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topstar229

Autor Thema: Fallschirmjäger aus der Festung Brest  (Gelesen 2799 mal)

Offline name301

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Fallschirmjäger aus der Festung Brest
« am: 25. Mai 2015, 17:02:40 »
Hallo,

stelle hier 2 Belege eines Fallschirmjägers aus der Festung Brest vor.

1) Stempeldatum Feldpostnormstempel nicht lesbar, aus Inhalt 14.08.1944
Absender ist ein Stabsfeldwebel mit der Feldpostnummer 53901 =
15. Kp. Fallschirmjägerregiment 7 (2. Fallschirmjägerdivision, Kdr. Ramcke)
Der Brief geht nach Königsberg

Aus Inhalt:
"Festung Brest", Montag, den 14.8.1944/ 12:30
"Heute soll ein Laz. Schiff mit Verwundeten die Festung verlassen. Daher dürfen wir auch nochmal schreiben."

Habe leider im Netz nichts über ein Lazarettschiff finden können. Vielleicht ist der Brief auch mit einem U-Boot rausgekommen und in Norwegen aufgegeben worden. Es könnte U- 993 (Brest am 17.8. verlassen, Norwegen 18.9. angekommen) oder U 92 (Brest 16.8. verlassen, Norwegen 29.9. angekommen) sein.
Da der Briefinhalt links oben einen Eingangsvermerk hat (erhalten am 4.10.), würde ich bei Beförderung durch ein U-Boot aufgrund der Laufzeit eher auf U 993 tippen.


Brief2) Kein Stempel, Datum aus Briefinhalt:  3.9.44.
Absender ist wieder der Stabsfeldwebel diesmal mit der Feldpostnummer 52750 A =
Regimentsstab, Fallschirmjägerregiment 7
Es ist ein ganz leichter Briefstempelabschlag erkennbar, aber nicht lesbar.
Der Brief geht wieder nach Königsberg.


Aus dem Inhalt:

Festung Brest ! Sonntag. den 3.9.44  14:00
..Wie eben bekannt wurde............... die letzte Post demnächst aus diesem Loch heraus geht.


Das U-Boot U-256 mit dem Kommandeur, Eichenlaubträger Lehmann-Willenbrock (Der "Alte" aus dem Buch "Das Boot") hat als letztes Boot am 3.9.44 Brest verlassen und ist am 17.10.44 in Norwegen angekommen.
Mit diesem Boot wird auch die Post des Fallschirmjägers befördert worden sein.

Auf dem Briefinhalt oben links befindet sich ein Eingangsvermerk:
erhalten 31.10.

Viele Grüße
name301
« Letzte Änderung: 25. Mai 2015, 19:52:24 von name301 »
Fliegende Einheiten, Stalingrad, Kessel, Zensur, Feldpost aus 45

Offline daflocki007

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Re: Fallschirmjäger aus der Festung Brest
« Antwort #1 am: 16. Juli 2015, 01:09:12 »
Wirklich außergewöhnliche Belege, meinen Glückwunsch!!
(Vielleicht erfolgt ja im nächsten Handbuch eine Bewertung für Festungsbelege aus Brest, wo ja jetzt mehrere Belege bekannt sind ;) ?)

Aus dem Nachlass des Stabsfeldwebel Stegemann liegt mir auch ein Beleg aus der Festung vor. Laut Inhalt geschreiben am 1.9.44 14.45Uhr. Absender ebenfalls bei der 52750 A = Regimentsstab, Fallschirmjägerregiment 7.
Auch dieser Beleg hat keinen Tagesstempel, jedoch einen Briefstempel von der Feldpostnummer M51575 = B.d.U. Es dürfte sich dabei um den selben Stempel handeln wie auf dem Brief vom 3.9.44 von name301 (der leider nicht lesbar ist).
Nun stellt sich mir die Frage wo der Brief gestempelt wurde? Noch in Brest, oder erst in Norwegen?

Hier ein Auszug aus dem Inhalt:

... Hier geht es täglich bunt zu, Arie, Jäger, Bomber, alles was zum Feuerzauber gehört. Der Gegner spart nicht mit seinem Material, er kann es sich ja erlauben. Doch all diesem setzen wir unseren kämpfenden Willen entgegen. ??? Manch guter Kamerad ist schon für immer schlafen gegangen, oder liegt verwundet im Lazarett. (den Stfw. Mindermann hat es auch vor einigen Tagen erwischt, l. Oberschenkelschuß) Jetzt singt die Ari von drüb, daß die Bunker wackeln.
Wie lange es hier noch gehen wird, wissen wir nicht. Noch sind die Kämpfe im Vorfeld der Festung. Der Amerikaner traut sich nie so recht aus seinen Stellungen, für uns Fallschirmjäger haben sie Respekt. Wenn, dann nur mit schwerster Ari und Panzerunterstützung. Zum Leben haben wir auch genügend, ob die Muni so lange reicht ist fraglich. So vergehen die Tage hier mit der Hoffnung im Herzen, das die Heimat uns nicht vergißt und bald recht bald die V Waffen eingehen. ...
(Besonders schön für meine Sammlung ist hier natürlich die offene Erwähnung der Fallschirmtruppe  :D )

daflocki007
Flo
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Offline hw33175

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Re: Fallschirmjäger aus der Festung Brest
« Antwort #2 am: 16. Juli 2015, 19:32:41 »
Hallo!
Glückwunsch an Euch beide. Tolle Briefe. Fehlen mir auch noch in der Sammlung.

Zu dem Thema habe ich in den Kriegstagebüchern der Seekriegsleitung 1939-1945, Teil A, Band 60/I und II im Zeitraum 14.8.44 bis 19.8.44 nachgelesen.

Gemeldet werden ständige Angriffe von See, Luft und Land auf die Festung Brest.
Die relevanten Angaben:
14.8.44
Brest:
Gen. Lt. Ramcke hat Befehl über Festungsbereich übernommen.

17.8.44
IV.   U-Bootskriegsführung
U 766 hat Verlegung von Brest nach Bordeaux durchgeführt.
U 933 ist aus Brest nach Norwegen ausgelaufen.
Munitionstransportboote U 445 und U 650 sind in Lorient eingelaufen. Eins der Boote hat am 14/8. in BF 7621 einen Beaufigther abgeschossen. Die Boote sollen am 22/8. ohne Schnorchel nach Norwegen verlegen.
Aus Lorient ist U 190 zur Überführung nach Norwegen ausgelaufen.

HW33175

Offline daflocki007

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Re: Fallschirmjäger aus der Festung Brest
« Antwort #3 am: 03. Oktober 2022, 13:35:37 »
Möchte hier einen weiteren Feldpostbrief eines Fallschirmjägers aus der Festung Brest vorstellen. Der Absender schreibt von der Feldpostnummer L 39714A - Stab II FJR2. Das Regiment gehörte ebenfalls zur 2. Fallschirmjäger Division und war ab 09.08.1944 in Brest eingeschlossen.

Der Absender hatte sogar die Ortsangabe "Festung Brest" vermerkt, dies wurde aber wohl wieder entfernt, sie ist aber noch ein wenig zu erkennen. Der Inhalt ist recht interessant und beschreibt die aktuelle Lage:

"Nachdem wir nun eine feste Position bezogen haben und unsere Aufgabe klar und eindeutig ist, möchte ich euch doch noch einige Zeilen senden. Vielleicht ist es vorerst überhaupt die letzte Möglichkeit, ein Lebenszeichen von mir zu erhalten. Von euch werde ich wohl nun auch keine Post bekommen. Wie soll sie auch hierher gebracht werden. Was uns die nächste Zeit bringt, das wissen wir heute noch nicht aber was wir hier tun können, um zu halten, das wird ??? denn die Basis, die unseren U-Booten dient, die muß uns erhalten bleiben. Wir sehen alles ruhig und zuversichtlich entgegen, was sollen wir auch anderes tun. Aus einem Einschließungsring sind wir entwichen und kamen unbehelligt in die Festung. Es war wirklich wie ein Wunder, daß da nichts passiert ist. Die Märsche waren ja anstrengend aber wir haben unser Ziel in kürzester Zeit erreicht. Unsere Division hat nun die hohe Aufgabe, die Festung zu verteidigen. Außer uns sind auch noch andere Einheiten hier."


daflocki007
Flo
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Offline Sprotte

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Re: Fallschirmjäger aus der Festung Brest
« Antwort #4 am: 03. Oktober 2022, 17:17:10 »
Klasse Briefen!

@daflocki007
 "Festung Brest" ist noch gut zu erkennen.

Gruß Martin.

 

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