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Autor Thema: 7.ID v. 10.1.-24.2.45 Narew bis Elbing, Marienburg, Vers. Kessel zu sprengen  (Gelesen 1185 mal)

Offline hw33175

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Hallo!
Hier die Feldpostbriefe v. 10.1.-24.2.45  des Obergefreiten F. M. an seine Familie
von der Fp. Nr.: 22893 = Rgts. Stab Art. Rgt. 7 / U.: 7. ID / 2. Armee / Narew / Westpreußen

(19H0001) v. 10.1.45 Verw. Augsburg / handschr. Ankunftsvermerk: 3.2.45
mit Briefstempel Fp. Nr.: 15554 (22.11.44 gestr.) = Rgts. Stab Art. Rgt. 7
(Brief Nr. 20) O.U., den 5.1.45
…..  Da morgen ein Urlauber fährt, so will ich es mal versuchen von dieser Richtung her, ob die Post eher ankommt. Es geht mir gut, dasselbe hoffe ich auch von Euch. Heute hatten wir wieder eine schöne Tour gemacht bei Wind und Schnee 17 km. Es wurden allein 7 km Leitung gebaut auf Stangen. Es interessiert mich doch bald, was es neues gibt. Seit dem 23.11. ist schon wieder lange her. Der Russe ist noch ruhig. G. hat seit seinem Urlaub auch noch nichts wieder hören lassen, ebenso T.  und von Euch fehlt auch jegliches Lebenszeichen. . …

Löbau Sachs. v. 31.1.45 / handschr. Ankunftsvermerk: 8.2.45
Sonntag, den 14.1.45
… Soeben habe ich auch die Post bekommen …..
Wie ich gelesen habe, ist soweit alle in Ordnung. Der Iwan ist auch etwas lebhafter geworden und somit wir auch. Im Weichselbogen hat der Großangriff begonnen. Die Tage werden auch wieder länger und somit rückt der Endsieg näher??
Sonst ist alles in Butter. Sind die jungen Soldaten bei uns noch nicht ausgehoben? Wir brauchen noch tüchtige Kämpfer aus der Heimat. Für heute will ich schließen.
Herzl. Gruß F.
Der Russe ist gerade zum Großangriff angetreten. 3 Stunden Trommelfeuer. Gruß Fritz.

Inhalt vom:
O.U., den 3.2.45
… Ich will es mal versuchen, ob Euch dieser Brief erreicht. Wir haben eine tolle Zeit hinter uns. Wie die Front aussieht, wisst Ihr ja auch. Es geht mir gesundheitlich gut. Mit Gottes Schutz, habe ich viel Glück gehabt. Der Russe hat uns überrumpelt. Bei unserer Division war er durchgestoßen und hat uns am 14. Januar mit 100 000 Schuß zugedeckt. Die Division ist erledigt. Unsere Tour ging von Narew nach Ostpreußen zu. Von da ging es nach Westpreußen, Marienwerder bis fast Danzig.  Jetzt wird der Kurs genommen nach Pr. Stargard, Konitz und (?) Hinterpommern. Der Kessel ist also ziemlich zu. Wir wollen aber das Beste hoffen. Hoffentlich macht Ihr Euch nicht zu viel Sorgen. Wir sind jetzt bei einer deutschen Familie. Das Entgegenkommen ganz prima. Es ist doch schon etwas anders als in Rußland. Ich will die Ohren steifhalten, daß wir den Russen doch noch entrinnen können. ……. Schreiben braucht Ihr erst nicht mehr, da keine Post ankommt seit 14. Januar.
……

Berlin SW 11 v. 8.2.45 / handschr. Ankunftsvermerk: 14.2.45
Weichsel, den 5.2.45
… Gerade habe ich einen Brief geschrieben. Ich habe Euch alles mitgeteilt. Es fährt zufällig einer nach Haus.
Es geht mir ganz gut. Diesen Brief schreibe ich kurz, falls der andere verloren geht. Es geht Morgen weiter nach Danzig, oder Gotenhafen. Graudenz ist dicke Luft. ….

Fp. Nr.: 22893 v. 13.2.45 „f“ / handschr. Ankunftsvermerk: 27.2.
O.U., den 9.2.45
…… Habt Ihr meinen Brief erhalten vom 4.2. Ich habe gestern von Euch Post erhalten vom 16.1. wofür ich vielmals danke. Ich freue mich, daß es Euch auch gut geht. Wir sind in einer ganz luxuriösen Villa  untergebracht. Vier Mann (?) Zimmer. Ich war in der letzten Zeit erkältet, ist aber jetzt wieder bedeutend besser. Ich liege jetzt hier vor Elbing (8 km) und sind daran beteiligt, die eingeschlossenen Kameraden zu befreien und den Ring zu sprengen. ……..

Fp. Nr.: 22893 v. 18.2.45 „f“  / handschr. Ankunftsvermerk: 12.3.45
O.U., den 14.2.45
….. Ich hatte ja alles über unsere letzten Erlebnisse berichtet. Seit 12 Tagen liegen wir noch kurz vor Elbing. Vor 10 Tagen hatte ich einen Brief von Euch erhalten vom 16.1. Wir müssen jetzt mal die Lage weiter abwarten und Tee trinken. Die Witterung geht. Es ist aber doch eher etwas Seeluft. …. Ich will jetzt schließen, da ich wenig Zeit habe……

Fp. Nr.: 22893 v. 23.2.45 „f“ / handschr. Ankunftsvermerk: 10.3.45
O.U., den 17.2.45
…… Nun sende ich Euch die herzl. Grüße. Ich bin noch am gleichen Platz und es geht mir gut. Heute habe ich Post erhalten von Euch vom 2.12.44, von T. 18.1.45, von O. 13.1.45. Diesen Brief schicke ich mal wieder per Post. Die Verpflegung ist gut. Heute Abend hab ich
Pfannkuchen gebacken und Kakao. Jetzt bin ich gespannt, wie die Lage sich entwickelt. Ich will hoffen, daß es Euch auch allen noch gut geht und wir mal einmal alle die Heimat wiedersehen. Jetzt liegt etwas Schnee. Die Straßen sind herrlich. Heute war ich mit dem Fahrrad fort. Ich will nun schließen und hoffen, daß alles in bester Ordnung ist. ……

Fp. Nr.: 22893 v. 24.2.45 „f“ / handschr. Ankunftsvermerk: 9.3.45
O.U., den 24.2.45
Lieber Vater!   Vivat! Vivat! Lieber Vater
Zu Deinem bevorstehenden Namenstag die herzl. Glück- Segenswüsche sendet Dir F.. Ich will hoffen, daß Du noch oft den Namenstag in bester Gesundheit begehen kannst.
Bedingung wird aber auch sein, daß mal endlich der ersehnte Friede eintritt und wir mal alle zusammen sind. Ich würde mal so gerne ein Päckchen schicken, aber es geht leider nichts fort. Sonst kann man momentan nichts anderes tun als beten, daß wir alle unsere Sinne behalten. Ich liege noch am gleichen Platz. Elbing – Marienburg in der Nähe der Weichsel. Es ist doch schon was anderes, wenn man hin und wieder deutsche Gesichter sieht. Jetzt beginnt auch bald die Frühjahrsarbeit aber nur langsam gehen lassen. Was sonst in der Welt los ist, wisst Ihr ja auch. Ich will nun hoffen, lieber Vater, daß Du den Namenstag in bester Gesundheit feiern kannst. 

HW33175

 

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