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Autor Thema: Auszug aus "Der Spiegel "  (Gelesen 1679 mal)

Offline Tiger213

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Auszug aus "Der Spiegel "
« am: 03. Februar 2014, 12:52:12 »
Hallo,
Villeicht nicht uninteressant!?
Gruß Tiger
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SPIEGEL ONLINE > einestages > Themen > Operation Cornflakes: US-Geheimaktion im Zweiten Weltkrieg
1945
US-Geheimaktion im Zweiten Weltkrieg
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OSS-Agent
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Kontrolle: Ein Agent des amerikanischen Nachrichtendienstes "Office of Strategic Services" begutachtet um 1943 in der italienischen Druckerei einen Bogen des frisch gedruckten Propagandamaterials für die "Operation Cornflakes".
 Info
Angriff per Briefträger: 1945 trugen die Amerikaner den Zweiten Weltkrieg in deutsche Postkästen. In einer aufwendigen Propaganda-Aktion fälschten sie Stempel und versandten Zehntausende subversive Briefe an deutsche Haushalte. Dabei hatten sie selbst verhindert, dass die Operation glücken konnte. Von Marc von Lüpke
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Seit 1941 reiste Hitler täglich durch das "Deutsche Reich". Millionenfach. Als Konterfei auf den Briefmarken der Serie "Reichskanzler Adolf Hitler" wurde er zudem von den Deutschen hinterrücks abgeleckt, aufgeklebt und weggeschickt.

Die bunten Marken zeigten Hitler im Profil. Ernst schaut er in die Ferne, die Mundwinkel leicht herabgezogen, den Scheitel stramm von rechts nach links gekämmt. Doch 1945 mischte sich ein verstörendes Motiv zwischen die Millionen immer gleichen Marken. Auch dieses zeigt Hitler im Profil. Allerdings mit einem gewaltigen Unterschied: Hitlers Antlitz war auf diesem Postwertzeichen zu einem grässlichen Totenkopf mutiert. Und anstelle des eigentlichen Schriftzuges "Deutsches Reich" stand da "Futsches Reich". Der Scherz auf Kosten des Diktators war Teil einer propagandistischen Geheimmission der Amerikaner.

1944 wollte der US-Nachrichtendienst "Office of Strategic Services" (OSS) die Moral der Deutschen endgültig zerrütten. Das Mittel dazu: gefälschte Briefsendungen, die per Post die Frühstückstische der Deutschen mit alliierter Propaganda überfluten sollten. "Operation Cornflakes" lautete deshalb der Name der Aktion.

Im Frühjahr 1944 begannen die Vorbereitungen, das deutsche Postsystem zu infiltrieren. Mitarbeiter des OSS schwärmten in die Kriegsgefangenenlager aus und suchten nach Soldaten, die im Zivilberuf als Postmitarbeiter tätig gewesen waren. Auskunftswillige Postler bekamen gößere Lebensmittelrationen im Tausch gegen Informationen. Wie war die Reichspost aufgebaut? Wie sahen ihre Postsäcke aus, wie ihre Stempel und Briefmarken?

Wie geht es Onkel Peter?

Derweil machten sich deutsche Exilanten an die Arbeit und schrieben Briefe im Akkord: Wie geht es Onkel Peter, wie Tante Martha? Die Personen waren frei erfunden, viel wichtiger war dem OSS der weitere Inhalt der Briefe. Der beinhaltete verunsichernde Fragen wie: "Ist es nicht furchtbar, wie die Behörden die Lebensmittelrationen weiter kürzen wollen?" Angeblich hatte der Absender diese Information von einem gut informierten Bekannten erhalten.

Der US-Nachrichtendienst legte den Schreiben weiteres Propagandamaterial bei - etwa die amerikanische Propagandazeitung "Das Neue Deutschland". Darin waren Berichte zu finden, wie schlimm es an den deutschen Fronten wirklich stand. Zum anderen enthielt sie Hitlerkarikaturen wie das Bild eines mit tief hängenden Schultern gezeichneten deutschen Diktators, der sich in der September-Ausgabe 1944 eine Pistole an den Kopf hielt. Darunter die Worte: "Erfolg gesichert!"

Die Empfängeradressen für ihre Propaganda-Sendungen übertrugen die Schreiber fleißig aus Telefonbüchern aus Berlin, Hamburg und anderen deutschen Städten. 15.000 Umschläge wurden wöchentlich adressiert, tausende Mitarbeiter spannte der OSS für die Vorbereitung der "Operation Cornflakes" ein.

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Vor allem auf die Fälscher kam es dabei an. Sie plagiierten Stempel, Postsäcke, Papier und Briefmarken. Die Ergebnisse waren täuschend echt. Bei Hitlers Profil allerdings juckte es die Grafiker in den Fingern. So entstand das Postwertzeichen mit Hitlers Totenkopf-Konterfei. Dieses klebte natürlich nicht auf den Briefen, sondern lag den Sendungen bei. Schließlich sollte die Aktion nicht gefährdet werden.

Die massenhaften Fälschungen gingen im befreiten Italien in einer römischen Druckerei, die Erfahrung im Briefmarkendruck hatte, in Serie.

Zugüberfall mit Postbomben

So war im Sommer 1944 alles bereit. Unzählige Briefe waren geschrieben, Umschläge adressiert, Postsäcke gefälscht und Propagandamaterial gedruckt. Eigentlich konnte es losgehen. Doch dann machte der OSS eine schockierende Entdeckung: Mitte 1944 hatten die Deutschen ihre Poststempel geändert. Die Fälscher machten sich erneut an die Arbeit.

Am 5. Februar 1945 griffen US-Kampfflieger einen deutschen Zug Richtung Linz an, an den ein Postwaggon angekoppelt war. Zunächst zerstörten sie die Lok, dann folgte eine zweite Angriffswelle. Die Flieger warfen diesmal allerdings nur ihre subversive Fracht ab: Acht angeblich deutsche Postsäcke, jeweils gefüllt mit Hunderten von gefälschten Briefen.

Um keinerlei Verdacht aufkommen zu lassen, hatten die Amerikaner sich etwas ganz besonderes ausgedacht: Sie warfen die Postsäcke mittels spezieller Bomben ab, die einige Meter vor dem Aufprall explodierten, die Postsäcke verstreuten, aber ansonsten unbeschädigt ließen.

Auf diese Weise löste der OSS sein dringendstes Problem: Wie ließen sich die gefälschten Briefsendungen unbemerkt in den deutschen Postverkehr einspeisen? Dabei rechnete man mit der sprichwörtlichen deutschen Gründlichkeit: Wenn die Trümmer der zerstörten Züge beseitigt und die unversehrten Postsäcke gefunden waren, würde die Post sie schon weiter befördern. Und genau so sollte es auch kommen.

Propagandapost in Trümmerwüsten

Während der ersten 60 Tage der "Operation Cornflakes" warfen die Amerikaner 120 Postsäcke mit über 50.000 Umschlägen ab. Drei Viertel davon beförderten die Deutschen weiter, wie eine OSS-Auswertung ergab. Während der rund 20 "Cornflakes"-Missionen bis Mitte April 1945 landeten insgesamt etwa 320 Säcke auf deutschem Boden.

Trotz des großen Erfolgs beim Abwurf der Post hatte die Aktion einen gewaltigen Haken: Viele Briefe konnten ihren Empfänger nicht mehr erreichen. Denn absurderweise hatten
die OSS-Strategen in ihrem Plan nicht berücksichtigt, was den Amerikanern zu diesem Zeitpunkt des Krieges wohlbekannt war - den katastrophalen Zustand, in dem sich die zerbombten deutschen Städte mittlerweile befanden. In den Trümmerwüsten war die Postzustellung kaum möglich, der Aufenthaltsort vieler Ausgebombter zudem nur schwer ermittelbar.

Wer dennoch einen Brief zugestellt bekam, wunderte sich nicht schlecht: Der Betreffende erhielt einen privaten Brief von einem Unternehmen. Der OSS musste als Absender gezwungenermaßen eine Firma wählen, weil die Reichspost nur noch Geschäftsbriefe aus zerbombten Zügen weiter beförderte. Und wer schließlich das amerikanische Propagandamaterial las, vernichtete es in den meisten Fällen auf schnellstem Wege, bevor die Gestapo davon erfuhr.

So trug die "Operation Cornflakes" so gut wie nichts zum Sieg der Alliierten bei. Zumindest die gefälschten Hitlermarken begeistern Briefmarkenfreunde aber bis heute. Ein Philatelist saß übrigens zu dieser Zeit im Weißen Haus: der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt. Nach seinem Tod wurde seine Sammlung verkauft, darunter auch Prachtstücke der Meisterfälscher des OSS. Sein Nachfolger Harry S. Truman, der keine Leidenschaft für Briefmarken hegte, fragte angesichts der hohen Kosten und des geringen Nutzens der "Operation Cornflakes" nur resigniert: "Hat denn keiner nachgedacht?"

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