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Briefstempel => Briefstempel => Thema gestartet von: Moschus am 21. Mai 2015, 20:10:43
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Ein Fp. Falt-Brf. vom 16.6.44 mit Tages-Stpl. Lyck.
Abs. Fp.Nr. 36410E= Stab 1.-4.Kp. Trsp.Sich.Btl. 574, Weichsel im WK XXI
Mit Ellipsen-Stpl. der Bf.- Wache Lyck -Prüfstelle-
MfG, Moschus
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eine bahnhofszensur.
bisher auch nicht bekannt.
gruss frank
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Hallo,
da stellt sich die Frage, was der Begriff "Prüfstelle" dort genau bedeutet.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Bahnhofswache befugt war, die eingelieferte (Feld)post eines Briefkastens oder ähnlich zu öffnen un dzu prüfen,
ausgenommen die Prüfung der eigenen Einheitspost durch den Einheitsführer.
Ich glaube, es wurde nur der Briefstempel der Bahnhofswache abgeschlagen um die Beförderung als Feldpost zu legitimieren.
Was meint ihr?
Viele Grüße
name301
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Hallo name301,
ich habe mich auch schon mehrfach gefragt, welche Bedeutung diese Bezeichnung hat. Dazu habe ich auch mehrere ähnliche Belege, die ich die nächsten Tage einmal heraussuchen werde.
Grundsätzlich würde ich wohl die Vermutung von name301 unterstützen. Aber so ganz zufrieden bin ich auch damit noch nicht.
Auf jeden Fall ein interessantes Thema.
Beste Grüße
Leger_de
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Habe hier noch einige ähnliche Belege mit Bezeichnungen, wie "Prüfstelle" oder "Kriegskontrollstelle", die einen Bezug zu Briefzensur-Einrichtungen vermuten lassen. Allerdings haben all diese Belege eines gemein: Sie weisen ansonsten keinerlei Zensur- oder Öffnungsmerkmale auf.
Das untermauert die These von name301.
Waren diese Dienststellen, bei denen die Briefe aufgegeben wurden, ggf. für die Urlaubs- oder Reiseüberwachung zuständig? Das wäre bei den Briefen vom Bahnhofs-Wach-Offz. und Kdr. des Streifendienstes Warschau zumindest naheliegend. Oder hatten diese Stellen vielleicht tatsächlich das Recht, die Briefsendungen der Reisenden zu prüfen?
Möglich wäre ja, dass reisende Soldaten während der teils mehrtägigen Reisen bei diesen Stellen die Möglichkeiten hatten, Feldpost aufzugeben. Wenn man bedenkt, dass so mancher Landser fast täglich Post in die Heimat gesendet hat, vieleicht ein Ansatz.
Es wäre schon wirklich interessant, ob jemand hier genaueres weiß.
Beste Grüße
Leger_de
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Schöne Belege leger_de, verschiedene Brf.-Stempel mit Prüfstellen!
Könnte ein interessantes Thema werden!
Habe mal überlegt, vielleicht könnten diese Bahnhofs-Wachen eventuell etwas mit der
Transport-Abwicklung der verschiedenen Bereiche zu tun gehabt haben.
Dafür gab es dann auch spezielle Prüfstellen.
Meine damit nicht das Bahn-Personal, sondern das Wach-Personal bestimmter Einheiten zu ihrer
Abwicklung an den Bahnhöfen.
Und die hatten jeweils ihre eigenen Prüfstellen.
Wie gesagt, nur mal so eine Überlegung!
Grüße, Moschus
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Hallo!
Auf allen gezeigten Belegen befinden sich keine Normstempel 01 oder die notwendigen Briefstempel zur Portbefreiung.
Die Stempel mit Prüfstelle wurden wie ein Briefstempel benutzt.
Ich denke, daß sie aus diesem Grund auf den Belegen abgeschlagen sind.
Ich denke auch, wie Moschus, daß die Einheit im Bereich des Eisenbahntransports notwendige Prüfungen durchgeführt hat.
HW33175
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Hallo!
Endlich habe ich den gesuchten Beleg gefunden.
Frachtbrief der Deutschen Reichsbahn v. 19.1.44 von Gnesen nach Dortmund.
Absender ist der Gefr. W.S. bei der Fp. Nr.: 13595 MK = Hafenkdtr. Nikolajew ( die UB: MK sind für 1/43 im Handbuch über die Fp. Nr. der Landmarine mit einem ? versehen).
Auf dem Frachtbief befindet sich ein Kastenstempel: Annahme zugelassen am ...(hdschr. 21.1.44) Ga Gnesen (Ga= Güterabfertigung ?) und nach rechts versetzt darunter mit gleicher Tinte das Wort: Vorgeprüft (27mm lang).
Auf der Rückseite befindet sich ein Zweizeiler: Gewogen / Ga. Gnesen.
Ich kann mir vorstellen, daß die Fracht auf Inhalt und Gewicht überprüft wurde und das Ergebnis mit einem "Geprüft"-Stempel dokumentiert wurde.
HW33175
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Hallo!
Hier zu dem Thema 2 Feldpostfaltbriefe mit dem Stempel: Wehrmacht-Bahnhofswache / Landsberg / Prüfstelle:
1.
Landsberg (Ostpr) v. 29.11.44 mit dem Absender: Uffz. D., Streifenabteilung i. Wehrkreis I / Königsberg.
Inhalt: Königsberg, den
2.
Landsberg (Ostpr) v. 12.12.44 mit dem Absender: Uffz. D., Bahnhofs-Wache (5b) Landsberg (Ostpr.)
Inhalt: Landsberg, den
Zu dem Stempel:
3 Zeilen: Wehrmacht=Bahnhofswache / blanko Strichleiste / Prüfstelle
Der Ort, hier Landsberg, ist mit einem separaten Zeilenstempel über der blanko Strichleiste eingefügt.
Das läßt den Schluß zu, daß der Stempel für zahlreiche Wehrmacht=Bahnhofswachen als Prüfstellenstempel Verwendung findet, die dann nur noch den Ortstempel im Bereich der Strichleiste einfügen.
Lt. Absender ist der Uffz. im Bereich der Streifen-Abteilung im Wehrkreis I (Königsberg) und auf der Bahnhofs-
Wache in Landsberg (Ostpr.) eingesetzt.
Da der Absender in dem Dienstbereich der Stempelaussage eingesetzt ist, ist der Stempel bei den beiden Belegen hier wohl auch als Absenderstempel zu sehen.
Bei meinen Gedanken über eine Prüfstelle im Bereich der Bahnhofswache fällt mir ein, daß ja die Urlauber einen Urlaubsschein hatten, bei dem die Reisedaten eingehalten werden mußten. Das wäre ein zu prüfender Bereich. Auch
nicht verschuldete Überschreitungen der Urlaubszeit durch Transporthindernisse wurden ja auf dem Urlaubsschein vermerkt.
Eine Feldpostzensur der bekannen Feldpostprüfstellen habe ich auf einem Feldpostbrief mit einem Bahnpoststempel noch nicht gesehen.
HW33175