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Autor Thema: Mit Feldpost beförderte Flugblätter  (Gelesen 5244 mal)

Offline Bodo35

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Mit Feldpost beförderte Flugblätter
« am: 10. Januar 2015, 19:33:52 »
Ich bin für einen Sammlerkolegen auf der Suche nach Flugblättern aus Russland auf denen einzelne Soldaten grüße aus der russischen Gefangenschaft übermittelt haben und die dann durch Soldaten nach Hause durch die Feldpost befördert wurde. Wer solche Belege hat, möge sich mit mir in Verbindung setzen.

Viele Grüße

Bodo35
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Offline leger_de

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Re: Mit Feldpost beförderte Flugblätter
« Antwort #1 am: 11. Januar 2015, 14:58:41 »
Hallo Bodo35,
solche Belege kann es grundsätzlich nicht geben. Eine Postverbindung zu den deutschen Kriegsgefangenen in Russland gab es erst nach Kriegsende. Während des Krieges gab es keinerlei Postaustausch, weder von russischen Gefangenen, noch von deutschen Gefangenen.
Es gab sicher sehr selten auch einmal den Fall, das ein deutscher Landser ein feindliches Flugblatt per Feldpost nach Hause gesendet hat. Dies wäre im Falle einer Entdeckung durch die Zensur aber mit fatalen Folgen für den Soldaten verbunden gewesen, da auf die Weitergabe feindlicher Propaganda auf beiden Seiten hohe Strafen standen (Wehrkraftzersetzung).
Beste Grüße
Leger_de
Sammle alles zum Thema Feldpost 1939-45 inkl. Vor- und Nachläufer / Speziell Thematiken Afrika, Feldpost-Auslandsbriefverkehr, Ausländer in deutschen Diensten, Sonder-Waffen (Kleinkampf-Verbände, V-Waffen u.ä.)

Offline Bodo35

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Re: Mit Feldpost beförderte Flugblätter
« Antwort #2 am: 11. Januar 2015, 20:10:57 »
Hallo Leger_de,

mit deiner Aussage, das es die offizielle Postverbindung mit den Kriegsgefangenen in Russland erst nach Kriegsende gegeben hat, ist nur halb war, da Kriegsgefangenenpost aus russischer Kriegsgefangenenschaft aus dem Jahr 1943 bekannt ist. Zugegeben diese ist sehr selten zu finden. Die Flugblätter mit den persönlichen Grüßen und der Feldpostnummer des Soldaten sind über den deutschen Linien abgeworfen worden und von anderen Landsern in seinem Namen weitergeleitet worden. Sprich mit der Feldpostnummer und dem Namen des Soldaten. Wenn diese durch die Zensur gelaufen ist ,wurde diese nur zurückgehalten und es hat keiner eine Strafe bekommen, da den realen Absender ja keiner Nachvollziehen konnte.

Gruß
Bodo35
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Offline leger_de

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Re: Mit Feldpost beförderte Flugblätter
« Antwort #3 am: 11. Januar 2015, 23:14:23 »
Hallo Bodo35,
ok, das habe ich bisher noch nie gehört. Aber ich bin ja nicht allwissend. ;-)
Fakt  ist doch aber, dass es keinen regulären Postverkehr mit deutschen Kriegsgefangenen in russischer Hand (und umgekehrt) gegeben hat. Oder liege ich dabei auch falsch?

Es handelte sich also quasi um eine Art Propaganda-Flugblatt-Aktion von russischer Seite.
Die Inhalte dieser Briefe dürften dann mit Sicherheit auch nicht aus humanistischen Gründen zur Kommunikation zwischen Kgf. und Heimat gedient  haben, sondern inhaltlich propagandistisch beeinflusst sein.
Wäre die falsche Feldpostnummer des Absenders nicht bei der Einlieferung beim Feldpostamt aufgefallen?

Auf jeden Fall wäre ein Beleg, wie von Dir beschrieben, ein super interessanter Fund. Ich bin gespannt.
Beste Grüße
Leger_de
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Offline Bodo35

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Re: Mit Feldpost beförderte Flugblätter
« Antwort #4 am: 12. Januar 2015, 21:38:17 »
Hallo Leger_de,

im Jahre 1943 gab es russische Kriegsgefangenenvordrucke, die in einer kleinen Anzahl die Angehörigen in Deutschland erreichten. Dies widersprach aber der deutschen Propaganda vom "erbarmunsglosen Iwan". Deshalb wurde versucht, alle Karten die aus russischer Gefangenschaft nach Deutschland gesendet wurden abzufangen und zu vernichten. Der Kriegsgefangenenpostverkeht aus Deutschland wurde gänzlich unterbunden, mit der Begründung das der Russe keine Post an die Kriegsgefangenen ausliefert. So wurde von russischer Seite der Sender Moskau tätig und sendete in gewissen abständen Grüße über Rundfunk von den Kriegsgefangenen mit Feldpostnummer und Empfängeranschrift, wie auch bei den Flugblättern. Nun gab es Soldaten aber auch Zivilisten, die die Grüße, auf welche Art und weise diese auch immer übermittelt wurden, an die Angehörigen weiter. Ob als Nachricht von einem unbekannten Soldaten (meist Unterschrieben mit xxx) oder als Absender den betreffenden Soldaten selber. Die Feldpost hatte vielerorts garnicht die Zeit die ganzen Absenderfeldpostnummern zu überprüfen und ein Briefstempel ist ja recht schnell auf jede Art von Feldpostbelegen gekommen, wenn sie nicht sogar schon Blanko auf den Umschlag abgeschlagen wurden. Die Flugblätter hatten auch das Format in einen Umschlag versendet zu werde.
Gruß
Bodo35
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Offline name301

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Re: Mit Feldpost beförderte Flugblätter
« Antwort #5 am: 12. Januar 2015, 21:44:01 »
Hallo,

Ich habe vor einigen Monaten ein geliehenes Buch (aus einer Bücherei) gelesen, in dem auch auf diese Flugblätter hingewiesen wurde. Leider fällt mir der Titel nicht mehr ein.
Es wurden 1943  echte KGF-Karten der Stalingradgefangenen in Kleinstschrift auf den Flugblättern komprimiert und über der Front abgeworfen. Offiziell gab es für Deutschland keine Stalingradgefangenen. Deshalb haben die Sowjets mit diesen Aktionen versucht, zu überzeugen, dass es doch Gefangene gab, und damit andere Soldaten zu motivieren, sich auch zu ergeben.
Es scheint dann den einen oder anderen Soldaten gegeben zu haben, der die kompletten Flugblätter oder Teile davon oder auch Abschriften an die Adressaten auf den KGF-Karten im Brief gesendet hat, meistens ohne Absender.
Diese Soldaten waren nicht unbedingt Gegner des Regimes. Sie wollten nur helfen, die Angehörgen zu informieren, die Zuhause saßen und nicht wußten ob der Mann, Sohn, Vater usw. noch am Leben war oder nicht.


Viele Grüße
name301
« Letzte Änderung: 12. Januar 2015, 21:51:49 von name301 »
Fliegende Einheiten, Stalingrad, Kessel, Zensur, Feldpost aus 45

Offline name301

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Re: Mit Feldpost beförderte Flugblätter
« Antwort #6 am: 12. Januar 2015, 21:47:24 »
Bodo35,

da haben sich unsere Beiträge etwas überschnitten.

Viele Grüße
name301
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Offline Bodo35

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Re: Mit Feldpost beförderte Flugblätter
« Antwort #7 am: 13. Januar 2015, 19:47:58 »
@name301
Ja, hat er wohl, aber inhaltlich ist es ja in etwa das selbe.

Für den Interessierten Sammler kann ich ein recht interessantes Buch empfehlen: Autor: Werner Boddenberg, Titel :" Die Kriegsgefangenenpost deutscher Soldaten im sowjetischen Gewahrsam und die Post von ihren Angehörigen während des II. Weltkriegs" da im Selbstverlag erschienen recht schwer zu bekommen.

Gruß
Bodo35
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Offline Bodo35

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Re: Mit Feldpost beförderte Flugblätter
« Antwort #8 am: 19. Januar 2015, 20:53:08 »
Hier möchte ich euch noch eines dieser Flugblätter vorstellen, damit man sich auch einmal ein Bild solcher Flugblätter machen kann.

Gruß
Bodo35
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Offline daflocki007

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Re: Mit Feldpost beförderte Flugblätter
« Antwort #9 am: 19. Januar 2015, 21:58:44 »
Ein wirklich hochinteressantes Thema, das mir bisher auch vollkommen unbekannt war.
Die hohe Nummer der Folge läßt ja vermuten, dass es davon einige Vordrucke gegeben haben muss (obwohl ich mir auch vorstellen könnte, dass da nicht mit Folge 1 begonnen wurde ;) )

Ich bin kein Spezialist für Kriegsgefangenschaft, aber die Versprechungen für Freiwillige wurden nicht wirklich umgesetzt, oder?

daflocki007
Flo
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Offline Moschus

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Re: Mit Feldpost beförderte Flugblätter
« Antwort #10 am: 20. Januar 2015, 20:28:17 »
Hallo Bodo35,
ich denke schon das diese und andere Flugblätter etwas bewirkten.
Das viele deutsche Landser übergelaufen sind, das glaube ich auch, ob nun schon am Anfang
des Kriegs oder später, als sich z.B. das Blatt gewendet hat steht in Frage.
Es ist bestimmt allgemein bekannt, das nicht wenige der deutschen Soldaten sogar Propaganda
für den Russen machten, mit Ansprachen und Lautsprecher-Durchsagen die Kameraden zum
Überlaufen bewegten.
Und, warum sind viele deutsche Soldaten nach dem Krieg oder durch nur kurze Gefangenschaft
in Russland geblieben, dort arbeiteten und eine Familie gegründet haben?

Vielleicht ist es denen, die dem Russen von Nutzen waren gar nicht so schlecht ergangen, und sie
dennoch das bekamen, was sie zum Leben für den Neu-Anfang brauchten.

Das wäre mal eine andere Überlegung, und da ist bestimmt auch Wahres dran.

                                                                            Grüße,  Moschus

Offline frank9961

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Re: Mit Feldpost beförderte Flugblätter
« Antwort #11 am: 20. Januar 2015, 20:34:08 »
ich habe selber bis jetzt (obwohl es nicht in mein Sammelgebiet passt) lediglich eine kriegsgefangenkarte von 1943 aus Russland gesehen, welche in das deutsche reich ging. es war ein üblicher vordruck, wie er nach dem krieg benutzt wurde. ich selber bin da von einer stempelfalscheinstellung ausgegangen. andere briefe oder karten vor dem 8.5.45 habe ich bis jetzt nicht aus Russland gesehen. die Beförderung dürfte sicherlich schwierig gewesen sein...
gruss frank
Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.

 

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