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Autor Thema: Flugblätter für "Fremde Legionen".  (Gelesen 5607 mal)

Offline Karolus

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Flugblätter für "Fremde Legionen".
« am: 13. Juni 2012, 17:20:57 »
Liebe Freunde,
nachdem wir z.Z. im Forum eine Art "Saure Gurkenzeit" haben, möchte ich einmal unser Augenmerk auf Flugblätter,
eben für Fremdländische in den Reihen der Wehrmacht werfen. Einige wissen evtl., dass eben die Fremdländischen und Funknachrichten- Karten ein bisschen mein Hobby sind. Sicher werde ich auch noch lernen, Briefe von Fremdländischen - so von ca. 40 Ländern und Volkstämmen, natürlich mit ordentlichen Beschrieb, hier zu zeigen.

Vor einiger Zeit konnte ich ein Flugblatt des vormaligen tapferen Offiziers der Roten Armee, Generalleutnant
Vlasov  bekommen. Dieser konnte die menschenverachtenten Befehle von Stalin und seiner Kommissare nicht mehr befolgen und versuchte auf deutscher Seite, eine "Nationalrussische Armee" aufzustellen und damit den  Kommunismus zu bekämpfen.
Das Flugblatt hat 3 Seiten und es ist sehr schwer, hier eine gute Übersetzung zu bekommen. Ich werde versuchen,
diesen Aufruf in 3- 4 Folgen zu bringen. ( . mit Ergänzung über Wlasov - so wird der General auch manchmal
geschrieben)
Dieser Gedanke kam mir eben, braucht allerdings seine Zeit.
Euer Karolus


« Letzte Änderung: 14. Juni 2012, 09:38:03 von Karolus »

Offline Karolus

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Re: Flugblätter für "Fremde Legionen".
« Antwort #1 am: 18. Juni 2012, 14:58:25 »
Liebe Freunde,
bevor ich mit dem Flugblatt von General Wlassow beginne, möchte ich dessen Namen klären und haben ein paar
dafürzuständige Bücher hergenommen. den wohl am sichersten und gebräuchlichsten Namen finde ich bei Hans
Werner Neulen "An deutscher Seite" mit Andrejewitsch Wlasow, den ich dann in der Folge auch behalten möchte.
Joachim Hoffmann schreibt ebenfalls Wlassow - aber auch Vlasov. Beim Suchen sind noch viele Tatsachen über diesen General  aufgetaucht - einige möchte ich vor dem Flugblatt vorab bringen.
Solange es im Osten flott vorwärts ging, noch kein bitterer Winter unddie immer größere Entfernung eine Rolle spielte, konnte niemand Hitler und seine braunen Helfer beibringen, sich von Russen überhaupt helfen zu lassen.
Die Älteren unter uns werden sich noch an die Bilder in Zeitungen und Wochenschau erinnern, wie man russische
Gefangene dastellte, nicht allle hatten germanische Gesichter. Militärische Kreise, die an der Front standen, sahen die Mängel anMaterial und Personal voraus und hatten im Stillen begonnen kleinere Einheiten aus Hilfswilligen zu sammeln.
Wlassow hatte eine Kesselschlacht verloren, mußte seine Truppe sinnlos opfern, konnte sich aber noch einige Zeit verbergen, wurde dann Kriegsgefangener. Seine Idee, dass der Bolschewismus nur mit Hilfe einer russ. Beteiligung zu besiegen sei, wurde von Teilen des dt. Offizierskorps geteilt. Allerding wollte der General keine Beteiligung als eine Art von Hilfswilligen, sondern eines Verbündeten. Hitler und das Ostministerium lehnten alle ähnliche Pläne ab, bis es dann eben zu spät wurde.
Der Gedanke Wlassows wurde nicht von allen russ. Völkern wie Kosaken, Ukrainern und weiteren kleinen Randvölkern geteilt. Er dachte an ein gesamtes Russland, die anderen an Eigenstaatlichkeit..
Während man auf dt. Seite die Aufstellung der Wlassowtruppen, ähnlich den bereits bestehenden Ostlegionen
vorstellte, bestand Wlassow und seine Offiziere auf das Ergebnis einer früheren Besprechung v. 21. Juli 1944, dass eine unabhängige russ. Armee vorsah. Durch die Zusammenziehung kleinerer Einheiten und die Werbung für eine "Nationalarmee" an der Front und bei den Ostarbeitern, konnte am 1.12.1944 auf den Truppenübungsplatz Münsingen, die 600. Inf. Div. (russ.) aufgestellt werden. Es folgten noch weitere Einheiten - auch eine kleine Fliegertruppe.
Der Ausgang des Krieges dürfte Wlassow und seinen Offizieren mit der Zeit ebenfalls klar geworden sein. das Bündnis Amerika / Sowjet Union hielten sie nur für die Dauer des Krieges - keinesfalls rechneten diese, dass die Alliierten halb Europa und große Teile der Bevölkerung den Sowjets überlassen würden.
Es gäbe noch vieles zu berichten. Jedenfalls wurde Wlassow mit seinen Truppen den Sowjets ausgeliefert, oft mit
Frauen und Kinder.
In Moskau gab es die üblichen Schauprozesse mit entsprechender Propaganda, man sprach von "einigen hundert
Vaterlandslosen"- es waren fast eine Million, die die Segnungen der Bolschewiki genug hatten.

Das RUSSISCHE KOMITEE in der Folge.

Karl Friedlein

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Re: Flugblätter für "Fremde Legionen".
« Antwort #2 am: 18. Juni 2012, 22:23:02 »
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es waren fast eine Million, die die Segnungen der Bolschewiki genug hatten.
Hallo Karl!
Kolaboration ist öfters nur eine Frage des Überlebens. Egal wie. Entschuldige, aber über Wlasow und über seine Motive ist schon alles gesagt.
Gruss
Andrej
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Offline Karolus

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Re: Flugblätter für "Fremde Legionen".
« Antwort #3 am: 19. Juni 2012, 16:47:08 »
Hallo Andrej,
hab Dank für Dein Rückäußerung - aber meinst Du nicht auch, dass zwischen einem Kollaborateur, ich will jetzt keinen Namen nennen - und den Wlassovleuten ein großer Unterschied bestand. Andrej Wlassov vergleiche ich mit den Schillschen Offizieren, Andreas Hofer, den Freikorps nach den I. WK. und evtl. auch mit den Arbeitern des Berliner Aufstandes, die ihre Wut einmal zeigen wollten und derer man dieser Tage gedacht. Die Ersteren wussten, dass sie sicher waren und nach dem Sieg ihrer neuen Seite einen Posten bekamen, den Anderen war evtl. der Tod sicher.
Es war mir nicht klar, dass alle unsere Freunde über Wlassov 100% sich im Klaren sind. Ich bekommen viele Anfragen und wenn ich dann diesen General so "nebenbei"" erwähne kam gelegentlich die Antwort "da habe ich schon einmal etwas gelesen" und meist nicht mehr. Manche Kopie wanderte in der letzten Zeit in den Kasten. Ein
Original haben wohl die wenigsten der Freunde gesehen. Um eine gute Übersetzung zu bekommen, bedurfte es
schon einiger Briefe.
Ich hoffe, ich habe in den nächsten Tagen mehr Zeit (bin in Rente) dann kommt die erste Seite.
Karl

Offline Karolus

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Re: Flugblätter für "Fremde Legionen".
« Antwort #4 am: 24. Juni 2012, 15:48:01 »
Hallo Freunde, ich möchte nun endlich einmal die ersten Seite des Russischen Komitee´s bringen.
Ich hoffe es ist für Euch von Interesse.

                                                       Ansprache des Russischen Kommitees.
                                           An die Soldaten und Offiziere der Russischen Armee
                                              an das ganze Russische Volk und andere Völker
                                                                        der Sowjetunion.

                                                                      Freunde und Brüder!

BOLSCHEWISMUS - FEIND DES RUSSISCHEN VOLKES.
Unsägliches Leid brach er unserer Heimat und schließlich, zog er des Russische Volk in diesen blutigen
Krieg für Fremde Interessen. Dieser Krieg brachte beispiellose Leiden unserem Heimatland.
Millionen russischer Menschen bezahlten mit ihrem Leben für das verbrecherische Ziel Stalins zu
Herrschafft über die Welt, für die Übergewinne der englisch - amerikanischen Kapitalisten. Millionen
russischer Leute sind verstümmelt und sind für immer  arbeitsunfähig. Frauen, alte Leute und Kinder
sterben vor Kälte, Hunger und sehr schwerer Arbeit. Hundert russische Städte und tausende Dörfer
sind zerstört, gesprengt und verbrannt auf Befehl Stalins.

Die Geschichte unserer Heimat kannte keine solche Niederlagen, die des Los der Roten Armee in
diesem Krieg sind. Trotz des Einsatzes der Soldaten und Kommandeure, trotz des Mutes und die
Opferbereitschaft des russischen Volkes, wurde ein Kampf nach dem andern verloren gegangen.
Ursache dafür - das verrottete System des Bolschewismus, die Inkompetenz Stalins und seiner
Stabschef.

Jetzt, wo die Bolschewiki nicht in der Lage sind, die Verteidigung des Landes zu organisieren, führt
Stalin und seine Clique mithilfe von Terror und falscher Propaganda, die Menschen zu Tode, um
auf Kosten des Blutes des russischen Volkes an der Macht zumindest für eine Weile zu bleiben.

STALINS VERBÜNDETE - DIE BRITISCHEN UND AMERIKANISCHEN KAPITALISTEN-
HABEN DAS RUSSISCHE VOLK VERRATEN.
In dem Bemühen, den Bolschewismus zu verwenden, um die natürlichen Resourcen unseres Landes
zu bekommen, retten diese Irrkräfte nicht nur seine eigene Haut auf Kosten der Leben von Millionen
von russischen Leuten, sondern schlossen mit Stalin geheime belastende Verträge.

Gleichzeitig führt Deutschland einen Krieg nicht gegen das russische Volk und seine Heimat, sondern
nur gegen den Bolschewismus. Deutschland geht es nicht um das Land des russischen Volkes und
seiner nationalen und politischen Freiheit.
Das nationalsozialistische Deutschland von Adolf Hitler stellt sich als Ziel, den Aufbau eines neuen
Europas ohne Bolschewiki und Kapitalisten, in der  jedem Volk seinen Ehrenplatz sichergestellt wird.

Der Platz des russischen Volkes ist in der Familie der europäischen Nationen, seinen Platz im neuen
Europa WIRD ABHÄNGIG SEIN VON DER BETEILIGUNG AM KAMPF GEGEN DEN BOLSCHEWISMUS.
denn die Zerstörung der blutigen Macht STalins und seiner kriminellen Clique - IST IN ERSTER LINIE DIE ARBEIT DES RUSSISCHEN VOLKES.

Zur Vereinigung des rusischen Volkes und Führung im Kampf gegen des verhassten Regieme, für
die Zusammenarbeit mit Deutschland im Kampf gegen Bolschewismus und für den Bau des
neuen Europa, wir, die Söhne unseres Volkes und Patrioten unserer Heimat, erstellten ein
RUSSISCHES KOMITEE:

Teil 1 v. 27.12.1942 Smolensk.

Habt Ihr an den fOlgenden 2 Seiten ein Interesse?
Rührt Euch - Karl
« Letzte Änderung: 24. Juni 2012, 15:50:05 von Karolus »

Offline leger_de

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Re: Flugblätter für "Fremde Legionen".
« Antwort #5 am: 24. Juni 2012, 18:04:04 »
Hallo Karolus,
besten Dank. Ich finde das Thema interessant und würde gern auch die restlichen Seiten legen.
Beste Grüße
leger_de
Sammle alles zum Thema Feldpost 1939-45 inkl. Vor- und Nachläufer / Speziell Thematiken Afrika, Feldpost-Auslandsbriefverkehr, Ausländer in deutschen Diensten, Sonder-Waffen (Kleinkampf-Verbände, V-Waffen u.ä.)

Offline Postschutz

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Re: Flugblätter für "Fremde Legionen".
« Antwort #6 am: 24. Juni 2012, 18:13:01 »
Hallo,

es wäre vielleicht eine Idee (Feldpost-admin) um das Vlassov Thema unter einen neuen Thread zu bringen. Dieses Thema befasst sich immerhin mit Legionarzeitungen.

BG Postschutz
Autor des Buches "Der Feldpostverkehr der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg - Eine  historische und postalische Gesamtschau"

Mitautor des Buches "Der Postschutz und Postluftschutz im 3. Reich und den besetzten Gebieten"

Offline frank9961

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Re: Flugblätter für "Fremde Legionen".
« Antwort #7 am: 24. Juni 2012, 21:44:16 »
bitte die anderen 2 seiten auch bringen. danke für deine mühe im voraus.
gruss frank
Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.

Offline Karolus

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Re: Flugblätter für "Fremde Legionen".
« Antwort #8 am: 25. Juni 2012, 14:42:51 »
Hallo Freunde, der Gedanke für Flugblätter eine eigene Abtl. zu schaffen, ist mir auch schon gekommen. Es gäbe hier sicher gute Beiträge - danke Postschutz - Administration sollte sich Gedanken machen.
Nun das 2. Blatt von Wlassow.

Das RUSSISCHE KOMITEE hat folgende Ziele:
   a.  Der Sturz Stalins und seiner Clique, die Vernichtung des Bolschewismus.
   b.  Der Abschluss eines ehrenvollen Frieden mit Deutschland.
   c.  Erstellung, in Zusammenarbeit mit Deutschland und andren europäischen Nationen, das neue
       Russland ohne Bolschewiki und Kapitalisten.

Das RUSSISCHE KOMITEE legt für den Bau des neuen Russlands folgende Grundsätze:

   1.  Ausrottung der Zwangsarbeit uns Schaffung des echten Rechtes auf Arbeit, dadurch Schaf-
        fung von materiellen Wohlstand.

   2.  Auflösung der Kolchose und systematische Übertragung von Land an Bauern als Privatei-
        gentum.

   3.  Wiederherstellung von Handel, Handwerk, Kunsthandwerk und ermöglichen privaten Initia-
        tiven in dem wirtschaftlichen Leben des Landes teilzunehmen.

   4.  Ermöglichen den Intellektuellen, sich frei für das Wohl seines Volkes zu arrangieren.

   5.  Herstellung von sozialen Gerechtigkeit und Schutz der Arbeitnehmer gegen alle Forme der
       Ausbeutung.

   6.  Erstellung für die Arbeiter des Rechtes auf Bildung, Ruhe, auf ein gesichertes Alter.

   7.  Vernichtung des Regimes von Terror und Gewalt, die Einführung von echter Religionsfrei-
       heit, Gewissensfreiheit, Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Pressefreiheit.

   8.  Garantie der persönlichen Freiheit.
   
   9.  Entlassung der politischen Gefangenen des Bolschewismus  und die Rücksenung von Ge-
        fängnissen und  Lagern in die Heimat aller, die für den Kampf gegen den Bolschewismus
        unterdrückt wurden

   10.  Wiederherstellung der während des Krieges zerstörten Städten und Dörfern auf Kosten des
          Staates.

   11.  Wiederherstellung der im Krieg zerstörten staatlichen Fabriken und Betrieben.   

   12.  Absage von Zahlungen auf ungerechte Verträge, unterzeichnet durch Stalin mit den brit-
          tisch-amerikanischen Kapitalisten.

   13.  Sicherung der Unterhaltskosten für die Invaliten des Krieges und deren Familien.

Wir glauben tief, dass auf der Grundlage dieser Prizipien kann und soll eine glückliche Zukunft des russischen Volkes gebaut werden, das Russische Komitee ruft das russische Volks auf, alle die in den befreiten
Gebieten und in Gebieten besetzten von der bolschewistischen Regierung wohnen, Arbeiter, Bauern,
Intllektuelle, Soldaten, Kommandeure, Politarbeiter sich zu VEREINIGEN FÜR DEN KAMPF FÜR HEIMAT,
GEGEN IHREN ÄRGSTEN FEIND - BOLSCHEWISMUS.

Das russische Komitee erklärt Stalin und seine Clique als Feind des Volkes.

Das russische Komitee erklärt als Feinde des Volkes alle, die sich freiwlllig in den Dienst der Straforgane
des Bolschewismus - Spezielle Abteilungen, NKWD, stellen.

Ende folgt - Karl

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Re: Flugblätter für "Fremde Legionen".
« Antwort #9 am: 25. Juni 2012, 15:17:11 »
Das s.g. Komitee v. Smolensk wurde 1942 von Abwehr/Fremde Heere Ost gegründet, als "Lockvogel" für die Überläufer. In der Tat hatte das Komitee damals keine Mitarbeiter. Die Überläufer wurden aufgenommen und direkt an die Kfg-Lager weitergeleitet.

Bald stellte es sich heraus: das Projekt braucht eigenes Schaufenster - eine Person, sonst scheitert die Idee an vielen Gerüchten. Man hatte Wlassow überredet, den "alten" Manifest neu zu unterzeichnen.

Anfang 1943 startete die Propagandaaktion (Flugblätter und Aufrufe zum Überlaufen) unter einem neuen Decknamen (Wlassow und seine Befreiungsarmee). Es gab auch weiterhin keine ROA. Wlassow zeigte sich in Smolensk ab und zu, damit die Einwohner und die ausgewählten Kriegsgefangene ihn sehen könnten.

Für die Überläufer, die als Hilfswillige bei der dt. WH dienten (also in den deutschen Einheiten), hatte man den Ärmelschild "ROA" hergestellt, um die Propagandaaktion zu unterstützen...

Geschiche der "ROA" beginnt erst ab 1944 (Prager Manifest und KONR-Armee), bis dahin gab es nur eine Gruppe der russ. Kollaboteute unter Aufsicht v. Abwehr...

Und nicht zu vergessen: 1942-1943 hatten die s.g. Osttruppen mit dem Wlassowmanifest, Wlassowkomitee und Wlassowarmee nichts zu tun. Im Gegenteil, Abwehr und Prop.Abt. sahen in seiner Tätigkeit eine wichtige Personalquelle für ihre Unternehmen und ein Mittel der Feindzersetzung

Gruss an alle  ;)
Andrej
« Letzte Änderung: 26. Juni 2012, 06:53:47 von Sprachfuehrer »
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Offline Karolus

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Re: Flugblätter für "Fremde Legionen".
« Antwort #10 am: 26. Juni 2012, 10:51:00 »
Ach ja, Andrej,
zu Deinen Kurzbericht über Wlassow komme ich später sicher noch, da sind ein paar Zeilen zu wenig. Wenn nun das Komitee am 27. Dez. 1942 herauskam und die Aufstellung der Einheiten fast 2 Jahre später, werden sicher einige Freunde fragen, was machte der General in der Zwischenzeit. Es gab ja bereits früher eine sog. russische Nationalarmee unter Generalmajor , vormals russischer Gardehauptmann, Chol´mston- Smyslovskij, der in geheimem bereits von der Reichswehr ausgebildet wurde - bleiben wir einmal bei Wlassow.
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Teil 3, Russisches Komitee von Smolenz unter General Wlassow, vom 27. Dezember 1942.

Das Russische Komitee erklärt die Menschen als Feinde des Volkes, die die Werte, die dem rusischen Volk
gehören zerstören.

Es ist die Pflicht eines jeden ehrlichen Sohnes seines Volkes - vertilgen diese Feinde des Volkes, die unser
Land in neue Bedrängnisse drängen.
Das Russische Komitee ruft alle Leute des russischen Volkes, diese Pflicht zu erfüllen.
Das Russische Komitee ruft die russischen Soldaten und Kommandeure der Roten Armee, all das russische
Volks auf, überzutreten zu der Russischen Befreiungsarmee, stehender in Bündnis mit Deutschland. In  diesem
Fall  wird allen übergegangenen auf die Seite der Kämpfern gegen den Bolschewismus, garantiert die Unverletz-
lichkeit des Lebens, unabhängig von ihrer bisherigen Tätigkeit und Position.

Das Russische Komitee appeliert an das russische Volk sich zu erheben, gegen den verhassten Bolschewismus
zu kämpfen, Partisaneneinheiten zu schaffen und ihre Waffen gegen die Unterdrücker des Volkes - Stalin
und seine Getreue zu drehen.

Russisches Volk! Freunde und Brüder!

Genug, um Blut der Menschen vergießen! Genug der Witwen und Waisen! Genug von Hunger,
Zwangsarbeit und Folter in den Kerkern der Bolschewisten!  Steh auf zum Kampf für die Freiheit!

Auf zum Kampf um die heilige Sache unseres Landes! In den Kampf bis zum Tod für das
Glück des russischen Volkes!


Es lebe der ehrenvolle Frieden mit Deutschland, der Grundstein für den Beginn der ewigen Gemeinschaft
des deutschen und russischen Volkes!

Es lebe das russische Volk, ein gleichberechtigtes Mitglied der Familie des Neuen Europa!


Vorsitzender des Ausschusses des russischen Kommandos
Generalleutnant Andrej A. Vlasov                                                                                 Unterschrift


Sekretär des Russischen Komitees des russischen Kommandos
General - Major V.F. Malyshkin                                                                                      Unterschrift

 
27. Dezember 1842
Smolensk

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Re: Flugblätter für "Fremde Legionen".
« Antwort #11 am: 26. Juni 2012, 11:36:49 »
Hallo Karl!

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Wenn nun das Komitee am 27. Dez. 1942 herauskam und die Aufstellung der Einheiten fast 2 Jahre später, werden sicher einige Freunde fragen, was machte der General in der Zwischenzeit.
Er hatte diese Zeit sicher besser verbracht, als General Karbyschew und die anderen, die das Manifest nicht unterzeichnet hatten. Als General einer nicht existierenden Armee hatte er ausschliesslich eine präsentative Rolle zu spielen, ohne viel Verantwortung und Risiko (ein Hochzeitsgeneral)

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Es gab ja bereits früher eine sog. russische Nationalarmee unter Generalmajor , vormals russischer Gardehauptmann, Chol´mston- Smyslovskij, der in geheimem bereits von der Reichswehr ausgebildet wurde
Es gab viele "Armeen", die mit Wlassow und mit seiner Propagandaarmee ROA nichts zu tun hatten. Smyslowski (alias Regenau) - Sonderführer (B) später Oberstleutnant und Oberst der Wehrmacht, ab 1945 - Generalmajor Cholmston. Chef des Sonderstabes "R" / Stab "Walli", Feldpost 06100 (OKW-Abwehrkdo., Befehlsstab Walli), Warschau. Aufgabe: Partisanenbekämpfung, Abwehrmassnahmen in Untergebieten "A", "B", "C", "C1", "D" (Korück-Gebiete Ukraine, Weissrussland, Ostland). 1943 Aufstellung der "Sonderdivision R". 1943-1944 einige Monate unter Arest. In August 1944 - Chef des Sonderstabes-R, einer Nachrichtenschule und Kommandant der 12 unterstellten Lehrabteilungen in Schlesien (Stab z.b.V.), erster Versuch der Aufstellung einer Nationalarmee. Januar-Februar 1945 - der 2. Versuch in Bayern (Aktion Grüne Armee z.b.V.) aus den Resten des "Sonderstabes-R", der Nachrichtenschule und der schlesischen Lehrbataillone, aus s.g. "Russischen Korps" (Jugoslawien) und der eh. "Sonderdivision R", insges. 6 Tsd. Mann starke "Nationalarmee". Im Laufe der Aufstellung (April 1945) wegen starken Bombardierungen und schlechter Frontlage - Fluchtversuch nach Schweiz und später - nach Lichtenstein.

Gruss
Andrej 
« Letzte Änderung: 26. Juni 2012, 12:33:24 von Sprachfuehrer »
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