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Autor Thema: Durch deutsche Feldpost Belgische Frankatur  (Gelesen 5592 mal)

Offline name301

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Durch deutsche Feldpost Belgische Frankatur
« am: 13. März 2013, 22:05:11 »
Hallo,

habe hier einen Brief mit Tagesstempel 18.4.42 und belgischer Frankatur nach Wiesbaden.
Absender  ist ein deutscher Absender mit Angabe der Straße i. Fa. Elbau
über Feldpost u. Lgpa Brüssel
Dazu ein Briefstempel 07601 = Stab Nachschub-Bataillon 147 (eingesetzt in den Niederlanden?)
Geprüft durch die Auslandbriefprüfstelle Köln

Komme noch nicht so ganz klar mit dem Brief und vor allem der Frankatur.
Durften die Briefe überhaupt mit ausländischen Marken freigemacht werden? Ich kenne bisher nur Briefe mit Deutscher Frankatur.

Kann mir jemand helfen?

Vielen Dank
name301

Fliegende Einheiten, Stalingrad, Kessel, Zensur, Feldpost aus 45

Offline topstar229

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Re: Durch deutsche Feldpost Belgische Frankatur
« Antwort #1 am: 13. März 2013, 23:01:42 »
Der Brief war Gebührenfrei. Ich habe öfters Briefe gesehen wobei einheimische Briefmarken als eine Art von Souvenir oder Rarität einfach aufgeklebt wurden. Oder der Absender wusste gar nicht dass der Brief ohne die ausländischen Briefmarken verschickt werden konnte. Der Absender ist auch kein Militär. Vielleicht war der Absender mit den Vorschriften nicht bekannt.
« Letzte Änderung: 13. März 2013, 23:04:32 von topstar229 »

Offline leger_de

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Re: Durch deutsche Feldpost Belgische Frankatur
« Antwort #2 am: 14. März 2013, 20:35:26 »
Hallo,
Hochinteressanter Beleg! Ich sehe das folgendermaßen:
Die Angabe "i.Fa. Elbau" deutet meiner Ansicht nach nicht auf eine Straße, sonder auf die Angabe "in Firma ELBAU" hin. Wie allgemein bekannt sein dürfte (ansonsten siehe Handbuch Seite 331-334 oder im Forum unter: You are not allowed to view links. Register or Login ), wurde für Belgien und Frankreich im August 1940 der gebührenpflichtige Postverkehr "Durch deutsche Feldpost" eingerichtet und in der Folge auf weitere Gebiete ausgedehnt. Ich vermute mal, dass die Firma ELBAU eine deutsche Firma war, die in Belgien tätig war. Somit mußte sie diesen gebührenpflichtigen Postverkehr via Feldpost benutzen.
Eine Frankatur ist also grundsätzlich obligatorisch. Allerdings wurde diese in der Regel mit deutschen Freimarken (Hitler-Marken, seltener Hindenburg) nach deutschen Inlands-Portosätzen vorgenommen. Fällig wären hier also 12 RPf. gewesen. Frankaturen mit belgischen Marken habe ich bislang aber auch noch nicht gesehen und weiß auch nicht, ob dies zulässig war. Denkbar ist dies allerdings schon, da diese Marken in Belgien weiterhin frankaturgültig waren.
Falls das also grundsätzlich zulässig war (Nachporto wurde ja nicht erhoben), wäre das sicher einen Eintrag im Handbuch wert.
Ich habe hier zwar keinen direkt vergleichbaren Beleg, aber gewissermaßen doch dazu passend:
Kroatische Ganzsache mit Zusatzfrankatur vom 15.3.43 von einer Privatperson aus Kroatien an eine deutschen Ingenieur bei der Eisenbahnbrücken-Bauleitung 5 in Porchow (U.D.S.S.R.) über LGPA Königsberg. Ebenfalls gebührenpflichtig über die Beförderungsart "Durch deutsche Feldpost". Auch diese Frankatur war in Kroatien postgültig.
Ich würde also in beiden Fällen von (relativ seltener) Bedarfspost ausgehen.
Beste Grüße
Leger_de
Sammle alles zum Thema Feldpost 1939-45 inkl. Vor- und Nachläufer / Speziell Thematiken Afrika, Feldpost-Auslandsbriefverkehr, Ausländer in deutschen Diensten, Sonder-Waffen (Kleinkampf-Verbände, V-Waffen u.ä.)

Offline name301

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Re: Durch deutsche Feldpost Belgische Frankatur
« Antwort #3 am: 14. März 2013, 22:19:58 »
leger_de,

danke für Deine Erläuterungen. Ich vermute ähnliches, da die Briefmarken in Belgien frankaturgültig waren und es auch keine Beanstandungen durch die Prüfstelle gegeben hat. Ein Verklebung der Marken als Souvenir kann natürlich auch möglich sein, wobei 1942 die Zeit der Souvenirs nach 2 Jahren Besetzung wohl eher schon vorbei war.
Was mich etwas verwirrt, ist der Briefstempel. Warum wurde der aufgebracht?

Meines Wissens haben wir hier im Forum auch Sammler, die schwerpunktmäßig "Durch deutsche Feldpost" sammeln. Vielleicht könnt Ihr noch etwas dazu sagen.

Viele Grüße
name301
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Offline topstar229

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Re: Durch deutsche Feldpost Belgische Frankatur
« Antwort #4 am: 15. März 2013, 00:28:51 »
Mit dem Briefstempel entfiel der Gebührenpflicht, obwohl Firmen tatsächlich Gebührenpflichtig waren. Ich denke noch immer dass die Marken reine Souvenirs sind, oder der Absender hat sich geirrt.

Offline mosis

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Re: Durch deutsche Feldpost Belgische Frankatur
« Antwort #5 am: 15. März 2013, 08:48:28 »
schliesse mich der Meinung von Topstar an, anbei ein belgischer Beleg mit deutscher Marke
Suche alles zur Postleitzahl bis Kriegsende

Offline leger_de

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Re: Durch deutsche Feldpost Belgische Frankatur
« Antwort #6 am: 15. März 2013, 09:56:13 »
Hallo,
ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass dieser Brief gebüherenpflichtig war und die Frankatur somit grundsätzlich notwendig war. Eine Souvenir-Verwendung würde ich somit ausschließen!
Das möchte ich wie folgt begründen:
1.) Der Brief weist alle Merkmale einer gebührenpflichtigen Sendung "Durch deutsche Feldpost" auf:
- Absender deutsche Firma in Belgien mit Absenderangabe über LGPA Brüssel
- Vermerk "Durch Deutsche Feldpost" in einem roten Rahmen
- durchlief, wie üblich im Verkehr F-H "Durch deutsche Feldpost" die OKW-Zensur
=> somit automatisch gebührenpflichtig
2.) Es wurde hier der Briefstempel als Gebührenbefreiung angeführt. Sicher wird dieser (und auch der FP-Normstempel) nicht in der Firma angebracht worden sein. Woher sollte der Absender also von einer evtl.  Gebührenbefreiung durch einen Briefstempel gewußt haben? Mal ganz davon abgesehen, galt die Gebührenbefreiung durch den Briefstempel für normale Feldpost, nicht aber für gebührenpflichtige Sendungen!
3.) Wenn die Marken also nicht für diesen gebührenpflichtigen Verkehr zugelassen wären, würde der Brief mit Nachgebühr belegt worden sein.
Beste Grüße
Leger_de
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Offline Postschutz

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Re: Durch deutsche Feldpost Belgische Frankatur
« Antwort #7 am: 15. März 2013, 15:25:45 »
Hallo,

ich schliesse mich der Meinung von Leger_de 100% an!
Der Brief ist eigentlich genau wie jede andere, gewöhnliche gebührenpflichtigen Sendung mit "Durch deutsche Feldpost". Es wurden nur belgischen Marken verwendet anstatt die 12 Rpf. Marken (das kommt also auch vor).
Mosis was ist der Unterschied mit deinen eingestelltem Brief zu dem vom Name301 ausser die Marken? Beide Briefe zeigen weiter die gleichen ausserlichen Merkmalen.
Der Briefstempel konnte darauf deuten das der Absender sich im 'Felde' begab (daher vielleicht auch die belgischen Marken). Das passierte natürlich auch, weil die Firmen ja oft für die OT arbeiteten und auch an Ort und Stelle (zum Beispiel am Atlantikwall) Sachen abgewickelt worden sind. Vermutlich hat der Absender den Brief bei der Dienststelle 07601 eingeliefert, wonach diese für eine Weiterleitung hat gesorgt (Name301: die Nachschub Bataillone waren keine 'Ortsfeste' Truppen, egal ob die Dienststelle sich in Holland befand, es konnte durchaus sein das sie Nachschub an Belgien zu liefern hatten). Das ist nur meiner bescheidene Meinung zu dem Beleg.

BG Postschutz.
Autor des Buches "Der Feldpostverkehr der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg - Eine  historische und postalische Gesamtschau"

Mitautor des Buches "Der Postschutz und Postluftschutz im 3. Reich und den besetzten Gebieten"

Offline frank9961

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Re: Durch deutsche Feldpost Belgische Frankatur
« Antwort #8 am: 15. März 2013, 18:16:25 »
hier die offiziellen bestimmungen aus einem merkheft für postbeamte.
geuss frank
Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.

Offline name301

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Re: Durch deutsche Feldpost Belgische Frankatur
« Antwort #9 am: 16. März 2013, 00:36:52 »
Hallo,

in den von frank9961 eingestellten Dokumenten und im Handbuch steht" Freimachung nach den Inlandsgebühren (Deutschland)", aber nicht Freimachung mit deutschen Briefmarken.
Eine ausländische Frankatur wird nicht explizit ausgeschlossen.

Erstmal vielen Dank für Eure Beiträge, hoffentlich kommen noch mehr und vielleicht auch noch Vergleichsbelege.
Würde mich freuen, wenn wir zu dem eindeutigen Ergebnis kommen, dass dieser Beleg zu dem Bereich "Durch Deutsche Feldpost" gehört

Dann wäre aber auch ein Zusatz im Handbuch nötig.

Viele Grüße
name301
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Offline topstar229

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Re: Durch deutsche Feldpost Belgische Frankatur
« Antwort #10 am: 16. März 2013, 00:57:38 »
Die Kennzeichnung der Dienstpost und Bestimmungen für den Dienstpostverkehr der Behörden- und Partei-, Dienststellen und des bei diesen Dienststellen tätigen Personal.
Merkblatt 3410-40 (auch zu finden in Wohlfahrt Am Anfang stand Fp1a; seite 2b/1)

"Die Privatpost und die Sendungen der Parteidienststellen sind mit deutschen Wertzeichen bzw. Wertzeichen der NSDAP nach Inlandsgebühren freizumachen."

Offline Postschutz

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Re: Durch deutsche Feldpost Belgische Frankatur
« Antwort #11 am: 16. März 2013, 11:33:42 »
Hallo,

Topstarr: es handelt sich hier nicht um einen Versand über die Dienstpost und des Weiteren ist eine Deutsche Firma im Ausland auch keine Parteidienststelle. Der Brief ist reine Feldpost.
Name301: die von Frank eingestellte Verordnung, kann auch nur eine reine Momentaufnahme sein. Die Verordnungen bzw. Verfügungen wechselten ja während den Krieg sehr häufig. Willst Du sicher von der Sache sein dann schaue doch mal die Feldpostamtsblatter (auch hier im Forum zugänglich) nach....Du wirst sicherlich fündig sein. Viel Erfolg!

BG Postschutz.
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Offline name301

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Re: Durch deutsche Feldpost Belgische Frankatur
« Antwort #12 am: 27. März 2013, 21:34:40 »
Hallo,

habe in den Feldpostamtsblättern nachgesehen und keine neuen Erkenntnisse gefunden.

Es scheint ein typischer Brief "Durch Deutsche Feldpost" zu sein.

Die verwendete belgischen Briefmarke ist die Nummer 581 von Belgien
(1 Fr. rosakarmin), ausgegeben im Oktober 1941.

Ich vermute, dasss der Absender keine deutschen Marken zur Verfügung hatte, und dann die belgischen gekauft hat, die wahrscheinlich häufig zu bekommen waren.

Eine Souvenirfrankatur ist auszuschliessen, denn der Brief geht an eine Beamten-Spar-und Darlehenskasse und nicht an eine Person.

Der Brief trägt alle Merkmale von "Durch deutsche Feldpost"

Die Auslandsbriefprüfstelle Köln hat den Brief vorschriftsmäßig geprüft.
Eine Verwechslung der belgischen Frankatur mit einer deutschen schließe ich aus, da diese belgischen Marken eine auffallende Farbe haben, die stark von den deutschen Marken abweicht.

Also war der Brief mit der Frankatur geduldet. Meines Erachtens ist das eine Notiz für das Handbuch wert.

Was ich noch nicht überprüft habe, ist die Portogenauigkeit. Entsprach das Porto umgerechnet den deutschen Inlandsportosätzen?
Das konnte ich noch nicht überprüfen. Mir fehlen die Umrechnungskurse (Belgischer Franc-Reichsmark)

Oder hat der Absender das Porto für einen normalen (keine Feldpost) Auslandsbrief Belgien-Deutschland verwendet?
Falls jemand einen normalen Auslandbrief Belgien Deutschland von 1942 besitzt, würde ich mich über einen Scan freuen, um das Porto zu vergleichen.

Viele Grüße
name301


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Offline Feldpostleitstelle

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Re: Durch deutsche Feldpost Belgische Frankatur
« Antwort #13 am: 28. März 2013, 09:24:15 »
Hallo zusammen,

ich werden im nächsten ARGE Rundbrief den Beleg vorstellen.
Ich meine auch ein Hinweis ist hier angebracht.

Gruß
Feldpostleitstelle
Karl-Heinz Utz
Mein Sammelgebiet die "Stummen Stempel" der Feldpost
und Heimatsammlung alles von der SS-Kaserne Ellwangen

Offline leger_de

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Re: Durch deutsche Feldpost Belgische Frankatur
« Antwort #14 am: 10. Dezember 2017, 21:12:28 »
Hallo,
ich habe speziell zu diesem Thema noch einen netten Beleg aus Belgien DDtFP mit Frankatur mittels begischer Ganzsache bekommen.
Portogerecht und echter Bedarf mit rs. geschäftlichem Text.
Beste Grüße
Leger_de
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