+-

Hauptmenü

Forum

Neuesten Beiträge

Anmeldung für die Supporter Mitgliedschaft

Statistik

Wir stellen uns vor

Nutzungs-/Allg. Geschäftsbedingungen

Datenschutzerklärung

Impressum

Usermenü

Willkommen, Gast.
Bitte einloggen oder registrieren.
 
 
 
Haben Sie Ihr Passwort vergessen?

Mitglieder Online

124 Gäste, 0 Mitglieder

Autor Thema: Deutsche Freiwillige in Italienisch-Ostafrika  (Gelesen 1908 mal)

Offline leger_de

  • "Supporter"
  • Feldpostoberinspektor
  • *
  • Beiträge: 1310
  • Bewertung für Tausche/Verkaufen: +12/-0
Deutsche Freiwillige in Italienisch-Ostafrika
« am: 14. Februar 2016, 23:03:35 »
Kürzlich konnte ich 2 anfangs recht unscheinbare Belege erwerben. Es handelte sich um 2 Ansichtskarten aus Eritrea (Italienisch-Ostafrika) nach Deutschland aus dem Jahr 1940.
Die erste Karte wurde von einem deutschen Seemann am 04.02.1940 aus Massaua (wichtigste Hafenstadt Eriteas am Roten Meer) nach Deutschland geschrieben und interessanter Weise durch einen britischen Zensor zensiert (Wo?). Der Seemann diene auf der M.S. "Coburg" (ehem. Havel 2) des NDL, welche im Ostasien-& Australien-Dienst eingesetzt war und aufgrund des 2.WK nicht mehr nach Deutschland zurück kehren konnte. Sie lag nun in Massaua fest und hatte wenig Aussicht darauf, wieder auslaufen zu können. Die M.S. "Coburg" lief allerdings am 17.02.1941 wieder zur Versorgungsfahrt für den Hilfskreuzer "Atlantis" aus und versenkte sich am 04.03. 1941 bei Annäherung des britischen Kreuzers "Canberra" selbst.
 
Einige Seefahrer dieses und weiterer deutscher Schiffe meldeten sich Anfang 1940 allerdings bereits freiwillig zu den italienischen Streitkräften in Italienisch-Ostafrika.
Die zweite Karte belegt genau dies recht schön. Am 1. Juni 1940 wurde von den Italienern in Asmara (und genau von dort stammt diese Karte vom 22.07.40) die Compagnia Autocarrata Tedesca (Deutsche Motorisierte Kompanie) mit ca. 138 Mann aufgestellt.
Die Karte hielt aber noch eine kleine Überraschung parat: Die Ansichtsseite der Fotokarte zeigt die Deutsche Motorisierte Kompanie in den gesonderten, italienischen Uniformen.

Ab Mitte Oktober 1940 wurde die Deutsche Motorisierte Kompanie in ein ital. mot. Batallion eingegliedert und in Richtung Sudan gegen die britischen Truppen in Bewegung gesetzt.
Hier kämpften die dt. Freiwilligen an der Seite der Italiener im Raum Kassala, wobei die italienischen Streitkräfte herbe Verluste erlitten und in der Folge bis tief in eigenes Kolonialgebiet zurück gedrängt wurden.
Ende Januar 1941 zeichnete sich die Niederlage der Italiener bereits deutlich ab, worauf die Deutsche Motorisierte Kompanie mittels deutscher Handelsschiffe aus Massauer evakuiert werden sollte. Dies soll in einigen wenigen Fällen gelungen sein. Andere Quellen, sprechen von 4 dt. Soldaten, die mit einem ital. U-Boot nach Italien evakuiert werden konnten.
Am 18.05.1941 kapitulierten die italienischen Truppen nach der Schlacht um den Amba Alagi (Berg in Nord-Äthiopien).
Hier gibt es Angaben, dass die Deutsche Motorisierte Kompanie bis zum Ende mit gekämpft hat und es keine deutschen Überlebenden gab. Das kann aber nicht ganz zutreffen.
Über den Absender der Karten ist mir nur noch bekannt, dass dieser nach dem Krieg bis zu seinem Tode in Südafrika lebte.
Soweit zu diesem Thema. Dazu gibt es aber sicher noch viele interessante Aspekte . Wer kann hier weitere Belege & Informationen beisteuern?
Beste Grüße
Leger_de
« Letzte Änderung: 15. Februar 2016, 17:29:11 von leger_de »
Sammle alles zum Thema Feldpost 1939-45 inkl. Vor- und Nachläufer / Speziell Thematiken Afrika, Feldpost-Auslandsbriefverkehr, Ausländer in deutschen Diensten, Sonder-Waffen (Kleinkampf-Verbände, V-Waffen u.ä.)

Offline leger_de

  • "Supporter"
  • Feldpostoberinspektor
  • *
  • Beiträge: 1310
  • Bewertung für Tausche/Verkaufen: +12/-0
Re: Deutsche Freiwillige in Italienisch-Ostafrika
« Antwort #1 am: 15. Februar 2016, 20:23:55 »
Hallo,
dann mach ich hier mal weiter:
Ebenfalls freiwillig für den Kampf auf italienischer Seite in Ostafrika meldete sich im Juni 1940 die Besatzung des deutschen Schleppers Kionga im somalischen Chisimaio. Die deutsche Kriegsmarine genehmigte den Einsatz des Schiffes als Minensucher der italienischen Kriegsmarine vor dem Hafen von Chisimaio, aber unter deutscher Kriegsflagge fahrend.
(Quelle: You are not allowed to view links. Register or Login + Kriegstagebuch der Seekriegsleitung 1939-1945. Eintrag vom 27. Juni 1940. Seite 289)
Der abgebildete Brief dürfte diesen exotischen Einsatz der deutschen Kriegsmarine belegen. Das Datum 11.01.41 ist zum Glück auf den Stempeln der ital. Marine-Zensur lesbar.
Der dt. Absender schreibt: Comando Marina, Posta Militare No. 1056, Durmitor (?), über Italien (A.O.I. = Africa Orientale Italiana)
So ein Schlepper hatte vermutlich keine besonders große Besatzung.
Beste Grüße
Leger_de
« Letzte Änderung: 17. Februar 2016, 13:29:35 von leger_de »
Sammle alles zum Thema Feldpost 1939-45 inkl. Vor- und Nachläufer / Speziell Thematiken Afrika, Feldpost-Auslandsbriefverkehr, Ausländer in deutschen Diensten, Sonder-Waffen (Kleinkampf-Verbände, V-Waffen u.ä.)

Offline leger_de

  • "Supporter"
  • Feldpostoberinspektor
  • *
  • Beiträge: 1310
  • Bewertung für Tausche/Verkaufen: +12/-0
Re: Deutsche Freiwillige in Italienisch-Ostafrika
« Antwort #2 am: 15. Februar 2016, 23:52:49 »
Hier noch ein netter Beleg der bei diesem Thema ausnahmsweise einmal auch der deutschen Feldpost zuzuordnen ist (somit quasi Feldpostverkehr mit Eritrea):
Feldpost vom 4.3.1941 von Gefr. bei der 4. Schülerkp. der Großen Kampffliegerschule 3 an einen dt. Freiwilligen in Eritrea mit Angabe Posta Militare No. 1067.
Aufgrund der Kriegslage erfolgte vermutlich in Italien die Rücksendung nach Deutschland mit einem entsprechenden Retourstempel.
Beste Grüße
Leger_de
Sammle alles zum Thema Feldpost 1939-45 inkl. Vor- und Nachläufer / Speziell Thematiken Afrika, Feldpost-Auslandsbriefverkehr, Ausländer in deutschen Diensten, Sonder-Waffen (Kleinkampf-Verbände, V-Waffen u.ä.)

 

Powered by EzPortal