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Forum > Schweiz

Davos als "Deutscher Außenposten" im 2.WK?

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leger_de:
Kürzlich las ich einen etwas älteren Artikel ("Davos: Das Hitlerbad" aus der ZEIT 04/2007, siehe Anhang), der mein Interesse an der innerpolitischen Lage der Schweiz während des 2. WK weckte.
Neben den schweizer NS-Anhängern, den sog. "Fröntlern", die aber keine politisch bedeutsame Kraft darstellten, entwickelte sich in und um den Kurort Davos schon weit vor Beginn des 2.WK eine stattliche "Deutsche Kolonie" unter Führung von Wilhelm Gustloff.
Den Namen Wilhelm Gustloff verbinden viele nur mit der verlustreichsten Schiffskatastrophe der Menschheitsgeschichte, durch die hinterhältige Versenkung des Flüchtlingsschiffes "Wilhelm Gustloff" am 30.Januar 1945 durch ein russisches U-Boot mit über 9000 Opfern.
Der Namensgeber des früheren KDF-Dampfers Wilhelm Gustloff war ab 1931 Mitglied und ab 1932 Landesgruppenleiter der NSDAP-AO in der Schweiz und wurde durch einen jüdischen Attentäter am 04. Oktober 1936 in Davos erschossen.
So ist in dem Artikel u.a. dazu weiter zu lesen:
"...In Davos bildeten die dauerhaft niedergelassenen deutschen Ärzte, Pfleger, Schwestern und Gewerbetreibenden eine veritable, bis zu 1500 Menschen zählende Kolonie. In Einrichtungen wie der Deutschen Heilstätte, dem Deutschen Kriegerkurhaus und im 1878 gegründeten Alpinen Pädagogium Fridericianum, einem Internat für lungenkranke Kinder aus dem Reich, fanden viele von ihnen einen Arbeitsplatz und nach 1933 auch die der neuen Zeit entsprechende ideologische Grundversorgung. ..."
Zu diesem Thema habe ich in meiner Sammlung einige Belege gefunden, die ich im Anschluss vorstellen möchte.
Deshalb hat mich die folgende Ausführung hellhörig gemacht:
"...Während des Zweiten Weltkriegs schickte das Regime Tausende verlässliche Volksgenossen und kriegsverletzte Soldaten zur Erholung in die Davoser Sanatorien...."
Wenn ich das also richtig deute, wurden Soldaten der Wehrmacht aus dem Reich zur Genesung in der Schweiz kuriert um dann wieder an die Front zu kommen? Damit hätte ich nicht gerechnet.
Vielleicht ist diese Information auch in dem Artikel der ZEIT nicht korrekt recherchiert gewesen.
Hat jemand aus dem Forum dazu ggf. weitere Informationen, Ideen oder sogar Belege?
Beste Grüße
Leger_de

leger_de:
Ich hatte noch die Beschreibung der Belege vergessen, wie sie sich aus meiner Sicht darstellt:

1.)   FP-Überroller Front-Heimat am 20.02.45 von einem Soldaten bei  15496 = Gruppen-Chefarzt 3/I Kriegslazarett-Abteilung 528 R mit Tagesstempel von Wörrstadt (Rheinland-Pfalz) in die Schweiz nach Davos-Wolfgang, Deutsche Heilstätte gerichtet, dann von der deutschen Zensurstelle „d“ in München zensiert und  am 16.04.45 in  Davos eingetroffen. Dort wurde festgestellt, dass der wohl deutsche Empfänger nicht mehr vor Ort war (vermutlich aus der Schweiz ausgewiesen), ein Nachsendestempel der Deutschen Heilstätte angebracht und der Brief zurück nach Varenholz / Weser in Deutschland gesendet. Durch diese Rücksendung wurde der Brief quasi überrollt, durch die amerikanische Zensur zensiert und wahrscheinlich zugestellt.

2.)   Feldpost Heimat-Front vom 10.06.42 von einem (evtl. deutschen) Kranken im „Deutschen Kriegerkurhaus“ Davos-Dorf, 5.Stock Zimmer 505 an einen deutschen Soldaten bei  M06253 = 5.Torpedoboots-Flottillenkommando gerichtet und bei der Zensurstelle „e“ in Frankfurt / M. zensiert

3.)   Luft-Feldpost mit 40Rpf Zusatzfrankatur (Übergewicht? => siehe hs. Vermerk an der Seite) namensgleich am 1X.08.42 von dt. Soldaten bei 32027 = schwere Artillerie-Abteilung 737 an einen Arzt im Waldsanatorium in Davos. Für den Fall, dass dieser nicht anzutreffen war sogar mit namensgleicher Rücksendeadresse! Es handelte sich also vermutlich um einen deutschen Arzt.

Sollten es dazu ggf. andere Ideen geben, bitte kurz mitteilen. DANKE!
Beste Grüße
Leger_de

frank9961:
bei meinen briefen ging keiner nach Davos.
basel, Zürich und auch kleinere dörfer.
gruss frank

Arkul:
Kann für tiefgründige Infos zum Verhalten der Schweiz im II. WK das Buch "Die Schweiz, das Gold und die Toten" empfehlen.
Die Grundaussage im Buch: ohne die Goldwäscherei und Devisenbeschaffung durch die Schweiz hätte Hitler kaum 2 Monate Krieg führen können.
Herausgegeben von Jean Ziegler, Professor für Soziologie an der Uni Bern, 1997 geschrieben.

MfG  Arkul

leger_de:
Hallo,
danke für den Tipp. Werde ich mir zulegen.
Grundsätzlich sind die Verwicklungen im Finanzbereich schon bekannt. Steht in dem Buch ggf. auch etwas zur speziellen Thematik der Versorgung deutscher Soldaten in Davos (also auf schweizer Territorium)? Die Arbeit der Ärztekommission an der Ostfront ist ja bekannt. Aber die Versorgung auf eigenem Staatsterritorium wäre schon außergewöhnlich. Oder?
Beste Grüße
Leger_de

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