Das Feldpost Sammlerforum "www.die-feldpost-2-weltkrieg.org"

Feldpostdienste => Feldpost-Einschreibesendungen - R-Zettel => Straßenbahnpost => Thema gestartet von: Feldpostmeister_at am 10. Juli 2010, 20:35:49

Titel: Straßenbahnpost Hamburg
Beitrag von: Feldpostmeister_at am 10. Juli 2010, 20:35:49
Hier eine FP-Karte in Richtung Front-Heimat vom 21.10.1942
mit TagesStpl. HAMBURG 7 STRASSENBAHN UB:a

Stempel L2:
"Aus dem Straßenbahnbriefkasten / Gebühr verrechnet"

Absender beim Inf. Ers. Btl 80 (mot.) in Hamburg.

Grüße
Feldpostmeister

Titel: Re:Feldpost Beförderung durch Straßenbahn
Beitrag von: Tiger213 am 10. Juli 2010, 21:30:14
Der ist ja Spitze ;)
Man lernt nie aus :o
Gruß Tiger
Titel: Re:Feldpost Beförderung durch Straßenbahn
Beitrag von: topstar229 am 10. Juli 2010, 21:35:46
zwar dieser hinweisstempel dennoch nachgebühr..... habe ich noch nicht gesehen. interessant.
Titel: Re:Straßenbahnpost Hamburg
Beitrag von: Feldpostmeister_at am 11. Juli 2010, 13:33:03

Hier noch ein Artikel zur "Straßenbahnpost" in Hamburg

Zitat
Die Straßenbahnbriefkästen (1.9.1920 bis 31.3.1958)

Die endgültige Lösung des Transportproblems stammte aus Belgien. Der Straßenbahnbriefkastendienst wurde am 1.9.1920 in Hamburg eingeführt: Die Straßenbahnbriefkästen lösten das Schloßbeutelverfahren ab. Am letzten Wagen der Züge, die den Stephansplatz oder den Hauptbahnhof berührten, wurde ein Briefkasten angebracht- vergleiche dazu ebenfalls  i Paragrafen 42 Absatz 3. Die gelben Briefkästen waren abnehmbar in Schlaufen eingehängt. Beschafft wurden 300 Stück zum stolzen Preis von 272 Mark pro Stück.

Die Briefkästen hatten eine Größe von 40*30*12 cm. An ihrer Rückseite war ein Bügel zu Einhängen in die dafür vorgesehene Schlaufe am Perronblech des Straßenbahnwagens angebracht.

Die Bürger konnten abgehenden Telegramme und Eilbriefe in den Schlitz einwerfen, also aufgeben.

Aber nicht nur die Bürger benutzten die Straßenbahnbriefkästen. Ein zweiter Behälter am Briefkasten war für den Dienstgebrauch vorgesehen. Damit wurde der gesamte Ortsschnellverkehr (Austausch der Telegramme und Eilbriefe zwischen den Postverkehrsanstalten in Altona, Hamburg und Wandsbek, jedoch ohne Harburg) abgewickelt.

Die Straßenbahnbriefkästen wurden an einigen Knotenpunkten durch Dauerposten geleert. Von der Bevölkerung wurde dieser Dienst gut angenommen.

1921 wurden etwa 1 Million Telegramme und Eilbriefe befördert: genannt werden täglich rund 600 eingelieferte Telegramme, 900 eingelieferte Eilbriefe und 4000 bis 5000 Telegramme und Eilbriefe, die zwischen den Postanstalten ausgetauscht wurden.

Mit der weiteren Verbreitung des Telefons ging der Telegrammverkehr zurück. Es lohnte sich nicht mehr, am Stephansplatz die Straßenbahnbriefkästen zu leeren- die dortige Leerung wurde am 1.2.1925 eingestellt. Am Hauptbahnhof wurde weiterhin geleert.

Ebenfalls 1925 wurde dem Publikum gestattet, auch normale Briefe in die Straßenbahnbriefkästen einzuwerfen. Dass kostete eine Sondergebühr, brachte also zusätzliche Einnahmen. Wegen des nun höheren Platzbedarfes mussten ab Oktober 1925 größere Briefkästen beschafft werden. Sie waren in blauer Farbe gestrichen. 1933 wurde die Farbe der Straßenbahnbriefkästen erneut geändert: In rot.

Die Briefkästen wurden in der Briefkastenschlosserei im Kraftpostbetriebswerk Hamburg 2 repariert, instandgehalten und gestrichen. Der Austausch mit der Straßenbahn erfolgte über das Straßenbahndepot Krohnskamp.
Aus einer Dienstanweisung für den Straßenbahnbriefkastendienst aus dem Jahre 1933 geht hervor, dass 3 Posten täglich von 7:00 bis 23:05 zum Leeren der Straßenbahnbriefkästen aufgestellt waren:

   1. Zum Leeren der Briefkästen an den Linien 1, 4, 7, 8, 9, 16, 17, 18, 22 und 24 in Richtung vom Steindamm zum Adolf-Hitler-Platz (so hieß seinerzeit der Rathausmarkt) auf der Steintorbrücke,
   2. für die Gegenrichtung in der Mönckebergstraße,
   3. für die beiden Fahrrichtungen der Linien 26 und 33 am Georgsplatz.

Läufer waren im Abstand von 10 Minuten zwischen den Posten, dem Postpavillon am Steintorwall und der Briefverteilstelle im Hauptbahnhof unterwegs.

Vorübergehend eingestellt wurde der Straßenbahnbriefkastendienst nach den schweren Bombenangriffen auf Hamburg im Juli 1943. Wieder aufgenommen wurde er am 18.7.1949. Ab dem 1.8.1949 beförderte die Straßenbahn wieder Briefbeutel aus den Hamburger Randgebieten zum Postamt Hamburg 1.

In die neuen Großraumbeiwagen wurde der Briefkasten fest eingebaut. Wenn ein Großraumtriebwagen ohne Beiwagen auf einer Strecke mit Straßenbahnbriefkastendienst unterwegs war, wurde auf seiner Scharfenbergkupplung ein Straßenbahnbriefkasten alter Bauart aufgesetzt und befestigt. Beim Gelenktriebwagen wurde er an den Wagenkasten gehängt.

Vollständig eingestellt wurde dieser Dienst erst zum 1.4.1958. Aufgrund der mittlerweile im Stadtgebiet aufgestellten Nachtbriefkästen waren die Straßenbahnbriefkästen überholt. Weitere Gründe hatten mit der zunehmenden Gefährdung der Postkunden und Postbediensteten bei den Handhabungen am Straßenbahnbriefkasten zu tun. Auch liefen die Straßenbahnen aufgrund des zunehmenden Verkehrs nicht mehr so pünktlich wie früher.


Grüße
Feldpostmeister






Titel: Re:Straßenbahnpost Hamburg
Beitrag von: Postschutz am 11. Juli 2010, 19:48:12
Max,

Gratuliere dir mit diesen Beleg!
Es "tauchen" immer wieder neuigkeiten und unbekannte Belege, Stempel usw. auf!

Gruss Postschutz.
Titel: Re: Straßenbahnpost Hamburg
Beitrag von: FeldpostHN am 16. Februar 2012, 21:47:48
Hier einer auch mit der Straßenbahn unterwegs:

Mit Briefstempel vorverwendung FpNr. 13395 (Mobilmachung-1.1.1940) Hilfskreuzer IV

Bei dem keine nach Gebühr weil mit Briefstempel.
Titel: Re: Straßenbahnpost Hamburg
Beitrag von: topstar229 am 16. Februar 2012, 21:54:17
und mit rollstempel. bisher hatte ich nur den hammerstempel gesehen
Titel: Re: Straßenbahnpost Hamburg
Beitrag von: leger_de am 16. Februar 2012, 23:15:34
Hallo,
ich möchte an dieser Stelle auch noch 2 Belege zum Thema Straßenbahnpost aus meiner Sammlung zeigen:
1.) FP-Brief Heimat-Front grundsätzlich gebührenfrei, aber mit der Zusatzgebühr von 5 RPf für die Straßenbahnbeförderung
2.) Der zweite Brief ist natürlich keine Feldpost und trägt deshalb neben der Zusatzgebühr von 5 RPf auch das normale Briefporto von 12 RPf, tangiert aber das Thema aufgrund der militärischen Anschrift. Das Linienschiff "Schleswig-Holstein" befand sich meines Wissens nach zu dieser Zeit als Schulschiff auf einer Auslandsreise an der Ostküste Süd- und Mittelamerikas.

@FeldpostHN
Wirklich ein absoluter Oberklasse-Beleg! Gratuliere! Rollenstempel aus der Kriegszeit habe ich auch noch nicht gesehen. Trotz des Briefstempels müßte aber auch für diesen Brief die 5 RPf Zusatzgebühr für die Straßenbahnbeförderung anfallen, von der auch die Feldpost nicht befreit war. Ist wohl ausnahmsweise so durchgeschlüpft.
Beste Grüße
leger_de
Titel: Re: Straßenbahnpost Hamburg
Beitrag von: frank9961 am 29. März 2018, 19:51:22
hier ein Brief von der strassenbahn aus Hamburg mit zusatzstempel für die schnellere Beförderung.
gruss frank
Titel: Re: Straßenbahnpost Hamburg
Beitrag von: Sprotte am 30. März 2018, 16:05:51
Ein sehr interessantes Thema!


Dank und Gruß Martin.
Titel: Re: Straßenbahnpost Hamburg
Beitrag von: leger_de am 03. November 2019, 14:18:33
Hier mal ein Luftfeldpostbrief vom 11.08.42 aus Hamburg an FP-Nr 10214. Neben der LuFp-Marke trägt er eine Zusatzfrankatur von 5 RPf.
In Verbindung mit Hamburg würde ich vermuten, dass es sich dabei um die Zusatzfrankatur für Straßenbahnpost handeln dürfte (trotz fehlen des Stempels Straßenbahnpost). Was meint Ihr dazu?
Beste Grüße
Leger_de
Titel: Re: Straßenbahnpost Hamburg
Beitrag von: topstar229 am 03. November 2019, 14:49:17
Wäre möglich. Vielleicht hatte der Absender die Strassenbahn vorgesehen aber trotzdem es beim Postamt abgegeben. Sieht ein bisschen nach Sammlerbeleg aus
Titel: Re: Straßenbahnpost Hamburg
Beitrag von: Bodo35 am 03. November 2019, 15:48:00
Ich vermute, dass der Absender nicht wusste, dass er für die Luftfeldpost keine 5pf wie bei normalen Briefen verwenden brauchte. Somit also unnötig Frankiert.

Gruß Bodo35
Titel: Re: Straßenbahnpost Hamburg
Beitrag von: leger_de am 03. November 2019, 17:48:58
Halllo Bodo35,
besten Dank für Deine Einschätzung. Welche Quelle hast Du für die Aussage, dass bei Luftfeldpost in Verbindung mit der Hamburger Straßenbahnpost keine Zusatzgebühr von 5 RPf. mehr nötig war? Eilbote mußte doch z.B. auch bei LuFp mit 40 Rpf. frankiert werden.
Beste Grüße
Leger_de
Titel: Re: Straßenbahnpost Hamburg
Beitrag von: Bodo35 am 03. November 2019, 17:56:15
Hallo Leger_de,

da hast du mich falsch verstanden. Der Schreiber wollte nicht mit der Straßenbahn versenden, sondern hat die 5 pf für die Luftpostgebühr auf den Brief geklebt, aus Unwissenheit, dass die Luftfeldpostmarke dafür ausreicht. Es wäre besser zu erklären, wenn der Brief aus einem anderen Ort abgesendet worden wäre.
Gruß Bodo35



Titel: Re: Straßenbahnpost Hamburg
Beitrag von: leger_de am 03. November 2019, 18:23:45
Hallo Bodo35,
auch so, da haben wir uns ja gegenseitig etwas falsch verstanden.
Ich gehe eben davon aus, dass die 5 Rpf als Straßenbahn-Zusatzporto gedacht waren.
Das wäre für mich absolut naheliegend (beim Absendeort Hamburg vor Juli 1943). Irrtum natürlich möglich ;-)
Beste Grüße
Leger_de
Titel: Re: Straßenbahnpost Hamburg
Beitrag von: leger_de am 05. November 2019, 20:20:29
Ich habe hier noch ein Beispiel gefunden. Der erste Beleg vom 10.11.42 wurde nachweislich durch die Straßenbahnpost befördert.
Er trägt neben der Zusatzfrankatur (wie so oft mit 6 RPf, da keine 5 Rpf-Marken zur Hand) den Stempel"Hamburg-Strassenbahn".
Ein weiterer Brief via Luftfeldpost vom 19.11.42 wurde mit der Zusatzfrankatur vom 5 Rpf für die Strassenbahnbeförderung versehen, trägt aber nicht den entsprechender Stempel, der das eindeutig belegen könnte. Beide sind an die FP-Nr 02689 = Funk-Schnellschreib-Trupp (Morse) 3 gerichtet.
Das 5 Rpf- Zusatzporto ist mir im Hinblick auf Feldpost nur für Luftpost oder Strassenbahnpost bekannt. Im Bezug auf Hamburg würde ich zur Strassenbahnpost tendieren.
Beste Grüße
Leger_de
Titel: Re: Straßenbahnpost Hamburg
Beitrag von: frank9961 am 05. November 2019, 22:19:01
ich denke das strassenbahnpost nur post mit dem jeweiligen stempel ist.
ansonsten wäre mien brief ja auch an der strassenbahn aufgeliefert worden. an der strassenbahn ar hinten aussen am waggon ein briefkasten angebracht. dort konnte man die post einwerfen. und anschliessen d wurde sie mit dem bekannten stempel hamburg strassenbahn entwertet.
Hamburg hatte ja auch einen flughafen, und der war ja auch wie prag oder andere (riga) für den luftpostverkehr ferigegeben.
gruss frank
Titel: Re: Straßenbahnpost Hamburg
Beitrag von: leger_de am 05. November 2019, 23:03:38
Hallo frank9961,
auch bei Deinem Beleg würde ich grundsätzlich die Möglichkeit einer Beförderung via Strassenbahn in Betracht ziehen.
Schau Dir bitte einmal folgende Seite an: http://www.schaumburgerpostgeschichte.de/tram-post-of-hamburg.html
Dann wirst Du feststellen, dass durchaus nicht nur der Stempel "Strassenbahnpost" auf diese Art der Beförderung hinweist.
Ich werde mir mal die Sonderveröffentlichung vom Harburger BSV zu diesem Thema besorgen. Vielleicht ist da noch etwas zu finden.
Beste Grüße
Leger_de
Titel: Re: Straßenbahnpost Hamburg
Beitrag von: Bodo35 am 06. November 2019, 05:59:21
Der Link ist sehr interessant. Danke dafür!!! Dennoch halte ich alle Briefe die in diesem Beitrag gezeigt wurden  in Verbindung mit der LuPo Marke für Briefe die die 5 pf als LuPo Zuschlag erhalten haben. Es gibt auf allen den Briefen nicht ein Anzeichen einer Beförderung mit Strassenbahn. Da wie ja auch im Link zu lesen ist diese Beförderungsart als besondere Beförderungsart gilt und extra Porto verlangte muss dieser Dienst auf den Briefen kenntlich gemacht sein, damit hier eventuell auch Strafporto berechnet werden konnte. Dies ist in keinem einzigen Bief mit LuPo Marke passiert. Allein die Kenntnis des Schreibers, das es die Beförderungsart mit der Strassenbahn gibt, macht ja nicht automatisch jeden Brief der eine Zusatzfrankatuur trägt zum Strassenbahnbrief. Dies ist aber nur meine ganz nüchtern betrachtete auf den Fakten der Briefe basierende Meinung.

Gruß Bodo35
PS: Dennoch finde ich die Diskussion darüber sehr spannend und würde mich freuen, wenn es bei vielen Themen so gehen würde. So lebt ja auch nur ein Forum.
Titel: Re: Straßenbahnpost Hamburg
Beitrag von: bommel02 am 06. November 2019, 11:39:00
Hallo,

bringt das Thema doch mal beim ARGE Treffen zur Sprache. Es gibt ARGE Mitglieder, die nicht in unserem Forum sind, vielleicht aber Hinweise darüber geben können.

Ich selbst habe mir gerade die Rundbriefe vorgenommen, bisher aber noch nichts gefunden. Die beiden von Leger eingestellten Briefe deuten, nach meiner Auffassung, schon darauf hin, dass der 2.Beleg ebenfalls mit der Straßenbahn befördert wurde, da beide Briefe zeitnah (November 42) verschickt wurden.

Vermutlich wird man es aber nicht klären können, da eben kein Hinweis auf den Briefen hinterlegt ist, dass diese mit der Straßenbahn befördert wurden.

Beste Grüße

Thomas
Titel: Re: Straßenbahnpost Hamburg
Beitrag von: leger_de am 06. November 2019, 19:54:13
Hallo Bodo35,
eines vorweg: Auch ich freue mich darüber, wie viel Leben tatsächlich noch im Forum steckt.  Vielleicht läßt sich das ja noch etwas ausdehnen ;-)

Zu Deiner Ausführung möchte ich folgende Sachen anmerken, die mir noch aufgefallen sind:
- Kein einziger der hier im Forum gezeigten oder mir bekannten Briefe, die den Stempel "Hamburg-Strassenbahnpost" tragen, hat einen zusätzlichen Vermerk, der auf diese Beförderung hinweist.
- Und das liegt auch in der Natur der Sache, denn der ortsansässige Absender ging ja zur Strassenbahnhaltestelle  und steckte den Brief da selbst in den an der Strassenbahn montierten Strassenbahn-Briefkasten. Damit hat der Absender ja selbst zwingend diesen Weg der Beförderung bzw. diesen Dienst gewählt und musste gar nicht darauf hinweisen, sondern lediglich die 5 RPf. zusätzlich frankieren. Abgestempelt und ggf. mit Strafporto versehen wurden diese Briefe ja erst nach Abholung der Briefe durch den Strassenbahn-Boten. Danach wurden die Briefe weiter behandelt, wie  jede normale, gebührenfreie Feldpostsendung Heimat-Front, die der Reichspost übergeben wurde. Diese Art der Beförderung kann dadurch ja grundsätzlich nur Heimat-Front vorkommen.
- Richtig ist natürlich, dass es trotzdem keinen direkten Hinweis / Nachweis auf diese Beförderungsart gibt. Somit bleibt halt die reine Vermutung von mir, die, wie von bommel02 auch festgestellt, durch die zuletzt gezeigten, aufeinander folgenden Briefe (Oberleutnant Zabel) etwas gestützt wird.
Ich bleibe am Ball :)
Beste Grüße
Leger_de
Titel: Re: Straßenbahnpost Hamburg
Beitrag von: Bodo35 am 06. November 2019, 20:57:41
Hallo Lerger_de,

auf den von dir gezeigten Briefen ist kein Vermerk des Absenders notwendig, da durch den Tagesstempel ja eindeutig die Beförderung mit Strassenbahn belegt wurde. Da sämtliche Strassenbahnpost durch die am Hauptbahnhof anliegende Poststelle für eingehende Strassenbahnpost abgefertigt und mit dem dazugehörigen Tagesstempel mit Strassenbahn Zusatz abgestempelt wurde, ist der Nachweis für die entstandene Gebühr erbracht. Eingehende Strassenbahnpost ohne Gebühr, wurde bereits dort das 1,5 fache an Strassenbahnporto also gerundet 8 pf. erhoben und vom Empfänger eingezogen. Bei der Strassenbahnpoststelle konnte nur die Post, der durch die Schaffner gelehrten Briefkästen abgeliefert werden. Daher sind alle anderen Briefe die nicht den Tagesstempel mit Strassenbahnvermerk tragenden auch nicht mit der Strassenbahn befördert worden. Sondern entweder in den normalen Briefkasten geworfen oder am Schalter eingeliefert worden. Nicht abstreitbar ist die Annahme,  dass der ein oder andere Brief für die Beförderung mit der Strassenbahnpost vorgesehenen sein könnte, aber eventuell durch vergessen des Einwurfs in den Strassenbahnpostkasten dann in den normal Postweg gegebenen worden.

Gruß Bodo35