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Autor Thema: Funk - Feldpost  (Gelesen 1745 mal)

Offline Arkul

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Funk - Feldpost
« am: 05. März 2017, 09:35:09 »
Hallo alle zusammen,
bin durch Zufall auf ein Spezialgebiet gestoßen, das ich im Forum noch nicht gesehen bzw. es nicht gefunden habe.

Feldpost-Karte vom 9.10.44  Wilhelmshaven von der Festung Dünkirchen


Da die Postversorgung mit U-Booten und Flugzeugen infolge der kriegs- und lagebedingten Umstände gegenüber dem kriegswichtigen Nachschub nur zweitrangig sein konnte,
wurde für die eingeschlossenen Soldaten (ca. 110.000 Mann) vom Marine-Oberkommando-West ein Familien- und Kameradschaftsfunk eingerichtet.

Die Organisation umfasste drei Funklinien:
1. die Marine-Nachrichtenabteilung Nord bei Wilhelmshaven empfing die Funksprüche aus Dünkirchen und von den Kanalinseln,
2. die Marine-Nachrichtenkompanie Bernau bei Berlin bediente die Linie Lorient - St. Nazaire
3. die Station des Marine-OK West bei Wiesbaden übernahm die Funksprüche aus La Rochelle und den Gironde-Festungen, versorgte aber auch alle übrigen Festungen.

Der Funkdienst war Mitte September 1944 schon so eingespielt, dass er bis dato über 300.000 Nachrichten aus den Festungen in die Heimat sandte. Bei diesem Aufkommen war es verständlich, dass pro Soldaten nur eine Nachricht im Monat übermittelt wurde. Der Text war mit einer Chiffrenummer normiert, nur in Ausnahmefällen wurde ein individueller Text gesendet. Die Angehörigen bekamen die Funkmitteilung mittels vorgedruckter Feldpostkarte über die Reichspost zugestellt. Eine Anmerkung wies auf jeder Karte darauf hin, dass auch Familienangehörige von zu Hause Funkgrüße über den Rundfunk an die Soldaten aufgeben können. Wann der Funknachrichtenverkehr und der Versand der Benachrichtigungskarten eingestellt wurde, ist nicht festzustellen.
Der rasche Vormarsch der Alliierten im Reichsgebiet war die Ursache für den eingestellten Postverkehr. Das spätest bekannte Datum einer Funk-Feldpostkarte ist der 21.2.1945.

Quelle:  Gerhard Oberleitner "Geschichte der Deutschen Feldpost 1937 - 1945", Steiger-Verlag Innsbruck 1993

Dünkirchen wurde bei den Kämpfen zwischen der deutschen und der eingekesselten britischen Armee in der Schlacht von Dünkirchen im Frühjahr 1940 weitestgehend zerstört. In der "Operation Dynamo" konnte die Royal Navy den größten Teil der in die Stadt geflüchteten französischen und britischen Truppen nach Großbritannien retten. Ab 1940 unterhielt die Kriegsmarine in der Stadt ein Marinelazarett. Nach der "Operation Overlord" wurde Dünkirchen 1944 von der Wehrmacht zur Atlantikfestung erklärt, bis zum Kriegsende verteidigt und erst am 9. Mai 1945 von den Alliierten besetzt.

Meine Bitte: wenn ihr diesbzgl. Belege oder Ergänzungen zum Thema habt bzw. Links dazu im Forum kennt, unterstützt mich!

MfG   Arkul

Offline Meyer Werner

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Re: Funk - Feldpost
« Antwort #1 am: 05. März 2017, 13:51:42 »
Hallo Arkul,

Schau doch mal hier im Forum unter Lokale Feldpost (mit Kessel und Festungspost) nach.
Ich glaube da findest du die Informationen die du suchst.
Gruß Werner

Offline Arkul

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Re: Funk - Feldpost
« Antwort #2 am: 14. März 2017, 18:39:10 »
Hallo alle zusammen,

hier mal eine andere Version der Funk-Feldpost:

Funkmitteilungen  -  Feldpost-Karte vom 17.1.45  von der Insel Rhodos

Der Chef des Nachrichtenwesens im OKH richtete für die Inselbesatzungen den "Kameradschaftsdienst Südost" als zusätzliche Nachrichtenübermittlung ein. Ab Mitte Dezember 1944 konnten die Inselbesatzungen auf dem Funkweg Grüße an Angehörige durchgeben. Von den Funkeinheiten auf den Inseln Kreta, Rhodos und Leros wurden nachts in verschlüsselter Form Funksprüche gesendet, die von der Nachrichteneinheit in der Heimat in Kurztext auf vorgedruckte Feldpostkarten geschrieben und an die Angehörigen durch die Reichspost geschickt wurden. Für den Gegenverkehr Heimat-Front war vorgesehen, bei besonderen Familienereignissen (Geburten, Ferntrauungen, Todesfällen) über den Reichssender Wien Kurznachrichten per Postkarte mitzuteilen und durchgeben zu lassen.
Diese Durchsagen wurden über Kurzwelle zu bestimmten Tageszeiten ausgestrahlt, auf den Inseln abgehört und über Inselfunk weitergegeben. Die Soldaten konnten aber auch selbst direkt am Rundfunkgerät die Grüße aus der Heimat hören.

Quelle:  Gerhard Oberleitner "Geschichte der Deutschen Feldpost 1937 - 1945", Steiger-Verlag Innsbruck 1993

Rhodos ist die viertgrößte Insel Griechenlands und die Hauptinsel der griechischen Inselgruppe Dodekanes in der Südost-Ägäis.
Nach dem Waffenstillstand von Cassibile (der Waffenstillstand von Cassibile war das Waffenstillstandsabkommen zwischen dem Königreich Italien unter der Regierung von Marschall Pietro Badoglio und den zwei Alliierten der Anti-Hitler-Koalition, der USA und Großbritannien im Zweiten Weltkrieg. Es wurde am 3. September 1943 in dem kleinen sizilianischen Ort Cassibile bei Syrakus unterzeichnet. Durch dieses Abkommen löste sich Italien aus dem Bündnis mit dem Deutschen Reich)  folgte die Kriegserklärung Italiens an das Deutsche Reich. Daraufhin besetzten Truppen der Wehrmacht im Herbst 1943 die Inseln. Die italienische Lokalverwaltung auf den Ägäis-Inseln blieb jedoch bestehen. In der Zeit der deutschen Besatzung wurden vor allem militärische Einrichtungen angelegt, wie beispielsweise die Stellungen am Berg Filerimos oder die zahllosen Bunker an der Ostküste.
Bis zum Kriegsende blieb Rhodos unter deutscher Herrschaft. Die Insel wurde jedoch von britischen Seestreitkräften vollständig blockiert und konnte aus der Luft nur unzureichend versorgt werden. Nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht gingen die deutschen Truppen am 9. Mai 1945 in britische Kriegsgefangenschaft.

MfG  Arkul

 

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