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Autor Thema: 14.2.-16.4.43 Afrika 06297=Rgts.Stab Pz.Gren.Rgt.47 u.20019A=Stab Marsch-Btl.34  (Gelesen 1064 mal)

Offline hw33175

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Hallo!
Hier einige Fp.-Briefe des Uffz. B. von seinem Einsatzweg nach und in Afrika.
Fp. Nr.: 06297 = Rgts. Stab Pz. Gren. Rgt. 47 / U.: 21. Pz. Div. / 5. Pz. Armee
Fp. Nr.: 29019 A = Stab Marsch-Btl. Afrika 34

Inh. ohne Umschlag: Döberitz, den 19.1.43
… Bin in ein Marsch-Btl. gekommen und heißt M.B. 34. Wie uns bekannt geworden ist, soll am 27. bzw. 29 d. Mts. der Haufen fertig stehen. Es ist ein toller Betrieb hier auf dem Truppenübungsplatz. Der größte Teil „Afrika-verdächtig“ und schon vollständig eingekleidet. Unser Rucksack wiegt ca. 80 K. Daraus könnt Ihr schon sehen, daß wir anständig schleppen müssen. Allerdings sollen wir noch motorisiert werden. Wahrscheinlich in Italien kommen unsere Fahrzeuge zur Truppe. ……

Fp.-Karte v. 27.1.43 Döberitz Übungsplatz  / Briefstempel: Marsch Btl.
Abs.: z. Zt. Döberitz

Form 01 v. 05.2.43 „h“
Abs.: Uffz. B. //  Inh. : 3.2.43
.. Unsere Eisenbahnfahrt ist beendet und sind im äußersten Süden gelandet. Wir warten jetzt auf unsere Überfahrt mit der Fähre. Auf Sizilien werden wir dann aufgeteilt. Wer weiß was dann kommt. Auf alle Fälle sind wir sehr schnell drüben. Diesen Brief gebe ich einem Landser mit. Geschrieben im Hafen…

Form 01 v. 06.2.43 / Briefstempel: Marsch Btl.
Abs.: Uffz. B.  // Inh. v. 5.2.43
.. Aus dem schönen Süden recht viele Grüße. Unsere Fahrt geht nun nicht mehr so schnell wie in den ersten Tagen. Heute sind wir nun schon 8 Tage unterwegs. Sind im Augenblick in Palermo gelandet und befinden uns einstweilen noch im Waggon. In den 8 Tagen haben wir nun schon allerlei gesehen. ….
Haben gestern für 4 Tage Verpflegung empfangen und müssen dann uns einrichten, damit man nicht alles auf einmal wegfuttert. Ob wir nun von hier mit der Lw. oder per Schiff weiter transportiert werden, ist noch ungewiss. Wir sind überhaupt nicht im Klaren, was los ist. Eine Anschrift fehlt immer noch. Hoffentlich bekommt Ihr meine Post. ……
Herrlich schön war es in Messina, nur leider tüchtig von den feindlichen Fliegerangriffen mitgenommen. Auch wir hatten dort unseren ersten Feindangriff mit einigen Flugzeugen. …

Koppelsdorf (Thür) Nord v. 11.2.43
Abs.: Uffz. B. z. Zt. auf Marsch / Briefstempel: FP.: Nr.: L 49659 = Nachsch. Kp. d. Lw. 13/XVII
Inh.: Palermo, den 8.2.43
…. Ich hoffe, daß Ihr meine Reisewege bis zum heutigen Tage wisst und meine Post bisher gut übergekommen ist. In groben Zügen nochmal: Berlin, Halle, Nürnberg, Innsbruck, Rom, Neapel, Alle – Navi – Traghetto, - Messina, Palermo. ………
Wir sind nun schon den dritten Tag hier und warten auf unsere Verfrachtung in den anderen Erdteil. Wahrscheinlich kommen wir mit Zerstörern herüber.  Wir liegen stündlich bereit. …
Was das Komißleben hier betrifft ist nur zu sagen, daß es auch hier bescheiden ist. Der Tommy u. der Amerikaner wirft nicht mit Apfelsinen. Alle Augenblicke schickt er seine Flugzeuge nach hier und läd ab.- Im Allgemeinen ist der Gegner sehr stark, wie man von Kameraden, die länger hier sind, hört. Na wir werden es ja noch selbst erleben. …
Leider bekommen wir noch keine Feldpostnummer……

Form 01 v. 14.2.43 „g“
Abs.: Uffz. W.B., z. Zt. a. Marsch
Inh.: Palermo, den 12.2.43 / 4 Uhr
… Nun ist unsere schöne Zeit in Sizilien zu Ende. In einigen Stunden steigt nun unsere Fahrt nach Tunis. Nach zwei Versuchen wird morgen in aller Frühe unsere „alte Tante Ju“ starten und das alte Sprichwort:“ Aller gute Dinge sind drei“, wird sich wieder mal bewahrheiten.
Gestern konnten wir wegen schlechten Wetters nicht aufsteigen, hatten 6-7 Stunden in der Maschine gesessen und dann mußten wir wieder  raus. Heute gings nun los und der Start klappte tadellos. Nachdem wir die größte Strecke hinter uns hatten, mußten alle Maschinen aus technischen Gründen zurück. Wir waren nicht  wenig erstaunt, als wir wieder in Palermo landeten. Kurz dort angekommen, kam ein neuer Befehl zum Start! Fast alle Maschinen mußten nun von neuem die Reise wieder antreten. Unsere „Ju“ hatte einen kleinen Defekt und aus diesem Grunde blieben wir heute nochmal hier. Im Großen und Ganzen ist der heutige Flug allen gut bekommen. Nur mir ging es nicht besonders, ich war tüchtig seekrank und habe anständig brechen müssen. ….

Form 01 v. 14.2.43 „b“
Abs.: Uffz. W.B., z. Zt. a. Marsch
Inh.: Tunis, den 14.2.43
.. Heute kann ich Euch die glückliche Ankunft auf afrikanischen Boden mitteilen. Der dritte Start ist also gut vonstattengegangen. Der Flug hat 2 ½ Stunden gedauert. Das Wetter war sehr ordentlich und unser Massenstart war von Jägern und Zerstörer-Flugzeugen begleitet. Mir ist der Flug besser bekommen als der am vorhergehenden Tag. Mir ist auch nicht einmal schlecht gewesen. Unsere Landung klappte ebenso gut nur erfreulicherweise war nicht einmal der Tommy da. Er kam mit ca. ½ Stunden Verspätung, in der Zeit waren schon alle Maschinen wieder zum Rückflug gestartet. Und uns persönlich haben die Bomben nichts mehr getan, denn wir hatten den Flugplatz bereits verlassen. Na, wer hätte das all gedacht, wenn mir mal einer gesagt hätte, daß ich noch in Afrika landen würde, den hätte ich früher sehr wahrscheinlich für verrückt erklärt. Hoffentlich brauchen wir hier nicht allzulange bleiben. Wir denken doch, daß eines Tages die Offensive los geht und der Amerikaner und der Tommy Schläge bekommen. Aber wer weiss, wir haben uns schon sehr oft verrechnet und im Voraus soll man nicht mehr rechnen. …..
Es heißt, daß wir heute noch Tunis verlassen und bevor wir in Stellung gehen, wird man ja wohl so vernünftig sein und uns eine Anschrift geben. Beim Kommis ist alles möglich. …..

Form 01 v. 17.2.43 „b“
Abs.: Uffz. B, z. Zt. a. Marsch
Tunis, den 16.2.43
… Nun möchtet Ihr gern wissen, was hier in Afrika los ist. Ja, wir können uns in den paar Tagen noch kein Urteil erlauben. Unser M. Btl. ist seit Sonntag von Tunis fort und ist nach Kairouan gekommen. Dort wird sehr wahrscheinlich der Einsatz starten. Ich bin mit einem Mann als Nachkommando erst noch in Tunis. Warte aber auch jetzt stündlich auf meinen Abtransport. Ich habe dadurch noch sehr viel in Tunis sehen können. Es ist eine schöne Stadt und ist bewohnt von einem breiten Völkergemisch. Araber, Franzosen u. Italiener und enorm viele deutsche Landser. Nach unserem kleinen allerdings wird der Tommy u. die Amerikaner kein Glück haben uns hier herauszuwerfen. Die Anstrengungen und Vorbereitungen unsererseits sind nicht von Pappe. Der Gegner wird umsonst gegen unsere Stellungen anrennen. Leider reicht unser Horizont nicht, um ein positives Urteil sich zu erlauben. Die Araber hier sind sehr deutschfreundlich. Wenn man Geld hätte, könnte man sehr viel organisieren, Kleiderstoffe, Schuhe etc. gibt es in Hülle und Fülle. Ansonst kann man Apfelsinen u. Datteln kaufen. Im Gegenteil zu Palermo sind die Apfelsinen sehr teuer.
1.kg. kostet 25 Francs, d.i. gleich 1,25 M. nach unserer Währung. Was mir sonst noch aufgefallen ist, ist der große Unterschied zwischen arm und reich. …..

Fp. Nr.: 06297 v. 22.2.43 = Rgts. Stab Pz. Gren. Rgt. 47 / U.: 21. Pz. Div. / 5. Pz. Armee / Afrika / Tunis
Inh. Tunis, den 21.2.43
.. In den letzten Tagen konnten wir unsere Stellungen verbessern und schönen Geländegewinn erzielen. Aber darüber erfahrt Ihr ja mehr im Wehrmachtsbericht. Unser Gesichtskreis erstreckt sich ja nur auf einen ganz kleinen Teil der Front und im Übrigen kann man auch sehr wenig darüber sagen. Zur Abwechslung hatten wir gestern ein tolles Gewitter. …
Heute Morgen habe ich Ausschnitte aus der Goebbels-Rede gehört. Da lacht einem das Herz im Leibe, wenn er von Strafmaßnahmen spricht, die noch manchen Augen und Ohren öffnen werden. Hoffentlich weiss die Heimat um was es geht. Wir Frontsoldaten freuen uns jedenfalls über die Strafmaßnahmen, die ergriffen werden. So mancher hat noch nichts vom Krieg gespürt. …..
Hoffentlich erreicht mich auch Post unter der No. 06297. Diese Nummer ist noch nicht meine endgültige Anschrift, aber es kann sein, daß mich unter dieser Nr. noch Post erreicht. …..
Morgen gibt´s die erste Löhnung. 50% davon wird in Apfelsinen angelegt. Unsere Afrika-.Zulage in Höhe von 2,-RM pro Tag wird erst in München ausgezahlt. Voraussetzung ist natürlich Urlaub oder Krankheit, bzw. Verwundung. Mit Urlaub ist allerdings gar nicht zu rechnen. Große Aufgaben müssen gelöst werden. Hier in Tunesien ist das Klima  aber erträglich, man kann es gut aushalten.  ……

Fp. Nr.: 06297 v. 02.3.43 „b“
Inh. v. 26.2.43
…. Meine schönen ruhigen Tage werden nun vorbei sein. Heute Nacht bin ich mit meinen Kameraden und mit einer Menge Gerät zu meinem Haufen gekommen. Es war dort alles in bester Ordnung und habe jetzt ein wenig Zeit, um ein Brieflein zu schreiben. Die Fahrt auf dem LKW vergangene Nacht war nicht von Pappe. Teils gute Straße teils Land und dann Gebirge. Dort ist einstweilen unsere Stellung. Unsere Hoffnung hat dort eine Anschrift zu bekommen ist wieder zunichte geworden. Ich muß einstweilen die angegebene Nr. 06297 nochmal angeben. Leider unbestimmt, ob evtl. Post mich erreicht. Es besteht nur eine Aussicht, wenn es mir möglich ist, mit der Einheit einigermaßen Fühlung zu behalten. Es ist allerdings jetzt schon schwieriger geworden, aber vielleicht habe ich Glück. …..
Luftpostmarken kennen wir hier nicht und könnt auch Ihr nicht verwenden, da sowieso alles per Flugzeug befördert wird. Erwähnen möchte ich noch, daß ich diese Zeilen im freien Gelände bei ca. 30 Grad und bei schönsten Sonnenschein schreibe. Wenn die Temperatur weiter so steigt, sehr ich schwarz. Nachts sehr kühl und am Tage sehr heiß. …

Fp. Nr.: 29019 A v. 08.3.43 „b“ = Stab Marsch-Btl. Afrika 34 / Briefstempel: Marsch Btl.
Inh.: Afrika, den 7.3.43
.. Die Zeit erlaubt es mir grad wieder ein paar Zeilen zu schreiben. Wenn ich klar sehe ist heute Sonntag, ja, es muß schon stimmen, denn die letzten Tage waren sehr anstrengend. Wenn auch die Feindeinwirkung nicht so schlimm war, so war die körperliche Leistung umso höher. Wir haben ungeheure Strecken zurückgelegt, teils im Sand, teils in steinigen Bergen. Aber trotz allem geht es mir noch gut. Ja das harte Steinlager, ja auch unter freiem Himmel zu kampieren ist man ja noch von Rußland gewöhnt. Es wird ja auch nicht danach gefragt, ob man will oder nicht will. Wenn Jupp Goebbels uns ab und zu fragen würde, ob wir kriegsmüde wären, na, ich weiß nicht, wie die Antwort lauten würde. Aber wenn auch man geschimpft wird ist all nicht so schlimm. …….

Fp. Nr.: 29019A v. 21.3.43 „b“
Inh.: Afrika, den 10.3.43
..Auch heute kurz einen Gruß aus Afrika. … Ihr glaubt gar nicht, wie sehr wir auf Post warten. ….  Dann habe ich ein ganz großes Festessen veranstaltet. Eine Dose Leberwurst, die ich von Döberitz mitgenommen hatte, mußte dran glauben…… Wir bekommen hier ja den Verpflegungssatz 1, aber fragt nicht was es alles gibt. Meist Einheitsessen wie Sauerkraut, Nudeln u. Wehrm.-Suppen, an kalter Verpflegung „komische“ Butter, Bierwurst u. Ölsardinen. Kartoffeln kennen wir hier nicht. …

Inh.: Afrika, den 13.3.43 / 29019A
… Nach einigen schönen Sonnentagen hat heute der Himmel seine Schleusen so richtig geöffnet. Es war ein tolles Gewitter und hat geregnet was nur so herunter wollte. Nun könnt Ihr Euch vielleicht vorstellen, wie einem dabei zumute ist. Aber ich bin immer noch zufrieden, denn mit einigen Kameraden teile ich eine Araberhütte, die uns vor Regen schützt.
……..  Ich bin auf die erste Post von daheim gespannt. Denkt bitte daran, daß sehr viel Post auf dem Transport verloren geht. Für einen Film 6x) wäre ich dankbar, wenn es eben möglich ist. Ein Kamerad ist im Besitz eines Apparates…..

Inh.: Afrika, den 18.3.43 / 29019A
..Heute wieder ein Gruß aus Afrika… 
Ich habe damit gerechnet, da es nun grad 4 Wochen her sind, daß ich wohl in der Zeit eine Antwort, ein Brief von daheim sein müßte. Wie lange ist die Post von hier wohl unterwegs?
Aber viel Post wird auch verloren gehen, denn fast alle Flugzeuge werden auf dem Meere mehr oder weniger angegriffen. …
Im Übrigen macht sich hier auch schon das Kleinvieh unangenehm bemerkbar. Bis auf Flöhe bin ich bisher verschont geblieben ….

Fp. Nr.: 29019A v. 24.3.43 „d“ / Briefstempel: Marsch Btl.
Inh.: Afrika, den 22.3.43 // 29019A
.. Hurra, die erste Post ist soeben eingetroffen.  ….
Vergangene Nacht kam ein Kamerad mit großem Trara in unsere Hütte und brachte uns die freudige Mitteilung. Wir 4 Mann, die wir zusammen liegen, haben uns um eine Weihnachtskerze geschart und solange gelesen, bis uns die Augen wehtaten, bzw. die Kerze ausging. ….
Zwei Briefe sind dabei, die unter der zuerst angegebenen Nummer (06297) abgesandt sind.
…… Unsere Stellung ist ruhig …. Wir liegen ca. 300 km von Tunis weg. …..

Inh.: Afrika, den 23.3.43
.. Mot. sind wir noch nicht. Ich bin Fernsprechtruppführer in einer Btl. Nachr. Staffel.
… Die Infanterie ist immer noch die Königin aller Waffen. Wir sind mit 20 Mann in der Ju. transportiert. ……

Fp. Nr.: 29019A v. 3.4.(42) „d“ (Stempelfehlstellung: richtig 43)
Inh., den 25.3.43
.. Heute kann ich schon wieder mal Post von Euch bestätigen….

Inh., den 3.4.43
… Man kann wohl sagen, daß hier der Kampf auch entbrannt ist und zwar hat der Amerikaner aus allen Knopflöchern geschossen. Die letzten Tage waren hart, aber alle Angriffe wurden abgeschlagen und wie es heute scheint, wird er etwas ruhiger, In unserem Abschnitt hat er ganz nette Schläge versetzt bekommen. Wie nun die Sache weiterläuft muß man mal abwarten. Wir würden uns sehr freuen, wenn wieder einigermaßen Ruhe eintritt. Aber ich kann auf der einen Seite kaum glauben, daß der Amerikaner sich zufrieden gibt, er braucht ja auch unbedingt Erfolge, um die Stimmung seiner Truppe aufrechtzuerhalten. Der amerikanische Soldat hat bestimmt nicht große Lust Krieg zu führen. Er ist ein Abenteurer, nur hat sich der Krieg ganz anders dargestellt. Nur über eins habe ich wieder staunen müssen und das ist, daß er über sehr viel Material verfügt. Trotzdem unsere U-Boote so große Erfolge erzielen, muß der Feind doch immer auch sehr viele Geleitzüge sicher herüberbringen.. Aber wenn der Russe erst mal wieder Schläge bekommt, wird ihm hoffentlich mal der Atem für immer ausgehen und dann sieht es für uns hier auch besser aus. ….
In unserer Verpflegung bekommen wir oft und reichlich Rotwein. ….


Fp. Nr.: 29019A v. 16.4.43 „d“ / Briefstempel: Marsch Btl.
Inh., den 6.4.43
.. Ja. Lb. Schwester, Ihr möchtet nun gern wissen, wo ich eigentlich stecke. Ich bin im Augenblick noch in der alten Stellung und zwar ca. 100 km von K. In der letzten Zeit ging es hier sehr toll her. Der Amerikaner greift immer wieder an und versucht unsere Stellungen zu durchbrechen. Gott sei Dank bis zur Stunde sind alle Versuche in meinem Abschnitt fehlgeschlagen. Wie die Gesamtlage hier ist, kann ich nicht beurteilen, aber meine Ansicht geht dahin, daß wir sehr viel leisten müssen, wenn wir den Feind aufhalten wollen. Na, im Brief kann man sich nicht so offen ausdrücken, wie man mal gerne möchte. Der Feind ist sehr stark und hat sich viel vorgenommen. Trotz allem hoffen wir das Beste in unserem Sinne. …Sodann hatte ich Gelegenheit durch einen Fahrer etwas Pfeffer zu erwerben und habe Euch 16 kl. Päckchen davon zugehen lassen. Ob Ihr die wohl bekommt? …


Lage (Lippe) v. 9.4.43 an die Fp. Nr.: 29019 A.
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Eingangsvermerk des Absenders in Lage: 7.8.43

HW33175

Offline daflocki007

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Ein wirklich sehr aufschlussreicher kleiner Nachlass. Ich wünschte es hätten mehr Soldaten so nach Hause geschrieben, liest sich ja fast wir ein Tagebuch.

daflocki007
Flo
Immer auf der Suche nach Fallschirmjäger-Feldpost

 

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