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topstar229

Autor Thema: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen  (Gelesen 2859 mal)

Offline name301

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Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
« Antwort #30 am: 18. Januar 2021, 12:27:08 »
Hier ein Faltbrief ohne Verschlussmarke, Klebereste auf der Rückseite deuten darauf hin, daß der Brief nicht mit der üblichen Tapfer-und-Treu-Marke verschlossen war.
Geschrieben am 2.4.45 mit Tagesstempel vom 2.4.45.

Absender ist ein Gefreiter mit der Feldpostnummer L 34333 = 12.Batterie, Begleitregiment Hermann Göring( das Regiment gehörte zur Fallschirmpanzerdivision 1 Hermann Göring und dem Fallschirmkorps Hermann Göring. Eingesetzt im Kessel von Heiligenbeil und fast aufgerieben, Teile der HG-Einheiten wurden noch im April 45 aus Ostpreußen verschifft und später an der Oderf/Neißefront eingesetzt.

Inhalt:
gestern habe ich die erste Nachricht von Euch bekommen. Es freut mich sehr, daß es Euch gut geht und danke herzlichst für die vom 10.1 - 2.3. u. 6.3. und auch für den von Rosemarie vom 12.1.. Es freut mich, schon Post vom 3. zu haben, denn Post vom März hat hier noch keiner. Wie es Euch noch gut geht, geht es mir auch noch sehr gut. Wie mag es Werner wohl gehen? Ihr habe euch sicher schon viel Sorgen um mich gemacht, denn die Post kam sicher oft zurück, aber das liegt eben in der Natur "eingekesselt zu sein". Aus dem heißesten Kessel sind wir nun ja erstmal heraus und vorläufig in Sicherheit. Es war aber doch ganz schön dort drüben, denn zu essen gabe es dort in Hülle und Fülle, was hier genau das Gegenteil ist. Aber man schlägt sich überall durch. Unkraut vergeht nun mal nicht.


Er hat Post bekommen, jetzt ist die Frage wo befindet er sich? Noch auf der Frischen Nehrung oder Hela, oder schon woanders???

Ich habe noch eine Postkarte von ihm, die er am 13.4.45 aus Swinemünde geschrieben hat. Der Text beginnt mit: Jetzt bin ich endlich wieder in Deutschland
. Also war er am 2.4.45 noch irgendwo anders?

Der Soldat schreibt seine letzte Karte am 16.4.45 auf dem Weitermarsch durch Berlin und ist seit Ende April/Anfang Mai 45 im Raum Niederschlesien/Sachsen vermißt.
 
Beste Grüße
name301
« Letzte Änderung: 18. Januar 2021, 13:41:04 von name301 »
Fliegende Einheiten, Stalingrad, Kessel, Zensur, Feldpost aus 45

Offline name301

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Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
« Antwort #31 am: 18. Januar 2021, 12:35:42 »
Hier noch der Inhalt zu obigem Brief.
Fliegende Einheiten, Stalingrad, Kessel, Zensur, Feldpost aus 45

Offline Manfred

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Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
« Antwort #32 am: 18. Januar 2021, 13:04:31 »
Der späte Faltbrief vom 2. April 1945 stützt die These, dass Briefe mit später Verwendung keine Verschlussstreifen „Tapfer und Treu“ mehr tragen.

Grüsse
« Letzte Änderung: 05. Mai 2021, 05:42:24 von Manfred »

Offline name301

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Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
« Antwort #33 am: 18. Januar 2021, 13:40:33 »
Hallo,

habe noch einen Faltbrief vergessen, auch noch von demselben Absender beim  Flakregiment Hermann Göring:

Faltbrief auch ohne Verschlussmarke.
Geschrieben Pillau 23.3.45 mit Tagesstempel vom 23.3.45.

Absender ist ein Gefreiter mit der Feldpostnummer L 34333 = 12.Batterie, Begleitregiment Hermann Göring( das Regiment gehörte zur Fallschirmpanzerdivision 1 Hermann Göring und dem Fallschirmkorps Hermann Göring. Eingesetzt im Kessel von Heiligenbeil und fast aufgerieben, Teile der HG-Einheiten wurden noch im April 45 aus Ostpreußen verschifft und später an der Oder/Neißefront eingesetzt.

Aus dem Inhalt:
Pillau, d. 23.3.45
Habt ihr eigentlich bisher all meine Briefe bekommen? Hoffentlich! Ich habe von Euch noch keine Nachricht. Ich bin seit einigen Tagen hier. jetzt harren wir der Dinge, die da kommen sollen. Hier geht es uns tadellos, nur an die "Deutsche Verpflegung" muß man sich jetzt gewöhnen, aber das fällt uns nicht so schwer, denn dafür haben wir hier ja Ruhe und allerhand Annehmlichkeiten, wie Kino und dergl. ........


Auch hier beschwert er sich schon über die Verpflegung. Dann gehe ich davon aus, daß der obige vorgestellte Faltbrief vom 2.4.45 auch noch aus Ostpreußen kommt.
Wirklich erstaunlich ist es dann aber meines Erachtens, daß er so reichlich Post bekommen hat im April.

Beste Grüße
name301
Fliegende Einheiten, Stalingrad, Kessel, Zensur, Feldpost aus 45

Offline frank9961

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Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
« Antwort #34 am: 18. Januar 2021, 21:53:29 »
das ist wohl richtig. kurland wurde da viel schlechter versorgt...
gruss frank
Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.

Offline Manfred

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Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
« Antwort #35 am: 04. Mai 2021, 15:01:15 »
Ostpreussen Feldpost-Faltbrief, geschrieben am 20. März 1945, abgestempelt am 25. März 1945, Feldpostnummer 18136, Truppen-Entgiftungs-Kompanie 639, schwach abgeschlagener Briefstempel der Einheit, als Briefverschluss gewöhnlicher Klebestreifen, gesendet nach Kellinghusen/Mittelholstein.

Es handelt sich um denselben Soldaten mit derselben Feldpostnummer wie bei der weiter oben von name301 gezeigten Karte P2. Der Vorname der Empfängerin der Karte wird im Brief erwähnt.

Vermutlich befand sich der Soldat in Königsberg.

Aus dem Text vom 20. März 1945:
„Meine liebste Mutter! Seit meinem letzten Brief (oder Karte) an Dich hat sich die Lage in Riesenschritten entwickelt. Der Russe ist bis auf 3km an die Stadt herangekommen, und die letzten Tage hatten wir schweren Artillerie- und Fliegerbeschuss, sodass wir uns eigentlich Tag und Nacht in dem praktisch bombensicheren Keller aufhalten, auch die Verwundeten liegen dort. Es scheint jetzt so, dass wir hier nicht mehr fortkommen rechtzeitig, und ich glaube mich mit dem schmerzlichen Gedanken einer zeitweiligen Gefangenschaft abfinden zu müssen. Nun sind wir ja alle Sanitätssoldaten, und Russland ist eben der Genfer Konvention vom Roten Kreuz beigetreten, unter deren Schutz wir damit stehen, d.h. wir sind waffenlos [sic.] und versehen unseren Sanitätsdienst weiter bis zu einem gelegentlichen Austausch. Das wäre meine Hoffnung für diesen Fall, dass es zur Gefangenschaft kommt. Dies Ende ist allerdings unerwartet und bitter für uns, und man kann sich schwer daran gewöhnen; noch ist es ja nicht soweit; aber ich benutze diese letzte Gelegenheit des Briefabgangs durch einen Verwundetentransport, Marianne wie Dir einen Brief zu senden und Euch auf diese Eventualität vorzubereiten. Wie war ich glücklich, meine liebe Mutter, hier doch wenigstens einmal von Euch einen lieben Brief bekommen zu haben und zu hören, dass es Euch noch gut ging Mitte Februar! Nun müssen wir wieder alles Gott anbefehlen, unser Wohlergehen, meine glückliche Heimkunft und unser Wiedersehn. Er wird mir auch die Kraft geben, das nicht Leichte zu ertragen, was unter Umständen noch kommt. Schreibe mir nun nicht eher, als bis Ihr wieder von mir hört - hoffentlich bald. Ich habe so viel Schönes erlebt bis jetzt und durch Deine Liebe und Fürbitte bin ich soweit gekommen, dass ich auch einmal für längere Zeit von all dem seelischen Vorrat zehren kann. Immer, Tag und Nacht, werde ich an Dich denken und für Dich beten, wie Du für mich, das weiss ich ja. So küsse ich Dich in Liebe und immerwährender Dankbarkeit und bitte Gott, dass er Dich gesund erhalten möge, bis ich wiederkomme. Grüsse auch Gretel und Hans herzlich von mir! Immer bleibe ich Dein dankbarer Sohn Günther“

Grüsse

Offline Sprotte

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Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
« Antwort #36 am: 04. Mai 2021, 17:52:32 »
Danke Manfred!

Gruß Martin.

Offline Manfred

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Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
« Antwort #37 am: 04. Februar 2023, 11:07:35 »
Eine weitere Anmerkung zu den Vordruckkarten mit fetter kleiner Schrift und Druckvermerk A/0131: Fast alle dieser seltenen Karten, die ich bisher gesehen habe, wurden von Soldaten bei Einheiten der 5. Panzer-Division verwendet.

Die weiter oben gezeigte Karte:

Verwendung 30. März 1945, 31437, Panzer-Divisions-Nachrichten-Abteilung 77

Mir bekannte weitere Beispiele:

Verwendung 23. März 1945, 37118, Panzergrenadier-Regiment 13

Verwendung 1. April 1945, 30720, Stab Panzer-Pionier-Bataillon 89

Verwendung 1. April 1945, 18277, Versorgungs-Kompanie Panzerjäger-Abteilung 53
(Abgebildet in Karl Friedleins Aufsatz „Ostpreussen - Winter/Frühjahr 1945“)

Verwendung 3. April 1945, 32103, Kommando 5. Panzer-Division

Verwendung 18. März 1945 und 7. April 1945, 19495, Versorgungs-Kompanie I Panzergrenadier-Regiment 14

Lediglich die im Handbuch abgebildete Karte vom 26 März 1945 mit der Feldpostnummer L50847, Luftnachrichten-Abteilung 74, bildet hier eine Ausnahme.

Die 5. Panzer-Division befand sich im Februar 1945 im Samland und anschliessend auf der Frischen Nehrung.

Grüsse
« Letzte Änderung: 01. Februar 2024, 11:57:14 von Manfred »

Offline leger_de

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Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
« Antwort #38 am: 02. Oktober 2023, 10:01:56 »
Hallo,
habe hier mal einen Ostpreussen-Faltbrief mit Spätdatum 07.04.45 von FP-Nr. 14407b = 7. Batterie Artillerie-Regiment 156.
Dieser wurde auch noch im April 1945 mit dem grünen Verschlusszettel verwendet.
Beste Grüße
Leger_de
Sammle alles zum Thema Feldpost 1939-45 inkl. Vor- und Nachläufer / Speziell Thematiken Afrika, Feldpost-Auslandsbriefverkehr, Ausländer in deutschen Diensten, Sonder-Waffen (Kleinkampf-Verbände, V-Waffen u.ä.)

Offline Manfred

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Re: Fragen zu Ostpreussen Vordruckkarten und -faltbriefen
« Antwort #39 am: 02. Oktober 2023, 17:43:37 »
Sehr interessant. So spät habe ich eine Verwendung eines Verschlussstreifens noch nicht gesehen. Danke fürs Zeigen.

Grüsse
« Letzte Änderung: 02. Oktober 2023, 17:45:08 von Manfred »

 

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