Das Feldpost Sammlerforum "www.die-feldpost-2-weltkrieg.org"

Nachläufer der Feldpost => Überrollerpost => Heimat-Front => Thema gestartet von: Bodo35 am 17. Februar 2010, 13:54:39

Titel: Bandmaschinenstempel
Beitrag von: Bodo35 am 17. Februar 2010, 13:54:39
Hier ein Beispiel für einen Bandmaschinenstempel an Feldpostnummer mit Angabe "Zurück/an den/Absender".
Titel: Re: Bandmaschinenstempel
Beitrag von: daflocki007 am 26. November 2012, 18:48:13
Kleine Anmerkung noch (auch wenn sehr spät), sehr interessant ist ja auch die Angabe LgPa Landshut ;)

Hier mal noch zwei weitere Beispiele für den Bandmaschinenstempel, auch aus dem Raum München.
Welcher Bereich der Philatelie (neben der Feldpost) beschäftigt sich eigentlich mit der Überrollerpost? Ich nehme an die Bandmaschinenstempel wurden auch für zivile Post genutzt, oder wurde die zivile Post einfach verspätet zugestellt?
Gab es da mehrere Anlagen (Bandmaschinen)? Weil der Unterschied der beiden von mir gezeigten Stempel ist ja doch recht groß. Ich habe bisher auch nur diese "unsauberen" wie bei Bodo und den oberen von mir gesehen. So einen sauberen Abschlag (wenn man das bei einer Bandmaschine auch sagen darf?!) wie auf dem unteren Beleg habe ich so noch nie gesehen.
Sehr viele Überroller habe ich jedoch auch noch nicht gesehen ;)

Hat vielleicht jemand noch einen Tipp, wo man dazu etwas nachlesen könnte? Laut 4. Auflage vom Handbuch ist in der ArGe zu diesem Thema nie etwas veröffentlicht worden.

daflocki007
Titel: Re: Bandmaschinenstempel
Beitrag von: leger_de am 26. November 2012, 19:53:55
Hallo daflocki007,
der gezeigte Bandmaschinen-Stempel "Zurück an den Absender" ist eines der häufigsten Merkmale von Überroller-Briefen (sowohl Zivil- als auch Feldpost), die die US-Zensurstelle in München durchliefen. Aufgrund der nicht eben optimalen technischen Zustände in der Nachkriegszeit sind viele dieser Stempel nicht optimal abgeschlagen (ggf. Abnutzung). Es gibt aber auch viele klare Stempel. Interessant dabei ist sicher, dass der Stempel ursprünglich einen Tagesstempeleinsatz hatte (siehe Abbildung 2), der aber in fast allen Fällen aptiert wurde.
Im Anhang 2 weitere Beispiele:
1.) Luftfeldpost mit 2x 1B / Norm-o vom 31.3.45 / hs. K-Nr 346 = FPA 433 Drontheim (Norwegen) / interessant dabei ist, dass der Brief in der Beförderungsrichtung Heimat-Front von einer Privatadresse in Oppenau/Baden an die FP-Nr. 26099P = Umschlagstab Drontheim gelaufen ist, also aufgrund des Norm-O und der K-Nr. in Norwegen angekommen sein muss. Warum und wie wurde der Beleg überrollt?
2.) Überroller-FP H-F von einer Privatadresse in Dachsbach am 10.4.45 an die FP-Nr: L62702 =  2. Batterie Flak-Regiment 2 mit Band-Maschinen-Stempel und Stempeleinsatz 13b München 2 - 28.1.46 und bei Rückleitung nach Bergzabern umgeleitet
Diese Überroller-Belege sind von vielen Sammlern begehrt. Die Belege passen in eine Feldpostsammlung, in dokumentarische Nachkriegssammlungen und zumeist auch in Zensursammlungen.
Gute ergänzende Literatur wäre hier z.B.:
"Überroller-Post 1945-1949 / Vom Dritten Reich in das Nachkriegs-Deutschland" von A. Meschenmoser
"Postzensur der Alliierten im besetzten Deutschland nach dem 2.WK"  von K. H. Riemer
Beste Grüße
Leger_de
Titel: Re: Bandmaschinenstempel
Beitrag von: Tiger213 am 09. März 2013, 14:30:24
Hallo leger_de,
Frage :
Zitat
der gezeigte Bandmaschinen-Stempel "Zurück an den Absender" ist eines der häufigsten Merkmale von Überroller-Briefen (sowohl Zivil- als auch Feldpost), die die US-Zensurstelle in München durchliefen
Dann müßten die Belege von daflocki007 und der von mir eingesellte Beleg aber irgendwo nicht weitereleitet worden sein,da München erst am 30.4.45 von der 7.US-Armee besetzt wurde  ???  :-\
Gruß Sigi
Titel: Re: Bandmaschinenstempel
Beitrag von: leger_de am 10. März 2013, 10:18:06
Hallo Tiger213,
verstehe die Frage nicht so recht. Ein Überroller-Beleg wurde ja nicht an dem Tag überrollt, an em er gestempelt wurde. Die Briefe kamen an einem Beförderungsknotenpunkt nicht weiter, wurden überrollt und meißt erst erheblich später von den alliierten Behörden zentral (z.B. in München) bearbeitet. Und ein Brief an eine FP-Nr., die nicht erreichbar war, wurde folglich i.d.R. zurück an den zivilen Absender gesendet.
Beste Grüße
Leger_de
Titel: Re: Bandmaschinenstempel
Beitrag von: Tiger213 am 10. März 2013, 11:58:39
Hallo leger_de,
Die Briefe gingen -so versteh ich das- nach München zum zentralen Sammelpunkt.
Dort wurde festgestellt,das diese Einheit nicht "Erreicht" werden kann.
Diese Briefe blieben bei dieser "Zentralstelle" liegen bis Kriegsende und wurden dann von der Amerikanischen Besatzung zurück an den Absender geschickt.
Ist das so Korrekt?
Viele Grüße
Sigi
Titel: Re: Bandmaschinenstempel
Beitrag von: hw33175 am 02. August 2021, 17:15:40
Hallo!
Hier der letzte Fp. Faltbrief des Soldaten aus dem Feld v. 9.2.45 "b" von der Fp. Nr.: 31317C = 2. Battr. Art. Rgt. 15 / U.: 15. ID /
8. Armee / Slowakei / Tatra.
Inh. im Brief v. 5.2.45 mit Inhalt v. 23.1.45: Slowakei, den ... mitten im Partinsanengebiet ..

Dann  der Fp. Brief H-F v. 7.3.45 (Oberrosbach über Friedberg) an die Fp. Nr.-: 31317C.
Zurück-Vermerk: Zurück, Empfänger gefallen für Großdeutschland! Signum:La und Datum: 21.3.

In Friedberg (Hessen), dem Empfängerort des Zurück-Briefes, ist am 29.3.45 der Krieg beendet.

Als Überroller dann der Bandmaschinenstempel: "ZURÜCK / AN DEN / ABSENDER".

HW33175
Titel: Re: Bandmaschinenstempel
Beitrag von: Meyer Werner am 12. März 2023, 13:32:05
Hallo,
Hier noch ein Bandmaschinenstempel vom 15.4.45 aus Schliersee an die Feldpostnummer 23513
(Nachrichten Nahaufklärungs Kp.965)
Diese Kompanien haben den Feindfunk abgehört b.z.w.aufgeklärt.
Sie verfügten neben ihren Funkempfängern über neuartige Kurzwellen-Nahfeldpeilgeräte
Viele Grüße Werner
Titel: Re: Bandmaschinenstempel
Beitrag von: frank9961 am 12. März 2023, 18:02:10
hallo zusammen.
ich habe mal mit einem bekannten mitglieg von der arge zensur ein gespräch an einem tauschtag gehabt. (ein münchner).
diese briefe wurden in münchen am zentralpostamt gesammelt und dann durch diese stempelmaschiene durchgelassen. zum damaligen zeitpunkt mussten sich tausende briefe aufgesammelt haben.
die ersten briefe haben noch den tagesstempel von münchen. aus einen unerfindlichen grund (vielleicht anordnung der amerkikaner) musste der einsatz des tagesstempels entfernt werden. alles andere wurde später ohne dem tagessempel durchgelassen.  briefe mit den tagesstempel sind absolute raritäten. der rest der briefe, welche nicht durchgelassen wurden ist verbrannt worden.
gruss frank