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Autor Thema: Ber.eines Leutn.ü.Kämpfe in d.Doppelschlacht v.Wjasma u.Brjansk "Operat.Taifun"  (Gelesen 2099 mal)

Offline hw33175

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Hallo!
Hier ein Fp. Brief des Leutnants A. M. v. 21.10.41 bei der Fp. Nr.: 18079 = 1. Battr. Art. Rgt. 102 mit Fp. Nr.: 11165 = Stab I Pz. Art. Rgt. 102 /
 U.: 9. Pz. Div. / 2. Pz. Gruppe / Bereich Brjansk

Liebe Mutter!                        Im Felde, d. 18.Okt. 1941
Gestern am 17. Okt. 1941 erhielt ich Deinen Brief vom 25. Sept. 1941 u. sage Dir recht herzlichen Dank dafür. Es ist die erste Post, die ich im Felde bekomme, nachdem ich von Magdeburg fort bin. Ich hoffe, daß es nun in den nächsten Tagen mehr wird. Die Post geht also ziemlich lange. Viel Hoffnung auf Post haben wir aber nicht; denn in den letzten Tagen ist unser Feldpostamt und andere Nachschubdienste überfallen u. ausgeraubt worden. Durch diesen Überfall sind wir ernstlich einer Umzingelung bedroht worden. Es ist ein starker Feind gewesen mit einigen Kavallerie Divisionen und einer Panzer – Brigade. Die wenigen Kräfte, die hier in der Nähe lagen, mußten alles daran setzen, um den Gegner zu zersprengen; der seine Hauptwaffe in seinen Panzern sieht. Er hat uns schwere Verluste an Menschen als auch Material gekostet. Von den Trossen der Einheiten ist fast nichts mehr übrig. Wer weiß, wo mein Gepäck (?) u. was damit gemacht worden ist. Unser Regiment hat in 2 Tagen viele Tote. Die Kampfhandlungen sind durch die saumäßigen und grundlosen Wege sehr erschwert.
So ist es vorgekommen, daß unsere Soldaten den Russen Sachen u. ähnliche Dinge von deutschen Soldaten, Zigaretten, abgenommen haben. Verpflegungsnachschub, Zahlmeisterei der Division u. alle solche Dinge sind in Feindeshand gefallen. Die Russen sind durch Flugzeuge, was ihr Nachschub anbelangt, unterstützt worden.
Unsere Stukas haben mit den schweren Panzern ganz gewaltig aufgeräumt. Die Gefahr ist noch längst nicht zu Ende. So hat man während der Ruhe noch nicht mal Ruhe.
Durch diesen Brief habe ich wenigstens mal wieder einige Neuigkeiten aus der Heimat erfahren.
………. Sonst kann ich Dir nichts Neues berichten! ……
Wir haben Ruhe, langweilen uns, lesen u. spielen Karten. Eingesetzt werden wir erst kaum noch, da wir fahrzeugmäßig überhaupt nicht einsatzfähig sind. Das ist auch bloß unsere Hoffnung, daß wir aus diesem Grund den Winter über ins Reich kommen. Vielleicht gibt es auch dann ein paar Tage Urlaub.
Aber bloß nicht hier bleiben.
Warum machst Du Dir bloß immer so große Sorgen um mich? Ich hab Dir doch im letzten Brief erzählt, daß mir nie etwas passieren kann. Nimm nur die feste Versicherung hin, ich komme wieder gesund u. heil heim. Und wenn ich schon hier bleibe, was ist dann? Ich habe nichts zu versorgen! Dann gebe ich mit meinem Blut dem Vaterland das Höchste was ich überhaupt geben kann u. das ich ihm jeder Zeit schuldig bin. Um mich braucht dann keiner zu heulen! Aber wozu solche dunkeln Gedanken führen! Im Rundfunk wird gerade gespielt: In der Heimat, da gibt es ein Wiedersehen!
Und dabei bleibt´s !!  Herzlichst! A.


Quelle Wikipedia:
Die Doppelschlacht von Wjasma und Brjansk (30.09.41-20.10.41)  war eine militärische Auseinandersetzung während des Zweiten Weltkriegs an der deutsch-sowjetischen Front. Sie begann unter dem Decknamen Operation Taifun am 30. September 1941 mit dem Angriff der deutschen Heeresgruppe Mitte gegen die sowjetische West-, Reserve- und Brjansker Front. Ziel der deutschen Offensive war die Zerschlagung der Verbände der Roten Armee vor Moskau und anschließend die Eroberung der Stadt selbst. Trotz anfänglicher Erfolge der Wehrmacht, die bei Wjasma und Brjansk große Teile der sowjetischen Verteidiger einkesseln und aufreiben konnte, lief sich der Vorstoß bis zum 30. Oktober 1941 im herbstlichen Schlamm und dem sich verstärkenden sowjetischen Widerstand fest. Erst nach mehr als zwei Wochen konnte sie mit dem Einsetzen von Frostwetter erneut zur Offensive übergehen und damit die Schlacht um Moskau eröffnen.

Festlaufen der Offensive
Am 6./7. Oktober fiel im Bereich der 2. Panzerarmee der erste Schnee, der die Wege schnell verschlammen ließ. In der nächsten Nacht ging im gesamten Bereich der Heeresgruppe Mitte starker Herbstregen nieder. Damit wurde die Zeit der russischen Rasputiza (russ. „Wegelosigkeit“) eingeläutet, die in der folgenden Zeit die deutschen Operationen stark behinderte. Im Hauptquartier der Heeresgruppe Mitte verzeichnete man schon am 9. Oktober: „Ein Bewegen der Panzereinheiten abseits der Hauptstraßen ist wegen grundloser und schlechter Wege infolge des schlechten Wetters z.Z. nicht möglich. Hierdurch auch Betriebsstoffschwierigkeiten.“Auf die Gefechtsführung wirkte sich die Rasputiza erst ab dem 13. Oktober spürbar aus, da ab diesem Zeitpunkt die Versorgung mit Brennstoff und Munition nicht mehr sichergestellt werden konnte.
Ab Mitte Oktober kam die 2. Panzerarmee nicht mehr voran und auch die Verfolgungs-Verbände der 2. Armee lagen fest. Die Panzerarmee meldete am 12. Oktober, dass ihre motorisierten Verbände nur noch 1 km in der Stunde vorankämen. Eine geordnete Versorgung war bald nicht mehr möglich. Dieser Zustand, so bemerkte das Hauptquartier der 2. Armee am 18. Oktober, würde solange andauern „solange nicht die Versorgung neu aufgebaut“ würde. Auch die 4. Armee kam nicht weiter voran, da sie selbst von ständigen sowjetischen Gegenangriffen bedrängt wurde. Sie stellte das Vorgehen ihres rechten Flügels am 16. Oktober ein. Im Bereich der 9. Armee und Panzergruppe 3 waren die Verbände auf die Autobahn Wjasma-Moskau angewiesen, doch gerade diese Route war durch zahlreiche Sprengungen, Bombenschäden und Überbelegung stark beschädigt. Schließlich musste am 19. Oktober die gesamte 5. Infanterie-Division zu Reparaturarbeiten an der Autobahn herangezogen werden. Zusätzlich wurde die Panzergruppe 3 durch Gegenangriffe der Kalininer Front auch in die Verteidigung gezwungen. Auch die Verbände der Luftflotte 2 waren aufgrund der schlechten Witterung immer weniger in der Lage, in die Kämpfe einzugreifen. Gfm. von Bock notierte, nachdem am 19./20. Oktober praktisch alle Angriffsbewegungen hatten eingestellt werden müssen, am 25. Oktober in sein Tagebuch:
„Das Auseinanderreißen der Heeresgruppe in Verbindung mit dem fürchterlichen Wetter hat dahin geführt, dass wir festsitzen. Dadurch gewinnt der Russe Zeit, seine zerschlagenen Divisionen aufzufüllen und die Verteidigung zu stärken […] Das ist sehr schlimm.“
– Generalfeldmarschall von Bock
Die einzigen Geländegewinne konnten noch im Bereich der Brjansker Front erzielt werden, und dies nur, weil deren rechte Flanke durch die deutschen Erfolge gegen die Westfront nicht mehr gedeckt war. Um die fast 60 km breite Lücke zu schließen, befahl die Stawka deshalb am 24. Oktober, die Armeen der Brjansker Front in die Linie Dubna-Plawsk-Werchowje-Liwny-Kastornoje zurückzunehmen. Dieser Rückzug begann am 26. Oktober und war vier Tage später weitgehend abgeschlossen. Als die
 2. Panzerarmee die Verfolgung aufnahm und ab dem 29. Oktober versuchte, die Stadt Tula einzunehmen, traf sie dort auf starken sowjetischen Widerstand der 50. Armee. Daraus entwickelten sich noch einige Kämpfe, vor allem in der Flanke der Panzerarmee, die noch bis zum 7. November andauerten, aber ergebnislos verliefen.
Angesichts der aussichtslosen Lage gab Gfm. von Bock am 1. November 1941 den Befehl, „dass vorläufig im großen nicht weiter vorgegangen wird, dass aber alles für den Angriff vorbereitet wird und Versorgungsschwierigkeiten so schnell als möglich behoben werden, damit bei Einsetzen guter Witterung (Frost) sofort angetreten werden kann.“ Damit hatte die deutsche „Operation Taifun“ praktisch ein Ende gefunden.
 
HW33175

Offline fp123

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DANKE!

mfg Hans
Geschichte der deutschen Feldpost (1938 -1945) .....was mir gefällt.

 

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