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Autor Thema: Ers.Btl.62 v.10.1.43 an 38100=Kw.Werkst.Kp.297 im Stalingrad-Kessel Zurück Verm.  (Gelesen 1881 mal)

Offline hw33175

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Hallo!
Hier ein Feldpostbrief v. 11.1.43 (Landshut) von dem Gren. H. P. bei der 6. Gen. Kp. Gren. Ers. Btl. 62, Landshut an seinen Freund, E. M. bei der Fp. Nr.: 38100 = Kw. Werkst. Kp. 297 / U.: 297. ID / 6. Armee in Stalingrad mit zurück Vermerk: Zurück Unzustellbar.

Inh.: 10.1.43
Ich danke Dir herzlich für Deinen lieben Brief v. 5.10.42  ….. Höhne nicht. Ich weiß, daß ich Dich als meinen besten Freund arg vernachlässigt habe. Aber Du weißt jetzt ja selber, wie wenig Zeit und Lust man in Rußland zu schreiben hat. Deinen Brief bekam ich genau ein Monat später und dann kamst Du fort.
Ich war bei Woronesch eingesetzt und hatte den Stellungskrieg mit allen Schikanen kennen gelernt. Am scheußlichsten war das Horchposten stehen in der Nacht. Und die war in der letzten Zeit sehr lang. 13. Std. ohne Ablösung mit der ersten oder letzten Tagwache waren es 15 Std. gesamt. Wir standen ganz allein vorn am Don, 30 m links und rechts der nächste Posten. Dann konnten wir 3 Std. schlafen, dann mußten wir schanzen. Der Russe versuchte uns dauern zu ärgern. Saukalt war´s auch schon am 10. Nov. hatte es bereits -23 Grad Kälte. Am 3. Nov. machten wir Spähtrupp. Wir mußten Russen aus einem Steinbruch schmeißen. Die Kompanien von uns hatten sich dort schon blutige Köpfe geholt. Wir waren nur zweimal 30 Mann hatten aber 4 Flammenwerfer dabei und waren bis zu den Zähnen bewaffnet. In 2 Std. war der Russe draußen. Aber so ein Nahkampf ist scheußlich. Da raucht´s und stinkt´s nach Blut und Granaten. Da ein Bunkerloch, tschinnn … eine Handgranate rein. Da ein Russenschädel, pang eine draufgeknallt. Dort schreit einer Sanitäter. Vor dir bricht ein Kamerad zusammen.  –Pfui Teufel--. Dann haben wir uns ein Loch gegraben. Dabei bin ich auf einen toten Russen gestoßen. Kaum war mein Loch knietief, kamen ca. 15 Russenbomber im Tiefflug, kreisten dauernd, schmissen Bomben, schossen mit M. G. herunter. Stalinorgeln, von denen Du bestimmt gehört hast (hoffentlich noch nicht zu spüren bekommen hast) begannen zu „spielen“. Da hieß es nur Kopf in Dreck und leck mich die ganze Welt im Arsch. Zwei Tage und Nächte mußten wir in dem Loch bleiben. In der Hitze des Gefechts hatte ich mich selbst mit dem Seitengewehr an der Hand verletzt. Nach 2 Tagen bekam ich Blutvergiftung und mußte zurück. 5 Tage lag ich im Revier. Da bekam ich Deinen Brief. Bekam noch Gelbsucht dazu. 10. Nov. mußte ich zum Hauptverbandsplatz. 14. war ich in Kursk bis 20. 23.Nov. bis 26. Brest-Litowsk. Ab 28. im Lazarett Paduwitz bei Posen. Das war prima. Hatten beste Verpflegung und dauernd Unterhaltung. 16. Dez. wurde ich entlassen und hatte Genesungsurlaub bis zum 1. Jänner. Jetzt bin ich beim Ersatzhaufen. …

Unsere Division 387 ist jetzt  auch im Donbogen oder Stalingrad eingesetzt …
Anmerkung:
(1/43 = 387. ID / 8. Ital. Armee / Donbogen in 2/43 bei Rossotsch bis auf Reste vernichtet.)

hdschr. Vermerk des Empfängers nach der Rücksendung: erh. 14.3.43

HW33175

Offline Sprotte

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Ja was soll man da schrieben..........

Kein Buch Kein Internet Seite kann sowas wiedergeben.

Geschichte Pur.

Dank und gruß Martin.

Offline frank9961

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post nach stalingrad
« Antwort #2 am: 06. Januar 2018, 19:14:28 »
ich kann mich da nur anschliessen. kein hurra und fürs Vaterland und den führer und dergleichen....
gruss frank
Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.

Offline leger_de

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Das ist ja tatsächlich ein sehr aussagekräftiger Inhalt. Da hat man richtig Kopfkino. Bestie Krieg!
Beste Grüße
Leger_de
Sammle alles zum Thema Feldpost 1939-45 inkl. Vor- und Nachläufer / Speziell Thematiken Afrika, Feldpost-Auslandsbriefverkehr, Ausländer in deutschen Diensten, Sonder-Waffen (Kleinkampf-Verbände, V-Waffen u.ä.)

Offline hw33175

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Danke für Eure Kommentare.
HW33175

 

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