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Feldpost bestimmter Benutzergruppen => Niederlande => Ausland und Ausländer => C. Feldpostverkehr der Niederländer in deutschen Einheiten oder Dienststellen => Thema gestartet von: topstar229 am 08. Dezember 2018, 11:31:05
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Brief ab Jamlitz 28.11.43 eines holländischen SS Frontarbeiters beim Baustab Hans Henny Bauleitung der Waffen SS.
Dieser SS Frontarbeiter wurde zur Arbeit gestellt im KZ Lieberose (Aussenlager KZ Sachsenhausen). Die holländische SS Frontarbeiter waren oft Zwangsarbeiter aus dem KZ Amersfoort (Niederlande). Die hatten die Wahl: Zwangsarbeit im Dienst der SS oder eine schwere Häftlingszeit im KZ.
Mehr zum KZ Lieberose:
https://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Lieberose
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Hallo topstar229,
auch dieser Beleg von Dir ist mal wieder zeitgeschichtlich interessant und aussagekräftig.
Ich habe zu niederlänischen Frontarbeitern auch noch 2 Belege gefunden, die ich hier einmal mit einbringen möchte.
Beste Grüße
Leger_de
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Hallo Topstar229,
Glückwunsch mit diesem Feldpostbrief! Deine Interpretation zu diesem Brief ist aber zu einfach.
Du meinst der Briefschreiber war oder arbeitete im KZ Lieberose. Das ist aber nicht der Fall. Der Briefschreiber war dem Baustab Hans Hennig unterstellt worden. Hennig war das N.O.B. (Nederlandsche Oostbouw) zugeteilt worden und hatte u.a. einen Sitz im Jamlitz. Die holländische SS-Frontarbeiter arbeiteten gewöhnlich fürs SS-WVHA und leisteten Bau- und Forstarbeiten, so auch in Jamlitz und Umgebung.
Es kam oftmals vor das zukünftige Frontarbeiter aus dem Polizeilichen Durchgangslager (nicht KZ!) Amersfoort kamen und zwangsweise zu den SS-Frontarbeiter versetz wurden. Da gab es nichts zu wählen!
Daneben waren viele Holländer bereit freiwillig bei die SS-Frontarbeiter zu dienen, der Briefschreiber konnte deshalb auch ein Freiwilliger gewesen sein.
Die zwangsrekrutierte Frontarbeiter bekamen, wie auch die freiwillige Frontarbeiter, einen monatlichen Gehalt.
Beste Grüße Postschutz
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Danke für die Ergänzung!
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Hier ein Feldpostbrief aus meiner Sammlung von einem niederländischen SS-Frontarbeiter der in Minsk / Ostland eingesetzt war. Wer hat noch Feldpostbriefe von den Niederländern beim SS-FAU?
Beste Grüße Postschutz
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Hier noch einer. Leider etwas rauh geöffnet und daher fehlt ein Teil der Absenderangabe
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Und noch einer: SS Fronterbeiter mit Feldpostnummer 57620: OT Einheit Vaivara an einem Holländer bei der Tageszeitung Suhl.
In Vaivara (Estland) gab es ein KZ.
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Interessante Belege Topstar229!
Die SS-Frontarbeiter sind ein nahezu, auch in Holland, unerforschtes Thema.
Beste Grüße Postschutz
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ich möchte von mir auch einen zeigen. SS-OT ist recht selten zu finden.
gruss frank
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Hallo!
Sehr interessante Beiträge.
Danke.
HW33175
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Und noch einer. Ich denke dieser Biref war eigentlich Gebührenfrei. Obwohl SS Feldpost gestrichen wurde und der Brief durch DDP Ukraine gelaufen ist. Absender (SS Frontarbeiter) sowie Briefstempel machen den Brief m.E.A. Gebührenfrei.
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schöner ankunftsstempel.
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Und noch einer aus dem selben Korrespondenz aber dann per Einschreiben ohne (!!) jegliche Zensurmerkmale
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Die Nummer 1755 ist von einer Zensurstelle angebracht worden.
grüsse richardwolle
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Danke! Hatte ich sogar übersehen :o
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Ziviler Einschreibebrief aus Riga von einem Letten aus dem SS-Frontarbeiterbetrieb Firma A. Dehlert vom 10. Juli 1942, gesendet an die Firma Dehlert in Danzig, Ankunftsstempel vom 14. Juli 1942, Zensur ABP Königsberg.
Rückseitig Stempel Z2 in lettischer Sprache: „Izņemta no pasta kastītes ar mainītu adresi“ mit Unterschrift vom 10. Juli 1942. Auf deutsch: „Aus Postfach entfernt mit geänderter Adresse“
Die Firma Dehlert Aloysius war im Tief- und Strassenbau tätig und setzte in Danzig auch Zwangsarbeiter aus Stutthof ein.
Bei diesen SS-Frontarbeiter-Unternehmen handelte es sich um private Bauunternehmen, mit denen das Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt ab dem Frühjahr 1942 für durchzuführende Baumaßnahmen der Waffen-SS und Polizei in den besetzten Ostgebieten Verträge abgeschlossen hatte und die demnach mit ihren Geräten und Baumaschinen in den Osten verlegten. Diese Unternehmen, insgesamt sollen 180 bis 200 bestanden haben, erhielten eine fortlaufende Nummer. Die Firmenangehörigen, die mit in den Einsatz gingen, wurden demnach als SS-Frontarbeiter bezeichnet und unterstanden als solche auch der SS- und Polizeigerichtsbarkeit.
(http://www.tenhumbergreinhard.de/1933-1945-lager-1/1933-1945-lager-d/dundaga-ii-dondangen.html)
Grüsse
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Hallo,
ergänzend hier noch eine Gzs.-Karte vom 08.11.44 eines Polen bei der Bauleitung der Waffen-SS und Polizei - F.A.U. 128 (Frontarbeiterunternehmen 128) aus Sophienwalde mit Retour, da Empfänger nicht bekannt.
Möglich wären hier der Einsatz im KZ Bruss-Sophienwalde (Außenlager des KZ Stutthof von 8-44 bis 2-45) sowie ggf. auch Baueinsätze auf dem Truppenübungsplatz der Waffen-SS "Westpreussen" oder an den Anlagen der Grenadierschule der Waffen-SS Sophienwalde.
Vielleicht könnte ja der Text Aufschluss darüber geben, den ich leider noch nicht übersetzen konnte.
Beste Grüße
Leger_de
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Noch ein schöner Frontarbeiter Beleg von 39764: Stab I SS Frontarbeiter Bau Brigade und Briefstempel 45115: OT Bauleitung Lech. Nach Hilversum mit Durchlaufzensur As7. 18.6.44
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Dienstbrief 19.1.45 nach Amsterdam von 39764: Stab I SS Frontarbeiter Bau Brigade