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Lokale Feldpost => Ostpreussen => Lokale Feldpost (mit Kessel- und Festungspost) => Feldpost-Vordurckkarten (Fette Schrift, Magere Schrift/Feldpost-Vordruckfaltbriefe OSTPREUSSEN-FELDPOST) => Thema gestartet von: Manfred am 31. Dezember 2020, 11:29:12

Titel: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: Manfred am 31. Dezember 2020, 11:29:12
Hallo zusammen,

Was weiss man eigentlich genau über die vorgedruckten Karten und Briefe?

Wo wurden sie gedruckt? Wann und wo im Ostpreussen-Kessel wurden sie ausgegeben? Wie wurden sie mengenmässig an die Soldaten zugeteilt? Wie kam es zu den verschiedenen Kartonfarben?

Offenbar gab es zuerst die Karten und dann die Briefe. Von den Karten wurden nach meiner Beobachtung zunächst die weissen und dann später die farbigen verwendet.

Wie war die Verteilung und Verwendung in den einzelnen Regionen und Teilkesseln Heiligenbeil, Königsberg, Pillau und Samland?

Wurden die Karten und Briefe wirklich bevorzugt befördert oder eher kontingentiert? Kennt man die Auflagenhöhe? Was weiss man über die sehr seltenen Karten mit fetter kleiner Schrift und die meiner Meinung nach noch selteneren Faltbriefe mit anhängender Rückantwort? Ausser im Handbuch habe ich diese noch nie gesehen.

Auch über die Verschluss-Streifen bei den Faltbriefen findet man praktisch keine Informationen. Welche Farben gibt es? Wurden die Verschluss-Streifen mit den Faltbriefen zusammen ausgegeben und verteilt?

Vielleicht kann man an dieser Stelle im Forum Informationen zusammentragen und etwas mehr Licht ins Dunkel bringen. Es gibt sicher noch viel mehr Fragen und Wissenswertes über dieses spannende Teilgebiet der deutschen Feldpost.

Euch allen einen guten Rutsch und ein hoffentlich gesundes 2021!

Grüsse
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: Manfred am 03. Januar 2021, 19:43:15
Die Idee ist, sich zunächst an dieser Stelle ein Bild davon zu machen, wann die Verwendung der Vordruckkarten (unterschieden nach Kartonfarbe) und Vordruckfaltbriefe begonnen haben könnte und wenn möglich, diese Verwendung geographisch innerhalb des Ostpreussen-Kessels einzuordnen und zu unterscheiden.

Auf der Suche nach der am frühesten verwendeten Ostpreussen-Vordruckkarte liegt diese Karte derzeit vorne. Wenn jemand ein früheres Datum dokumentieren kann, dann bitte hier mitteilen.

Geschrieben am 19. Februar 1945, gestempelt am 20. Februar 1945, Farbe weiss, Feldpostnummer 26995, Stab Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 240, 170. Infanterie-Division, Kessel Heiligenbeil.

Aus dem Text:
„Wenn diese Karte tatsächlich schneller befördert wird, so ist dann der Zwischenraum zwischen dem letzten Brief und diesem Lebenszeichen wenigstens kürzer. Ich war ja schon wieder einmal so leichtsinnig einige Tage nicht zu schreiben. Ich würde mich sehr freuen, Dir dadurch diese schwere Zeit etwas erleichtern zu können...“

Während des sowjetischen Angriffs (Ostpreußische Operation) ab dem 14. Januar 1945 wurde die 170. Infanterie-Division im Verband des XXXXI. Panzerkorps in neue, sehr verlustreiche Abwehrkämpfe verwickelt. Ab 21. Januar musste die Division ihre Stellungen aufgeben und sich in Richtung Königsberg zurückziehen, wo sie mit weiteren Einheiten der 4. Armee in einem Kessel eingeschlossen wurde. Die 170. Infanterie-Division hatte ab dem 26. Januar im Verband der 4. Armee unter General der Infanterie Hoßbach zusammen mit anderen Divisionen den Durchbruch der in Ostpreussen stehenden Einheiten nach Westpreussen erzwingen wollen, um auf diese Weise wieder Anschluss an die deutsche Hauptfront zu erhalten. Diese Ausbruchsoperation schlug nach anfänglichen Erfolgen fehl. So geriet die Division in den Kessel von Heiligenbeil. Dort wurde sie zusammen mit weiteren Einheiten der 4. Armee, später der „Armee Ostpreussen“ bis April 1945 zerschlagen. Die Mehrheit der überlebenden Soldaten geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft.

Grüsse
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: Manfred am 03. Januar 2021, 21:08:07
Hier eine Vordruckkarte, welche relativ früh vermutlich in der Gegend um Königsberg verwendet wurde.

Karte in beige, geschrieben am 22. Februar 1945, abgefertigt am 25. Februar 1945, Feldpostnummer 21737, Grenadier-Regiment Grossdeutschland, Panzergrenadier-Division Grossdeutschland.

Nach der Schlacht von Memel wurde die Division über die Ostsee evakuiert und in Ostpreussen mit Ersatz und Material aufgefüllt. Im Februar/März befand sich die Einheit in den Bereichen Königsberg und Pillau. Bei den Abwehr- und Rückzugskämpfen in Ostpreussen wurde die Division bis Ende April vernichtet. Lediglich Restteilen gelang die Flucht über die Frische Nehrung.

Grüsse
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: Manfred am 03. Januar 2021, 21:35:39
Von den farbigen Vordruckkarten wurde die Version in orange vermutlich am frühesten verwendet. Ich lasse mich hier aber gerne korrigieren.

Karte geschrieben am 24. Februar 1945, abgefertigt ebenso am 24. Februar 1945. Feldpostnummer 44875, 4. Kompanie Korps-Nachrichten-Abteilung 420, XX. Armeekorps, Kessel Heiligenbeil.

Nachdem die Memel- ebenso wie die Narew-Linie gefallen war, musste das XX. Armeekorps in Richtung Allenstein zurückweichen, die Bobr-Stellungen des links haltenden LV. und VI. Armeekorps wurden unhaltbar. Anfang Februar 1945 an die Linie Heilsberg-Bartenstein zurückgedrängt, wurde das Korps der 4. Armee unterstellt. Bis zur Vernichtung Ende März 1945 wurde nur noch ein schmaler Landstreifen an der Ostsee gehalten. Im sogenannten Heiligenbeiler Kessel waren dem XX. Korps nur noch die Überreste der zerschlagenen Divisionen Nr. 21., 102. und 292. sowie die Kampfgruppe der 558. Volksgrenadier-Division unterstellt.

Aus dem Text:
„...Bei uns hier wir der Raum auch immer enger. Für uns gibt es nur noch zwei Möglichkeiten, entweder wir halten diesen Brückenkopf, oder der Russe drückt uns zusammen. Aber wir wollen immer das Beste hoffen...“

Grüsse
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: Manfred am 04. Januar 2021, 07:54:23
Die ersten vorgedruckten Faltbriefe wurden offenbar deutlich später verwendet als die ersten Vordruckkarten. Dafür wurden die Vordruckbriefe aber anscheinend zeitlich länger im Feldpostverkehr genutzt als die Karten. Mir ist keine Vordruckkarte bekannt, welche noch im April 1945 verwendet wurde, wohl aber einige Vordruckbriefe (siehe auch die sehr späte Verwendung am 28. April 1945: http://www.die-feldpost-2-weltkrieg.org/index.php/topic,6497.0.html).

Hier ein relativ früher Brief, geschrieben am 10. März 1945, gestempelt am 11. März 1945, Feldpostnummer 33817D, Panzergrenadier-Regiment 21, 24. Panzer-Division, Kessel Heiligenbeil, blauer Verschlussstreifen „Tapfer und Treu“.

Aus dem Text:
„...Gestern bin ich aus dem Lazarett entlassen worden. Als ich hier bei der Truppe ankam war alles so feierlich auf dem Schreibtisch. Ich bekam das Verwundeten-Abzeichen, aber das wusste ich ja. Und weisst Du was noch kam? Ich war selber platt. Das E.K. 2. Klasse. An das hätte ich bestimmt nicht gedacht. Aber stolz bin ich trotzdem....Morgen wird es wohl wieder dorthin gehen wo die Luft etwas eisenhaltiger ist....“

Bis zum 12. Januar 1945 führte die Division Abwehrkämpfe zwischen Theiß und Ipel. Danach im Eisenbahnblitztransport unter Zurücklassung der schweren Waffen und Panzerfahrzeuge nach Marienburg/Elbing (Ostpreußen). Im Raum Elbing erfolgte die notdürftige Neuausstattung mit Waffen und Kfz. Danach wurde die Division zur Abwehr und Gegenangriffen in Süd-Ostpreußen eingesetzt Vom 21. Februar bis zum 27. März 1945 folgten Abwehrkämpfe im Ermland und der Rückzug auf den Brückenkopf bei Heiligenbeil. Ende März 1945 wurde die Division noch über die Ostsee zur Frischen Nehrung bei Pillau transportiert. Mitte April wurden die Reste der Division (ca. 4 - 5000 Soldaten) nach Schleswig-Holstein evakuiert. Dort erfolgte die Kapitulation.

Grüsse
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: Manfred am 04. Januar 2021, 09:06:44
Mir sind die Verschlussstreifen „Tapfer und Treu“ in folgenden Farben und mit folgenden Verwendungsdaten bekannt:

Blau
Verwendet am 11. März 1945 bei FpNr. 33817D (siehe oben)
Verwendet am 17. März 1945 bei FpNr. 05833

Rosa
Verwendet am 13. März 1945 bei FpNr. 44328

Rot
Verwendet am 14. März 1945 bei FpNr. 44648

Gelblich-beige
Verwendet am 22. März 1945 bei FpNr. 33910
Verwendet am 24. März 1945 bei FpNr. 19335
Verwendet am 24. März 1945 bei FpNr. 36100

Weiss
Verwendet am 2. April 1945 bei FpNr. 26618

Vordruck-Faltbriefe mit späterer Verwendung tragen nach meiner Beobachtung keine Verschlussstreifen „Tapfer und Treu“ mehr, sondern wurden mit neutralen Klebestreifen oder nicht benötigten Feldpostmarken o.ä. verschlossen.

Grüsse

Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: fp123 am 04. Januar 2021, 09:22:54
Hallo Manfred!

Ich möchte mich auch bei Dir
herzlich bedanken, für deine
tollen Arbeiten. Ich lerne von
Dir sehr viel dazu.

Mit freundlichen Sammlergrüßen
Hans
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: Manfred am 04. Januar 2021, 10:01:56
Die Vordruckkarte mit dem spätesten mir bekannten Stempeldatum wurde verwendet am 25. März 1945, geschrieben am 24. März 1945, Feldpostnummer 19819, Regimentsstab Heeresgruppen-Nachrichten-Regiment 537, Kartonfarbe gelbbeige.

Am 25. Januar 1945 wurde das Regiment der Heeresgruppe Nord unterstellt. Nachdem die Stosskeile der 2. Weißrussischen Front Ende Januar 1945 die Heeresgruppe Nord abermals gespaltet hatten, kämpfte sich der Rest der 4. Armee auf Königsberg zurück und wurde im Raum des Heiligenbeiler Kessels im März aufgerieben. Die Verbände der 2. Armee kämpften sich derweil nach Danzig und auf die Halbinsel Hela zurück, wo sich das Armeeoberkommando Ostpreussen etablierte, deren Truppen sich noch bis Mai 1945 halten konnten.

Die Kesselschlacht von Heiligenbeil dauerte bis zum 29. März 1945. Dass die Karte am 24. März noch im Kessel geschrieben wurde und dann am 25. März befördert wurde, ist eher unwahrscheinlich. Daher nehme ich an, dass sich der Absender bei der 2. Armee befand, welche sich in Richtung Danzig und dann Hela zurückzog.

Grüsse
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: Manfred am 04. Januar 2021, 10:24:37
Die seltenen Vordruckkarten mit fetter kleiner Schrift existieren meines Wissens tendenziell mit späteren Stempeldaten als die Karten mit magerer grosser Schrift. Ob diese Karten als später Ersatz für die Karten mit grosser Schrift ausgegeben wurden, entzieht sich meiner Kenntnis. Gemäss Handbuch haben diese Karten eine grüne Kartonfarbe. Ich habe aber auch schon ungebrauchte Stücke in eher beiger Kartonfarbe gesehen.

Karl Friedlein schreibt in seinem Aufsatz „Ostpreussen - Winter/Frühjahr 1945“, es seien laut Aussage Hanfried Müllers von dieser Karte „keine 100 Stück bekannt“.

Hier eine Karte mit fetter kleiner Schrift in grün (auch wenn man es nur schlecht auf dem Photo sieht), geschrieben am 27. März 1945 und abgestempelt am 30. März 1945, Feldpostnummer 31437, Panzer-Divisions-Nachrichten-Abteilung 77, 5. Panzer-Division, Samland.

Ab November 1944 diente die Division als Armeereserve bei der 4. Armee, um ab Mitte Januar 1945 an der Abwehrschlacht um Ostpreussen teilzunehmen. Anfang Februar 1945 kämpfte die Division um Königsberg und ab Mitte Februar 1945 im Samland. Bis Kriegsende wurde die Division auf die Frische Nehrung zurückgedrängt.

Die Karte ist adressiert nach Tampadel/Landkreis Schweidnitz, Regierungsbezirk Breslau. Schweidnitz wurde am 8. Mai 1945 von der Roten Armee besetzt.

Grüsse
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: Manfred am 04. Januar 2021, 12:05:47
Offenbar waren auch die Vordruckkarten in graublau und in hellgrau bereits im Februar 1945 verfügbar.

Hier eine graublaue Karte (eine weitere Karte aus dieser Korrespondenz wurde bereits im Forum von Feldpostmeister_at gezeigt), geschrieben am 27. Februar 1945, abgestempelt am 2. März 1945, Feldpostnummer 43611A, Panzerjäger-Abteilung 1541, 541. Volks-Grenadier-Division, Kessel Heiligenbeil.

Im Februar 1945 folgten Abwehrkämpfe bei Bartenstein und der Rückzug in Richtung Frisches Haff. Die Reste der im Kessel von Heiligenbeil eingeschlossenen Division wurden im April 1945 ins Reich verlegt und waren für die Division z.b.V. 606 vorgesehen.

Die zweite Karte in hellgrau, geschrieben auch noch im Februar (27. Februar 1945), abgefertigt ebenso am 2. März 1945, Feldpostnummer 56793, 9. Batterie Werfer-Regiment 81, Kessel Heiligenbeil.

Aus dem Text mit Hinweis auf den Ausgabezeitpunkt der Karten:
„...Dieses Mal bekommt Ihr ein Lebenszeichen von mir auf der neuen Ostpreussen Feldpostkarte....“

Am 13. Januar 1945 begann die zweite Abwehrschlacht um Ostpreußen. Es folgten Rückzugskämpfe über Gumbinnen - Insterburg - Friedland - Domnau - Kreuzburg - Zinten bis zum Frischen Haff am 2. März 1945. Bis 28. März 1945 wurde das Regiment dann zur Verteidigung des Kessels von Heiligenbeil eingesetzt. In der Nacht zum 28. März wurde das Regiment unter Zurücklassung aller Waffen und Fahrzeuge nach Pillau übergesetzt. Hier wurde die Werfer-Brigade 6 mit beiden Werfer-Regimentern am Ostersonntag 1945 in der Munitionsanstalt im Wald bei Klein Blumenau aufgelöst. Teile des Regiments waren schon vorher zur geplanten Neuaufstellung in den Westen ausgeschifft worden. Die Reste wurden verteilt auf das schwere Werfer-Regiment 3 oder kam zum infanteristischen Einsatz.

Grüsse
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: Manfred am 04. Januar 2021, 12:32:17
Auch eine grüne Karte wurde bereits Ende Februar 1945 beschrieben (28. Februar 1945), abgestempelt am 3. März 1945, vermutlich in der Gegend um Königsberg, Feldpostnummer 09964, Grenadier-Regiment Grossdeutschland, Panzer-Grenadier-Division Grossdeutschland.

Aus dem Text:
„...Wir müssen nur die Stellung halten, bis unser Führer zum Gegenschlag ausholt...“

Grüsse
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: Sprotte am 04. Januar 2021, 16:11:15
Danke Manfred!

Gruß Martin.
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: Meyer Werner am 04. Januar 2021, 19:40:22
Hallo Manfred,

Tolle Karten die du zeigst. In meinem Besitz gefinden sich leider keine Karten.(Weil du sie alle hast ;D ;))
Herzliche Glückwünsche
Gruß Werner
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: name301 am 04. Januar 2021, 22:25:32
Hallo Manfred,

wirklich beeindruckend, was du uns hier in den letzten Wochen an Feldpostbesonderheiten und Raritäten hier zeigst.
Ich bin sehr gespannt, was da noch alles kommt.
Beste Grüße
name301
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: richardwolle am 05. Januar 2021, 15:09:49
Hallo Manfred,
Bin total überrascht über Raritäten die du uns zeigst. Das sind Seltenheiten die man teilweise nur in Auktionskatalogen findet.
Wo schon eine Menge Kleingeld braucht um die zu erwerben. Denn durch Zufall findet man solche Sachen nicht mehr.
Herzlichen Glückwunsch.
richardwolle
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: Manfred am 05. Januar 2021, 21:56:14
Ich muss eine meiner Aussagen von weiter oben revidieren. Ich habe eine braune Vordruckkarte mit später Verwendung vom 9. April 1945 im Netz gefunden. Feldpostnummer 14840, Bau-Pionier-Bataillon 136.
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: Manfred am 05. Januar 2021, 22:04:39
Auch gibt es den Verschlussstreifen „Tapfer und Treu“ in grüner Farbe wie ich gesehen habe auf einem Faltbrief vom 15. März 1945, Feldpostnummer 25068.

Zudem befindet sich der Verschlussstreifen in rot auf zwei Belegen gleicher Korrespondenz vom 23. März 1945 und vom 25. März 1945, Feldpostnummer 39939, zusätzlich zu dem weiter oben genannten Datum.

Grüsse
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: Manfred am 16. Januar 2021, 16:52:09
Bei den Vordruckkarten gibt es noch eine weitere Auflage mit einem unterschiedlichen Druck bei der Parole. Die bisher gezeigten Karten haben ein grosses UND bei „TAPFER UND TREU“. Die Karte hier zeigt an dieser Stelle kleine Buchstaben „TAPFER und TREU“.

Auch diese Auflage gibt es in verschiedenen Kartonfarben. Welche Auflage früher gedruckt wurde, oder ob die Drucke gleichzeitig erfolgten, kann ich nicht sagen. Offenbar ist die Auflage mit kleinem „und“ seltener als die Auflage mit grossem „UND“.

Hier eine Vordruckkarte mit lachsroter Kartonfarbe mit Stempel vom 6. März 1945, geschrieben am 5. März 1945, Feldpostnummer 48048A, Führerschule Heeresgruppe Nord und Nachrichten-Kompanie 1607 u. Divisions-Kommando 607 z.b.V., gesendet nach Berlin.

Die Division z.b.V. 607 wurde 1945 in Pillau eingesetzt.

Aus dem Text:
„Im Radio höre ich über die ... schweren Angriffe auf Berlin. Hoffentlich überstehen Sie diese schwere Zeit auch weiterhin gut.“

Grüsse
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: Manfred am 16. Januar 2021, 18:14:45
Immer wieder klagten die Soldaten im Ostpreussenkessel über die schlechten Postverbindungen und die fehlende Post aus der Heimat. Sie machten sich Sorgen und lebten im Ungewissem, was die Geschehnisse in ihrer Heimat und das Schicksal ihrer Angehörigen anging. Der oft mangelhafte Informationsfluss galt auch für die Verbindung Front-Heimat.

In Karl Friedleins Aufsatz „Ostpreussen - Winter/Frühjahr 1945“ fand ich folgende Informationen, die hier von Interesse sind, was die Herkunft und die Beweggründe für die Ausgabe und Verteilung der Karten und auch Briefe angeht.

„Zu allen Zeiten wurde von den Heeresleitungen erkannt, die Einsatzbereitschaft und Disziplin, sowie Moral der Truppe steht und fällt mit der Heimatverbindung der Soldaten. Nachdem jedenfalls einzelne Briefe zensiert wurden, war die gedrückte Stimmung auch bei den oberen Dienststellen bekannt. Als Notbehelf und Aufmunterung des Frontheeres wurde die ‚Ostpreussen-Feldpost‘ eingeführt. Diese Faltbriefe und Karten dürften in Königsberg gedruckt worden sein und man verwendete für die Karten, was eben an etwas kräftigerem Kartonpapier zur Verfügung stand.“

Und an anderer Stelle:
„Der Autor hatte in vielen Jahren Gelegenheit, mit Kurland- und Ostpreussenkämpfern zu sprechen. Keiner von diesen hat je eine der für den jeweiligen Kesselbereich herausgegebenen Karten oder Briefe gesehen. Oft wurden damit Stäbe und Lazarette bedacht, wobei dies keineswegs eine Absicht war, vorne an der Front ging es meist drunter und drüber.“

Grüsse
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: Bodo35 am 16. Januar 2021, 21:05:18
Die einzige Karte die einen Druckvermerk aufweist, ist der erste Kartentyp mit A/0131. Da keine weitere Druckereibezeichnung vorhanden ist, gehe ich hier auch von einer Druckerei in Königsberg aus. A wird hier sicher für Auftragsnummer und 0131 für den laufenden Auftrag stehen. Die ersten Karten waren mit Sicherheit die weißen und hellen Typen. Da diese Karten aber in der "normalen" Ostpreußenfeldpost nicht aufgefallen ist und somit auch wohl nicht bevorzugt befördert wurde, sind die auffällig farbigen Kartentypen gedruckt worden. Soweit meine Theorie zu dieser Form des Feldpostverkehrs. Ich gehe aber insgesamt betrachtet nicht von einer bevorzugung Beförderung aus. Dies war sicher geplant, aber wohl nicht mehr umgesetzt, da die Front in Ostpreußen wohl doch nicht mehr so stabil war.

Gruß Bodo35
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: Manfred am 17. Januar 2021, 08:41:06
Hallo Bodo35

Welche Auflage meinst Du denn mit erstem Kartentyp und Druckvermerk A/0131? Die mit kleinem „und“? Kannst Du solch eine Karte mit Druckvermerk zeigen?

Danke und Gruss
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: Bodo35 am 17. Januar 2021, 09:39:14
Hallo Manfred,

du hast diesen Kartentypen schon vorgestellt. Es ist der mit dem fetten Schriftzug. Unten rechts auf der Karte ist der Druckvermerk zu sehen.

Gruß Bodo35
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: Manfred am 17. Januar 2021, 09:52:31
Stimmt! Ist mir gar nicht aufgefallen.

Ist ja auch der erste Typ im Handbuch (P1) wie Du schreibst. Die bekannten Karten P1 wurden allerdings erst recht spät verwendet (so wird auch Hanfried Müller von Karl Friedlein zitiert). Jedenfalls später als die P2 mit magerer Schrift.

Danke und Grüsse
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: name301 am 18. Januar 2021, 11:26:55
Hallo,

hier die Karte P2, grau, mit der Variante kleines "und" bei TAPFER und TREU (Karte beschnitten und gelocht,  :-\)

geschrieben am 6.3.45 mit Tagesstempel 11.3.45
Absender Obergefreiter Feldpostnummer: 38438 = 2. Kp. Pionierbataillon 745.   Das Bataillon war Heerestruppe bei der 4. Armee in Ostpreußen

Beste Grüße
name301
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: name301 am 18. Januar 2021, 11:32:56
Hier eine Karte P2, beige, geschrieben am 20.2.45, Tagesstempel 20.2.45, also ein frühes Datum.

Absender Obergefreiter Feldpostnummer 47410 = Veterinärkp. 1547.
Gehörte zur 547. Volksgrenadierdivsion. Diese wurde im Februar 45 in Ostpreußen bei Zinten zerschlagen. Reste kamen zur 170. Infanteriedivision.

Beste Grüße
name301
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: name301 am 18. Januar 2021, 11:37:43
Hier eine Karte P2, orange, geschrieben am 13.3.45 mit Tagesstempel 15.3.45.
 
Absender Leutnant mit Feldpostnummer: 04571= Stab u. 1.-5.Kp., Feldersatzbataillon 131.
Gehörte zur 131. Infanteriedivision, diese wurde im Kessel von Heiligenbeil vernichtet.

Beste Grüße
name301
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: name301 am 18. Januar 2021, 11:44:37
Hier eine Karte P2, weiß, geschrieben am 25.2.45 mit Tagesstempel 26.2.45.

Asender: Obergefreiter mit Feldpostnummer 18136 = Truppenentgiftungskompanie 639
(Ich habe keine Infos über die Einheit, Engiftungskompanien wurden ursprünglich für den Gaskrieg, chemischen Krieg aufgestellt, aber später oft in der Entlausung eingesetzt)

Aus Inhalt:
"Mit dieser Karte schreibe ich dir noch einen Brief, um zu sehen, ob diese Karte wirklich schneller ankommt"

Grüsse
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: name301 am 18. Januar 2021, 11:49:38
Hier eine Karte P2, grün, geschrieben am 8.3.45 mit Tagesstempel 10.3.45

Absender ist ein Volkssturmmann mit der Feldpostnummer 39116= 2. Sanitätskompanie 85
(Gehörte zur 5. Panzerdivision, eingesetzt im Samland)

Grüsse
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: name301 am 18. Januar 2021, 11:54:01
Hier ein Faltbrief mit rosa oder lachsroter Verschlussmarke. Geschrieben am 20.3.45 mit Tagesstempel vom 29.3.45. Eingangsvermerk auf Inhalt 6.4.45

Absender ist ein Wachtmeister mit Feldpostnummer 23208 = Regimentsstab, Artillerieregiment 240 (Gehörte zur 170. Infanteriedivision)

Grüsse
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: Manfred am 18. Januar 2021, 11:58:50
Vielen Dank fürs Reinstellen name301.

Sehr interessant die P2 in beige vom 20.2.45. Damit kommen die beiden frühsten Karten, die hier gezeigt wurden, aus dem Kessel Heiligenbeil.

Und Angehörige vom Volkssturm als Absender bei diesen Karten sind Stücke allererster Sahne!

Grüsse
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: name301 am 18. Januar 2021, 12:27:08
Hier ein Faltbrief ohne Verschlussmarke, Klebereste auf der Rückseite deuten darauf hin, daß der Brief nicht mit der üblichen Tapfer-und-Treu-Marke verschlossen war.
Geschrieben am 2.4.45 mit Tagesstempel vom 2.4.45.

Absender ist ein Gefreiter mit der Feldpostnummer L 34333 = 12.Batterie, Begleitregiment Hermann Göring( das Regiment gehörte zur Fallschirmpanzerdivision 1 Hermann Göring und dem Fallschirmkorps Hermann Göring. Eingesetzt im Kessel von Heiligenbeil und fast aufgerieben, Teile der HG-Einheiten wurden noch im April 45 aus Ostpreußen verschifft und später an der Oderf/Neißefront eingesetzt.

Inhalt:
gestern habe ich die erste Nachricht von Euch bekommen. Es freut mich sehr, daß es Euch gut geht und danke herzlichst für die vom 10.1 - 2.3. u. 6.3. und auch für den von Rosemarie vom 12.1.. Es freut mich, schon Post vom 3. zu haben, denn Post vom März hat hier noch keiner. Wie es Euch noch gut geht, geht es mir auch noch sehr gut. Wie mag es Werner wohl gehen? Ihr habe euch sicher schon viel Sorgen um mich gemacht, denn die Post kam sicher oft zurück, aber das liegt eben in der Natur "eingekesselt zu sein". Aus dem heißesten Kessel sind wir nun ja erstmal heraus und vorläufig in Sicherheit. Es war aber doch ganz schön dort drüben, denn zu essen gabe es dort in Hülle und Fülle, was hier genau das Gegenteil ist. Aber man schlägt sich überall durch. Unkraut vergeht nun mal nicht.


Er hat Post bekommen, jetzt ist die Frage wo befindet er sich? Noch auf der Frischen Nehrung oder Hela, oder schon woanders???

Ich habe noch eine Postkarte von ihm, die er am 13.4.45 aus Swinemünde geschrieben hat. Der Text beginnt mit: Jetzt bin ich endlich wieder in Deutschland
. Also war er am 2.4.45 noch irgendwo anders?

Der Soldat schreibt seine letzte Karte am 16.4.45 auf dem Weitermarsch durch Berlin und ist seit Ende April/Anfang Mai 45 im Raum Niederschlesien/Sachsen vermißt.
 
Beste Grüße
name301
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: name301 am 18. Januar 2021, 12:35:42
Hier noch der Inhalt zu obigem Brief.
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: Manfred am 18. Januar 2021, 13:04:31
Der späte Faltbrief vom 2. April 1945 stützt die These, dass Briefe mit später Verwendung keine Verschlussstreifen „Tapfer und Treu“ mehr tragen.

Grüsse
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: name301 am 18. Januar 2021, 13:40:33
Hallo,

habe noch einen Faltbrief vergessen, auch noch von demselben Absender beim  Flakregiment Hermann Göring:

Faltbrief auch ohne Verschlussmarke.
Geschrieben Pillau 23.3.45 mit Tagesstempel vom 23.3.45.

Absender ist ein Gefreiter mit der Feldpostnummer L 34333 = 12.Batterie, Begleitregiment Hermann Göring( das Regiment gehörte zur Fallschirmpanzerdivision 1 Hermann Göring und dem Fallschirmkorps Hermann Göring. Eingesetzt im Kessel von Heiligenbeil und fast aufgerieben, Teile der HG-Einheiten wurden noch im April 45 aus Ostpreußen verschifft und später an der Oder/Neißefront eingesetzt.

Aus dem Inhalt:
Pillau, d. 23.3.45
Habt ihr eigentlich bisher all meine Briefe bekommen? Hoffentlich! Ich habe von Euch noch keine Nachricht. Ich bin seit einigen Tagen hier. jetzt harren wir der Dinge, die da kommen sollen. Hier geht es uns tadellos, nur an die "Deutsche Verpflegung" muß man sich jetzt gewöhnen, aber das fällt uns nicht so schwer, denn dafür haben wir hier ja Ruhe und allerhand Annehmlichkeiten, wie Kino und dergl. ........


Auch hier beschwert er sich schon über die Verpflegung. Dann gehe ich davon aus, daß der obige vorgestellte Faltbrief vom 2.4.45 auch noch aus Ostpreußen kommt.
Wirklich erstaunlich ist es dann aber meines Erachtens, daß er so reichlich Post bekommen hat im April.

Beste Grüße
name301
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: frank9961 am 18. Januar 2021, 21:53:29
das ist wohl richtig. kurland wurde da viel schlechter versorgt...
gruss frank
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: Manfred am 04. Mai 2021, 15:01:15
Ostpreussen Feldpost-Faltbrief, geschrieben am 20. März 1945, abgestempelt am 25. März 1945, Feldpostnummer 18136, Truppen-Entgiftungs-Kompanie 639, schwach abgeschlagener Briefstempel der Einheit, als Briefverschluss gewöhnlicher Klebestreifen, gesendet nach Kellinghusen/Mittelholstein.

Es handelt sich um denselben Soldaten mit derselben Feldpostnummer wie bei der weiter oben von name301 gezeigten Karte P2. Der Vorname der Empfängerin der Karte wird im Brief erwähnt.

Vermutlich befand sich der Soldat in Königsberg.

Aus dem Text vom 20. März 1945:
„Meine liebste Mutter! Seit meinem letzten Brief (oder Karte) an Dich hat sich die Lage in Riesenschritten entwickelt. Der Russe ist bis auf 3km an die Stadt herangekommen, und die letzten Tage hatten wir schweren Artillerie- und Fliegerbeschuss, sodass wir uns eigentlich Tag und Nacht in dem praktisch bombensicheren Keller aufhalten, auch die Verwundeten liegen dort. Es scheint jetzt so, dass wir hier nicht mehr fortkommen rechtzeitig, und ich glaube mich mit dem schmerzlichen Gedanken einer zeitweiligen Gefangenschaft abfinden zu müssen. Nun sind wir ja alle Sanitätssoldaten, und Russland ist eben der Genfer Konvention vom Roten Kreuz beigetreten, unter deren Schutz wir damit stehen, d.h. wir sind waffenlos [sic.] und versehen unseren Sanitätsdienst weiter bis zu einem gelegentlichen Austausch. Das wäre meine Hoffnung für diesen Fall, dass es zur Gefangenschaft kommt. Dies Ende ist allerdings unerwartet und bitter für uns, und man kann sich schwer daran gewöhnen; noch ist es ja nicht soweit; aber ich benutze diese letzte Gelegenheit des Briefabgangs durch einen Verwundetentransport, Marianne wie Dir einen Brief zu senden und Euch auf diese Eventualität vorzubereiten. Wie war ich glücklich, meine liebe Mutter, hier doch wenigstens einmal von Euch einen lieben Brief bekommen zu haben und zu hören, dass es Euch noch gut ging Mitte Februar! Nun müssen wir wieder alles Gott anbefehlen, unser Wohlergehen, meine glückliche Heimkunft und unser Wiedersehn. Er wird mir auch die Kraft geben, das nicht Leichte zu ertragen, was unter Umständen noch kommt. Schreibe mir nun nicht eher, als bis Ihr wieder von mir hört - hoffentlich bald. Ich habe so viel Schönes erlebt bis jetzt und durch Deine Liebe und Fürbitte bin ich soweit gekommen, dass ich auch einmal für längere Zeit von all dem seelischen Vorrat zehren kann. Immer, Tag und Nacht, werde ich an Dich denken und für Dich beten, wie Du für mich, das weiss ich ja. So küsse ich Dich in Liebe und immerwährender Dankbarkeit und bitte Gott, dass er Dich gesund erhalten möge, bis ich wiederkomme. Grüsse auch Gretel und Hans herzlich von mir! Immer bleibe ich Dein dankbarer Sohn Günther“

Grüsse
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: Sprotte am 04. Mai 2021, 17:52:32
Danke Manfred!

Gruß Martin.
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: Manfred am 04. Februar 2023, 11:07:35
Eine weitere Anmerkung zu den Vordruckkarten mit fetter kleiner Schrift und Druckvermerk A/0131: Fast alle dieser seltenen Karten, die ich bisher gesehen habe, wurden von Soldaten bei Einheiten der 5. Panzer-Division verwendet.

Die weiter oben gezeigte Karte:

Verwendung 30. März 1945, 31437, Panzer-Divisions-Nachrichten-Abteilung 77

Mir bekannte weitere Beispiele:

Verwendung 23. März 1945, 37118, Panzergrenadier-Regiment 13

Verwendung 1. April 1945, 30720, Stab Panzer-Pionier-Bataillon 89

Verwendung 1. April 1945, 18277, Versorgungs-Kompanie Panzerjäger-Abteilung 53
(Abgebildet in Karl Friedleins Aufsatz „Ostpreussen - Winter/Frühjahr 1945“)

Verwendung 3. April 1945, 32103, Kommando 5. Panzer-Division

Verwendung 18. März 1945 und 7. April 1945, 19495, Versorgungs-Kompanie I Panzergrenadier-Regiment 14

Lediglich die im Handbuch abgebildete Karte vom 26 März 1945 mit der Feldpostnummer L50847, Luftnachrichten-Abteilung 74, bildet hier eine Ausnahme.

Die 5. Panzer-Division befand sich im Februar 1945 im Samland und anschliessend auf der Frischen Nehrung.

Grüsse
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: leger_de am 02. Oktober 2023, 10:01:56
Hallo,
habe hier mal einen Ostpreussen-Faltbrief mit Spätdatum 07.04.45 von FP-Nr. 14407b = 7. Batterie Artillerie-Regiment 156.
Dieser wurde auch noch im April 1945 mit dem grünen Verschlusszettel verwendet.
Beste Grüße
Leger_de
Titel: Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
Beitrag von: Manfred am 02. Oktober 2023, 17:43:37
Sehr interessant. So spät habe ich eine Verwendung eines Verschlussstreifens noch nicht gesehen. Danke fürs Zeigen.

Grüsse