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Lokale Feldpost => Lokale Feldpost (mit Kessel- und Festungspost) => Cherbourg (21.06.-30.06.1944) => Thema gestartet von: leger_de am 28. Februar 2014, 22:16:56
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Hatte vor kürzlich mal wieder etwas Jagd-Glück: In einem Feldpostkonvolut versteckte sich auch ein kleiner Vorgang zur Festung Cherbourg, mit dem sich die kurze Zeit dieser Festung gut dokumentieren läßt.
Der betreffende Soldat war 1944 bei der FP-Nr. 04312N = Hafenkommandant, Hafenkompanie Cherbourg, 4. Kompanie 2. Marine-Funkmess-Abteilung u. 3. Kompanie 10. Marine-Bordflak-Abteilung stationiert in Cherbourg.
Kann mir übrigens jemand bei der Zuordnung des Buchstabens "N" weiter helfen?
Die Briefe bis zum 05.06.1944 an die Eltern sind unbeschwert und sehr ausführlich. Dies ändert sich schlagartig mit der Landung er Alliierten am 06.06.1944 (D-Day) an der Küsten der Halbinsel Cotentin. Von da an sind die Nachrichten nur noch darauf beschränkt, den Eltern mitzuteilen, dass er noch am Leben ist.
Besonders interessant dabei ist ein Brief mit Normstempel vom 25.06.1944 (geschrieben am 21.06.1944), also aus der Festungszeit. Die Ankunft dieses Briefes wird in einem Brief vom 08.07.1944 der Eltern dokumentiert, die hier schreiben, dass sie diesen Brief am 07.07. erhalten haben (sehr kurze Laufzeit für diese Verhältnisse). Dieser Brief der Eltern ging natürlich zurück, da die Festung längst gefallen war. Auf dem Brief vermerkt ist "17.November zurück", was ich wiederum für eine ausgesprochen lange Laufzeit für Zurück-Briefe halte.
Hochinteressant finde ich zudem ein Schreiben des 2.Admiral der Nordsee vom 06.02.1945 an die Eltern, welches die Kämpfe in der Festung schildert (hier wird der Beginn der Festungszeit mit dem 18.06.44 angegeben), aber im Vorsatztext gleich darauf hinweist, dass dieses Schreiben nicht für fremde Augen gedacht ist.
Beste Grüße
Leger_de
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Und hier noch einige Belege aus der Kriegsgefangenschaft dieses Soldaten.
Auch hier wir als Ort der Gefangennahme Cherbourg angegeben.
Beste Grüße
Leger_de
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Tolles Konvolut. Gratuliere. Auch das Schreiben des 2. Admirals der Nordsee ist Klasse.
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Ganz gutes Konvolut, hatte auch mit geboten. Für den Preis den du dafür bezahlt hast, sei es dir aber auch gegönnt. Hatte auch eventuell auf Belege aus der Festung gehofft, aber die Ausbeute war diesbezüglich dann ja nicht so groß.
Gruß
Bodo35
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Hallo Bodo35,
das war sicher nicht unbedingt ein Super-Schnäppchen. Da ich aber zur Festung Cherbourg noch gar keine Belege hatte, habe ich mich auch über nur einen Festungsbeleg mit den entsprechenden Rahmen-Belegen gefreut. Wenn man bedenkt, dass diese Festung ja nur vom 21.6. bis 30.6.44 bestand, hätte ich jetzt auch nicht mit vielen Festungsbriefen gerechnet.
Beste Grüße
Leger_de
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Hallo,
immerhin war ein Festungsbeleg dabei. Wieviele gibt es aus der Festung Cherbourg????
Viele werden es nicht sein.
Ich halte das Konvolut für ausgezeichnet und nicht zu teuer. Leider hate ich Problem mit dem Computer, als das Konvolut auslief. >:(
Leger_de, solltest Du es mal abgeben wollen, ich bin auf jeden Fall interessiert.
Viele Grüße
name301
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Hallo name 301!
Im Buch Klaus Böhm: Die Feldpostnummern der Landmarine vom Herbst 1988 steht zu
Fp. Nr.: 04312 N = (11) Marine - Nachrichtenoffizier in der Festung Cherbourg
Gruß
HW33175
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Feldpostbrief (Titel der Zeitung)
20.9.1944
04312N
Hafenkommandant, Hafenkompanie Cherbourg,
4. Kompanie 2. Marine-Funkmess-Abteilung und
3. Kompanie 10. Marine-Bordflak-Abteilung
Festung Cherbourg
Handschriftlicher Vermerk "Gefangen"
mfg
Hans
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Schöner Beleg! Glückwunsch!
Beste Grüße
Leger_de
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mfg
Hans