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Autor Thema: Fp.Nr.:56686C=2.Kp.Sturm-Batl. AOK 6 in 8/44 in Bessarabien vernichtet -Inhalt-  (Gelesen 1380 mal)

Offline hw33175

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Hallo!
Hier einige Feldpostbriefe und Inhalte zu der Fp. Nr.: 56686C = 2. Kp. Sturm-Btl. AOK 6

Quelle: Lexikon der Wehrmacht:
Sturm-Bataillon AOK6
Fp. Nr. ab dem 30.6.1944: Die Einheiten als Teile des Sturm-Bataillon AOK 6 in der Feldpostübersicht eingetragen. Am 24.11.1944 wurden die Einheiten alle gestrichen.
Fp. Nr.: 56686 = Bat.-Stab und 1.-5. Kp. Sturm-Batl. AOK 6
Fp. Nr.: 45989 = 6. Sturm-Batterie
Das Sturm- Bataillon AOK 6 wurde im Juni 1944 aufgestellt. Das Regiment wurde aus dem Lehr-Bataillon der Armee-Waffenschule aufgestellt. Das Bataillon gliederte sich in
5 Kompanien und eine 6. Sturm-Batterie. Das Bataillon unterstand nach der Aufstellung der 6. Armee. Im August 1944 wurde das Bataillon bei der Hgr. Südukraine vernichtet.
Die Ersatzgestellung des Bataillons ist unbekannt.
Kommandeur: Major Friedrich Lier: Aufstellung – Sept. 1944

Quelle Wikipedia:
Anfang Juni 1944 kämpfte die 6. Armee bei Jassy und zwischen Juni und August 1944 am Dnjestr. Die Armee wurde im August 1944 mit der Masse bei der Hgr. Südukraine in Bessarabien bei Kischinew vernichtet. (Bessarabien = zw. Schwarzem Meer, Pruth und Dnjestr.)

Das Sturm-Bataillon AOK 6 hat somit gerade von Juni bis August 1944 bestanden.

1.
Luftpostfaltbrief v. 05.7.44 „e“ des Leutnants G. J. mit der Fp. Nr.: 56686C
2.
Letzter Brief des Leutnants v. 14.8.44 „b“
3.
Dresden v. 22.8.44 an die Fp. Nr.: 56686 mit Zurück Vermerk.

Die Inhalte geben keinen weiteren Aufschluß über Orte und Einsatz.

Der Soldat geriet in Bessarabien in Gefangenschaft und kam in das Lager UDSSR Nr. 165.
Die erste Nachricht aus der Gefangenschaft erreichte die Mutter Anfang 1946.

Die Mutter des Leutnants nahm, nach der Rücksendung der Briefe ab 8/44 Kontakt zu dem ihr bekannten Ogfr. R. L auf, der mit ihrem Sohn teilweise im Einsatz war.

4.
Faltbrief des Ogfr. R. L. aus dem Reserve-Lazarett Neisse v. 3.10.44 mit einer ersten Schilderung der Ereignisse Ende August 1944:

Neisse      3.10.44
Liebe Frau J.!
Erhalte soeben Ihren Brief. Nun zu Ihren Zeilen. Ich kann Ihnen leider auch nicht viel Neues schreiben. Da Herr Leutnant nicht mehr bei unserer Einheit war. Wir wurden am 22.8. in Beresina eingesetzt. Wir sollten eigentlich dort auch hin, wo Herr Ltn. lag mit der Kp. leider waren dort schon einige R. Panzer durchgebrochen und dadurch blieben wir in unserer Stadt. Ich wurde schon am  23.8. schwer verwundet, habe leider einen Fuß eingebüßt. Ich habe auch dadurch schon an meine Einheit geschrieben aber leider keine Nachricht. Es sind viele in Gefangenschaft geraten, aber ich kann Ihnen genaues nicht schreiben, da ich ja nicht bei Herrn Ltn. mehr war. Ich verbleibe
R.L.

5.
Es folgt der Inhalt eines Antwortschreibens des Ogfr. R. L. an die Mutter des Leutnants G. J.
auf eine Anfrage an ihn mit genauer Fragestellung über die Ereignisse:

Abschrift.
                           5.11.44
Werte Frau J.!
Habe heute Ihren Brief erhalten und wenn es möglich ist Ihre Fragen zu beantworten.
Ich hatte ja auch schon zur Einheit geschrieben, aber leider vergebens. Das ist auch anderen Kameraden, die mit mir von Rumänien dort kamen passiert. Die Einheiten sollten nur als Auffangstäbe gelten, beziehungsweise die Feldpostnummern. Aus diesem Grunde wird über diese Sache noch nichts Genaues bekannt. Also ist wohl mit zu rechnen, daß sonst alles in Gefangenschaft geraten ist. Ich kann es mir auch leicht denken. Es hat ja wohl auch einen bestimmten Grund, weshalb es nicht an die Öffentlichkeit kommt. Weil ausgerechnet die 6. Armee ist, die das Schicksal jetzt zum zweiten Mal miterlebt. Das würde ja nur in Deutschland wieder Staub aufwirbeln. Also mit dem Datum muß mir wohl ein Fehler unterlaufen sein. Ich bin am 23.8. verwundet und wir sollten auch da zur Verstärkung kommen. Also nicht 18.9. sondern 18.8. wurde das Btl. und am 22.8. kamen wir zum Einsatz.
Es ist auch nach meinem Errechnen gar nicht möglich gewesen, die Truppen so schnell an die Hauptstrecke nach Galatz zu bringen. Ich wurde am 23.8. verwundet und hatte auch keine Hoffnung mehr auf Rettung, da doch schon einige Russ.-Panzer an mir vorbeigefahren waren. In diesem Moment kam noch ein Oberleutnant mit einem Kübelwagen der anhielt und mich mitnahm. Wir sind dann auf Schleichwegen 1 Tag gefahren bis ich nach Galatz kam. Ich kam nachts ins Lazarett und wurde am 24.8. auf ein Schiff verladen, wurde dann 50 km gefahren bis Braila. Inzwischen war der Russe schon am 15.8. in Galatz und abends war er schon in Braila und stieß an uns vorbei. Er hatte ja so gerechnet, daß er uns ja sowieso bekommt. Es waren also von unserem Einsatz bis an die Hauptstrecke über 200 km. Dieses war doch wohl von einer Einheit kauf zu schaffen in einem Tage und der Russe doch schon am 25.8. dort war, hatte er ja unsere Truppen abgeschnitten. Es hatten sich Truppen versucht, die sich durchgeschlagen hatten, nach Ungarn zu kommen. Von 300 Mann sind aber nur 25 Mann angekommen. Wenn jemand in Ungarn wäre, hätte man ja schon Post erhalten. Wäre es nun den Truppen gelungen nach Bulgarien zu kommen, würden sie sofort interniert, die ja jetzt den Russen ausgeliefert sind.
1.)
Es handelt sich hier um den 21.8. wo Herr Leutnant im Einsatz war. Also nicht 21.9. denn am 25.8. hatte der Russe doch schon alles in den Händen.
2.)
Ihr Sohn war doch der einzige Offz. bei der Abstellung, kann ich also leider keinen Namen nennen. Sonstige Namen wohl, aber keine Adressen. Also ist Ihnen damit noch wohl auch nicht gedient.
3.)
Der Vorgesetzte des Batl. Herr Major Lier. Der war aber z. Zt. auf Urlaub.
4.)
Vom Flakzug kenne ich leider keinen Namen auch deren Vorgesetzte.
Es ist eben vorne so, daß sich jeder selbst der Nächste ist und dauernd durch Verwundung und Tod Neue kommen, da kennt man ja kauf die Leute, es ist immer ein Gehen und Kommen.
5.)
Auf das Schiff kam ich am 24.8.44.
6.)
Ob sich welche vom Flakzug retten konnten, kann ich leider nicht sagen, da ich auf dem Schiff fast keine Verwunderten vom Sturm. Btl. getroffen, auch in keinem Lazarett.
Es ist ja auch fast unmöglich gewesen, die Verwundeten so schnell 200 km nach rückwärts zu bringen, da doch nur Panje-Fahrzeuge zur Verfügung waren, da man ja nicht wußte, daß kein Lazarett dazwischen war. Wenn man da hinkam wo sonst Lazarette waren, hieß es immer gestern oder vorgestern geräumt. Leider konnte ich Ihnen heute nicht viel berichten. Wenn ich aber war erfahren sollte, werde ich Ihnen natürlich es sofort schreiben. Leider muß ich noch mal nachamputiert werden, aber dagegen ist nichts zu machen. Ich habe schon einen Verlegungsantrag zum Heimatlazarett gestellt, nach Swinemünde. Es ist möglich, daß ich über Frankfurt komme und dort vielleicht Aufenthalt habe, wäre es möglich, daß ich Sie telefonisch erreiche. Es wird aber doch wohl einige Wochen dauern, da der Antrag ja seinen Dienstweg geht. Nun möchte ich schießen, hoffentlich können Sie es entziffern, war ich geschrieben habe.
Es verbleibt mit vielen Grüßen
R.L.

HW33175

 

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