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Autor Thema: Wiederaufnahme des Postverkehrs im besetzten Kolomea/Galizien  (Gelesen 482 mal)

Offline Manfred

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Nachfolgend ein kleiner und dennoch passender Exkurs: Es geht um den Aufbau der Zivilverwaltung bzw. des zivilen Postverkehrs durch deutsche Beamte in Kolomea/Galizien kurz nach der ungarischen bzw. deutschen Besetzung im Juli und August 1941 nach Beginn des Russlandfeldzugs.

Verwendung einer von ukrainischen Stellen überdruckten sowjetischen Ganzsachenkarte durch einen Postbeamten der Deutschen Post Osten vom 23. August 1941 in Kolomea/Distrikt Galizien, Briefstempel „Deutsche Post Osten (Distrikt Galizien)/Postamt Kolomea“, gesendet nach Stuttgart Untertürkheim an das dortige Postamt, welches gleichzeitig das Heimatpostamt des Absenders war.

Die nachfolgenden Informationen stammen grösstenteils aus einem Artikel über diese Ganzsachenkarte von Rudolf Mietke von der Arbeitsgemeinschaft Generalgouvernement (Rundbrief 24).

Die sowjetischen Truppen wurden nach Beginn des Russlandfeldzugs schnell aus den von ihnen zu Beginn des zweiten Weltkriegs besetzten galizischen Gebieten zurückgedrängt. Kolomea wurde zunächst am 3. Juli 1941 von den mit Deutschland verbündeten ungarischen Truppen besetzt, im August dann von der Wehrmacht.

Zur Erinnerung an den denkwürdigen Tag der ungarischen Besetzung liess der ehemalige ukrainische Postbeamte mit Einverständnis des neu gebildeten ukrainischen Komitees die noch vorgefundenen sowjetischen Ganzsache-Postkarten zu 20 Kopeken mit einem schwarzen dreizeiligen Aufdruck in kyrillischen Buchstaben auf dem Wertzeichen und der neuen Wertangabe von 50 Kopeken überdrucken. Das oben links vorhandene Sowjetwappen wurde mit dem ukrainischen Wappen, einer stilisierten Taube, überdruckt. Das ukrainische Komitee verkaufte den grössten Teil der etwa 5000 Karten an die Bevölkerung. Eine postalische Verwendung war allerdings nicht möglich, da es noch keinen Postverkehr gab.

Am 1. August 1941 wurde das Gebiet der Zivilverwaltung des Generalgouvernements unterstellt. Der Postdienst wurde von der Deutschen Post Osten (DPD) übernommen. Bereits am 2. August trafen deutsche Beamte der DPD in Kolomea ein, um das Postamt zu eröffnen. Mit dem eigenmächtigen Eingriff des ukrainischen Komitees in das Hoheitsrecht der DPO mit der Herausgabe der Ganzsachen war der deutsche Amtsvorsteher nicht einverstanden und liess diese sofort einziehen.

Am 15. August wurde für die ukrainische Bevölkerung ein beschränkter Postverkehr freigegeben. Um einen kurz darauf entstandenen Mangel an Postkarten der DPO beim Postamt Kolomea zu beheben, wurden die zuvor eingezogenen überdruckten Ganzsachen mit Marken des Generalgouvernements frankiert und so als Formblatt verwendet. Wieviele dieser Karten auf diese Weise im August und September 1941 in Umlauf kamen, ist nicht bekannt. Es dürfte aber nicht viele gewesen sein. Zumindest sind davon heute nur sehr wenige verwendete Stücke bekannt.

Aus dem Text vom 23. August 1941:
„Liebes Frl. Beck, liebe Arbeitskameraden u. Arbeitskameradinnen, geehrter Herr Olm.
Aus meinem Einsatzort unweit der rumänischen und ungarischen Grenze einen kleinen Kartengruss….Heute habe ich 2 neu einzurichtende Postbüros von den etwa 20 zugeteilten besucht… in den Karpaten. Wunderschöne Gegend. Viel viel Arbeit. Brief folgt…“

Grüsse
« Letzte Änderung: 04. Oktober 2021, 07:56:21 von Manfred »

 

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