im Frontkino. Draußen hörte man den Kanonendonner und innen machte Heinz Rühmann in dem Film "Hauptsache glücklich" seine Scherze.
Überhaupt spürte man hier gleich wieder die Frontnähe. Morgen früh muß ich nun wieder mit dem Wagen ein großes, großes Stück zurückfahren zu einem Flugplatz. Noch morgen oder auch erst übermorgen geht es dann mit dem Flugzeug wieder vorwährts. Ich hätte nicht geglaubt, daß ich meinen ersten Flug auf diese Weise mache. Doch mein endgültiges Ziel ist auf andere Weise nicht zu erreichen.......Meine neue endgültige Anschrift weiss ich immer noch nicht.

Ich habe ja kaum Gepäck, doch auch dies darf ich nicht alles mitnehmen. Daher mußte ich heute nochmal umpacken. Ich habe heute noch schnell zwei Päckchen an dich verpackt. Es sind eingesparte Lebensmittel

Feldpostbrief Nr. 2)  (Landung in Stalingrad)
Stempeldatum und Inhaltsdatum: 12.12.1942
Feldpostnummer: 44545 = Oberkommando Herresgruppe B, Führerreserve 1
Inhalt:
Nun ist mein erster Flug (vorbei). Es war schön und nicht ganz uninteressant. Davon möchte ich dir später mal berichten. Das eignet sich nicht zum Schreiben.
Ich wollte dir nur schnell sagen, daß ich wortwörtlich gut gelandet bin.
Hier auf dem Flugplatz habe ich noch Gelegenheit, Post aus dem Kessel hinauszubringen. Und dies wollte ich noch nutzen.
Ich warte hier auf den Wagen, der mich zur Armee bringt.  Falls jetzt einige Zeit keine Post kommen sollte, dann sei unbesorgt.


Feldpostbrief Nr. 3 (bei der Einheit angekommen)
Tagesstempel, 16.12.42, Datum aus Inhalt 15.12.42
Feldpostnummer 01513 = Regimentsstab , Inf. Rgt. 260 (113. Infanteriedivision)
Inhalt:
Heute will ich dir nur einige Zeilen mehr schreiben. Die Arbeit geht ja noch tagelang. Du kannst dir denken, daß es hier viel zu tun gibt.
Ich habe einen einigermaßen ruhigen Abschnitt übernommen. Doch unsere Gesamtlage an dieser Front erfordert unsere gesamte Anspannung. Aber wir sind voll davon überzeugt, daß wir auch dieses meistern werden,. Des Enderfolges sind wir uns gewiß. Die Entbehrungen sind nicht leicht, die Männer haben viel zu ertragen. Der vergangene Winter, den ich in Finnland verbrachte, scheint doch leichter gewesen zu sein. Wir hatten unser ausreichendes Essen und hatten auch genügend Holz. Doch darüber sollst du dir keine Sorgen machen, Du weißt, daß ich Entbehrungen ertragen kann..... Die Post geht ja mit dem Flugzeug heraus und so hoffe ich, daß dich meine Zeilen laufend erreichen.


Feldpostbrief Nr. 4) (Neues Bataillon)
Tagesstempel 18.12.42, Datum aus Inhalt 17.12.42
Feldpostnummer  01513 = Regimentsstab, Inf. Rgt. 260, (113 Inf.Div)
Inhalt:
Ich erhalte gerade einige Luftpostmarken..... Bei mir hier ist es sehr ruhig. Und im Großen gesehen, geht es auch voran.
Noch eine Woche, dann ist Weihnachten. Ich werde sie hier in diesem Bunker erleben. Leider inzwischen bei einem anderen Bataillon. Ich werde morgen leider ein anderes bekommen..... Draussen war heute herrlicher Sonnenschein. Jetzt in der Nacht ist es ziemlich kalt. Aber mein Bunker ist schon ziemlich warm. Ein Radio habe ich auch. Beneidest du mich?


Feldpostbrief Nr.5) Sylvester/ Neujahr

Tagesstempel 03.01.1943, aus Inhalt Sylvester, Neujahr
Inhalt:
Vor mir steht der Kerzenhalter, den du in mein Weihnachtspäckchen verpackt hattest (und in Berlin mitgegeben) Heute abend wird auch hier eine kleine Feier stattfinden. Neben dem Adjudanten werden nach dem üblichen Abendessen noch zwei Herren vom Batl. mir Gesellschaft leisten. Wir werden bis 22 Uhr Doppelkopf spielen, dann steigt das eigentliche Festessen. Einer der Herren hat ein Stück Pferdefleisch gestiftet. Wir selbst hatten im Btl. noch zwei Flaschen Sekt. Und ausserdem erhielt ich von der Division für den heutigen Abend eine Flasche Likör.
Es geht mir überhaupt gut. Seit Weihnachten bekommen wir öfters Vitamintabletten und auch Traubenzucker oder einmal sogar Dextro-Energen. ... mein Gepäck aus Finnland ist natürlich immer noch nicht da. ich habe mich aber hier ganz gut neu eingekleidet. Eine ganz neue Uniform, Filzstiefel, einen gefütterten Winteranzug und einen guten Pullover.
gestern kamen einige Luftpostbriefe vom 21.12. Nun bin ich zuversichtlich, daß auch für mich bald was kommen muss.. So Grüße ich dich heute abermals aus der Nähe Stalingrads

Nun schreiben wir also bereits 1943. Der Wechsel vollzog sich ungestört. Der Russe feierte zwei Stunden früher und schoß heftig das Neujahr an. Und dann kam unser Jahreswechsel. Die ganze Front war plötzlich erwacht. Leuchtkugeln stiegen allerorten auf. Und die Leuchtspurgeschosse geisterten in der Finsternis
Gestern fand ich mal wieder mehrere Läuse. deshalb Wäschewechsel. Der Bursche von mir wäscht ganz sauber. Ich habe heute morgen gestaunt, was für ein schlankes Kerlchen ich geworden bin....Wir haben fast kein Brennholz.

Feldpostbrief Nr. 6)  Unzustellbar
05.01.43
an Feldpostnummer 01513  Unzustellbar zurück Wehrmachtsbriefstelle VII München 15

Der Hauptmann ist laut Volksbund seit dem 25.02.1943 im Kriegsgefangenenlager Gumrak vermisst

Die 113. Infanteriedivision stand an der Nordkesselfront.  Teile der Division wurden aber bei Einkesselung in den Südwesten des Kessel verlegt, dabei wohl auch das Regiment 260, um dort eine Front aufzubauen. Es ist nicht sicher, ob diese Einheiten später wieder an die Nordfront verlegt wurden. Da der Hauptmann von Holzmangel schreibt, lag er mit seiner Einheit wohl in der Steppe.

Für mich ist es das erste Mal, daß ich Feldpost von einem eingeflogenen Soldaten bekommen habe. Insofern ist der Brief vom 12.12.42 für mich etwas ganz besonderes.

Beste Grüße
name301
8
Stalingrad / Re: Gefreiter Nachrichtenabteilung 305. ID Weg nach Stalingrad u. Kessel
« Letzter Beitrag von name301 am 23. März 2023, 21:52:02 »
daflocki007,
vielen Dank. Ich hatte es schon aufgegeben.
Was für ein Name ::)
Beste Grüsse
name301
9
Stalingrad / Re: Gefreiter Nachrichtenabteilung 305. ID Weg nach Stalingrad u. Kessel
« Letzter Beitrag von daflocki007 am 23. März 2023, 19:53:45 »
Es müsste sich um Otto Scherieble handeln, vermißt in Stalingrad seit 01.01.1943.

daflocki007
10
Stalingrad / Re: Gefreiter Nachrichtenabteilung 305. ID Weg nach Stalingrad u. Kessel
« Letzter Beitrag von leger_de am 22. März 2023, 18:02:46 »
Hallo name301,
Glückwunsch zu diesem Konvolut! Die Inhalte sind ja echt der Hammer! Besten Dank für´s Einstellen!
Gruß Leger_de
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