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Autor Thema: Inhalt über Flugblätter an der Ostfront v. 20.5.44  (Gelesen 1921 mal)

Offline hw33175

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Inhalt über Flugblätter an der Ostfront v. 20.5.44
« am: 09. September 2012, 16:34:26 »
Fp. Nr.: 14236 v. 22.5.44 „d“
3. (Bau) Kp. Fstg. Pi. Btl. 7
U.: Fstg. Pi. Stab 7 / Rußland
mit Fp. Nr.: 28848 = Abschn. Gru. II  Fstg. Pi. Stab 7

Inhalt:      
Mein liebes Weib u. Kinder!               Sa. 20/5/44   20.30h
Morgen früh  4.00h  wird wieder nach Verpflegung gefahren u. da geht Post mit fort, darum will ich Euch schnell einen Gruß mit schicken.
Es war wieder ein strammer Tag, ich hatte 2 Tage jetzt an einem Lastwagen eine Getriebe Reparatur, heute mußte es  fertig werden, bis um 20.oo Uhr gearbeitet, nun fehlt bloß noch, daß ich mit auf Wache muß, doch ich denke heute nicht. Wir wären schon umquartiert, aber es hat schon wieder schwer geregnet auf den Straßen ist nicht vorwärts zu kommen mit Autos. Gestern und heute hat es gefl(?) und Gewitters(?), ganz toll, nach 4 Sonnentagen wieder so eine Patsche, da trocknen die Feldweg ja überhaupt  nicht aus. Es soll weiter vorwärts wieder gehen, uns wäre es schon lieber hier zu bleiben. Die Front ist seit Tagen wieder repellich geworden, Wochenlang war´s jetzt ziemlich ruhig, ganz verrückte Flugblätter hat uns Iwan  hier auf den Hals geschmissen – es sieht ja wirklich nicht rosig aus, - wir sollen und Gefangen geben, sagt Stalin – es ist schrecklich die Hunde wollen auch nicht schwach werden, wir wollen aber doch für Deutschland noch das Beste hoffen, denn so rosig kann´s auch bei den Rußkis nicht mehr sein, sonst brauchten sie doch solche Flugblätterreklame nicht erst machen – nicht zum Ausdenken, was wird bloß noch kommen. Glauben und Hoffen! Dass es noch so leidlich gut geht. Partisanen sind auch wieder toll hier im Gange, schon einiges ist passiert, eben ist ein Luftballon gelandet einige sind alarmiert worden, es herrscht Aufregung, ich will aber schnell diesen Gruß noch beenden, für mich liegt augenblicklich noch kein Befehl vor, ein paar müssen ja auch im Orte bleiben. Also S... h... – mit Kuß Euer Vati u. Männe!
Ich will mich doch auch schnell vorbereiten, besser ist besser, bereit sein ist die Hauptsache.

HW33175

Offline hw33175

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Gegenmaßnahme des OKW zu russischen Flugblättern a. d. Ostfront 9-1942
« Antwort #1 am: 13. Februar 2016, 11:47:25 »
Hallo!
Hier ein Feldpostbrief v. 31.10.42 „b“ der Fp. Nr.: 21170 = 7. Kp. Kw. Trsp. Abt. II/616
aus Rußland.
Im Inhalt steckt ein zweiseitig beschriftetes DIN A 4 Blatt:

Oberkommando der Wehrmacht            September 1942 Nr. 225
WFSt/WPr. (AP 2)
Mitteilungen für die Truppe
(Zur Weitergabe in zwei Ausfertigungen bis an die Kompanien pp.)

Der letzte Artikel ist ein Beitrag über Flugblätter an der Ostfront:

Achtung, Feindpropaganda!
(Für die Soldaten der Ostfront)
In der letzten Zeit werfen die Bolschewisten Flugblätter ab, die wie Zeitungsausschnitte aus führenden deutschen Zeitungen aussehen. Sie tragen den Kopf des „Völkischen Beobachters“, der „Kölnischen Zeitung“ oder anderer deutscher Blätter und geben in unverfänglicher Weise den Originaltext des betreffenden Zeitungsausschnitts wieder. Mitten hinein jedoch ist dann eine Meldung gesetzt, die nicht in dieser Zeitung gestanden hat, sondern in Moskau ausgeheckt worden ist. Der Soldat soll auch, ja gerade diese, oft fettgedruckte Meldung lesen und sich dabei durch die unverfängliche Form beeinflussen lassen, in der sie gebracht wird.
Ein kürzlich abgeworfenes Flugblatt z. B. enthielt eine Meldung über einen britischen Bombenangriff auf eine westdeutsche Stadt. In ihr wird eine Reihe von kriegswichtigen Betrieben aufgezählt, die durch diesen Angriff zerstört worden sein sollen. Eine Nachprüfung hat ergeben, daß es die angeführten Werke gar nicht gibt. Der Soldat an der Ostfront soll aber glauben, daß die britischen Bombenangriffe sich nicht gegen Wohnviertel richten, sondern ernsthaften Schaden in der deutschen Rüstungsindustrie verursachen.
Es muß also die Vorsicht gegenüber getarnter Feindpropaganda noch weiterhin gesteigert werden. Es wird daran erinnert, daß jedes feindliche Flugblatt deutlich als „Feindpropaganda“ zu kennzeichnen und bei der nächsten Dienststelle abzugeben ist.

HW33175


 

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