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Autor Thema: Brief aus dem Kessel von Cholm Fragen  (Gelesen 3970 mal)

Offline name301

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Brief aus dem Kessel von Cholm Fragen
« am: 11. Februar 2012, 12:57:22 »
Hallo,


ich habe einen Brief bekommen mit dem Absender Rottwachtmeister Nr. 38608a und Briefstempel 38608 = Stab Polizei-Bataillon 65

Inhalt vom 14.03.1942, Tagesstempel  Feldpostnormstempel 21.03.1942

Auch wenn im Inhalt nicht Cholm oder Festung usw erwähnt wird, gehe ich zu 95 Prozent von einem Kesselbeleg aus.

Zu Cholm verweise ich auf mehrere gute Beiträge des Supporters Fario hier im Forum unter dem Themna "Cholm". In diesen Beiträgen ist das Polizeibataillon als Festungseinheit aufgeführt.  Desweiteren mehr über die Einheit siehe hier:

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In dem obigen Beitrag wird erwähnt, dass der Bataillonsstab nicht in den Kessel gelangt ist, sondern in Luga verblieben ist. Wenn ich aber den Bericht des Briefabsenders lese, dann kann der Brief nicht aus Luga stammen. Luga war Etappe hinter der Front.

Die meiste Zeit wurde der Kessel mit Verpflegungsbomben und Lastenseglern versorgt, nur selten sind Maschinen im Kessel gelandet. Das war bis Anfang Februar 42 der Fall und dann noch mal sporadisch Ende Februar und Mitte März. Insofern passt das Inhaltsdatum und Stempeldatum des Briefes dazu.

Aber um Zweifel auszuräumen, hoffe ich auf Eure fachkundige Mithilfe. Der Inhalt ist schwer lesbar, habe aber das meiste entziffern können, vielleicht könnt Ihr mir bei dem Rest helfen.

Habe den Text passend der Zeilen des Briefes hier aufgeschrieben
1a
14. März 1942
Liebe Mutter, liebe Ursela!

ich habe Eure fünf Päckchen alle nicht ! erhalten, dazu aber
Euren Brief vom 25. Januar. Eure liebe hat mich tief gerührt
und ist doch echt von Herzen,  ..?..... ist weiter, wie sehr Ihr
Euch das teilweise vom Mund abgespart habt. Für alles
seid recht herzlich bedankt. Übrigens bin ich einer der wenigen,
der Briefe überhaupt bekommen hat, da die Feldpost in
unserem Abschnitt durch Feindeinwirkung teilweise ver-
loren gegangen ist. Wir haben seit Dezember ...?...  Tage
hinter uns. Wir mußten bei -37 Kälte her über die ..?..
zurückziehen, hatten schwere Verluste, waren dann i.. ...?... (der?)
...?... (Woche?) überhaupt abgeschnitten, bis ein verzweifelter Vorstoss

1b
her (oder uns?) wieder  fest mit derselben verschaffte(?). Auch jetzt
ist unsere Lage nicht gerade rosig, aber, wills Gott, wird
sich alles zum Guten wenden. Ihr könnt Euch vorstellen,
wie unter solchen Umständen unsere Postverbindungen
waren. Wir haben jetzt ab & an  ...?...  ...?...   Schnee-
fälle mit Temperaturen bis -30.   ...?...  ...?.... -15.   ...?....
eisiger Nordsturm. Unvorstellbar, was unsere Infanterie
leistet.  ...?....   im August hatte ich mir eine dicke
Schafspelzjacke  .... ?....   lassen, so dass ich ....?....   ....?....
über die Arme (?) und Rücken immer warm war. Um
die Stiefel werden ebenfalls Schafsfelle gewickelt,
so dass kein Glied mir erfroren ist. Wir warten alle
hier auf den Frühling, auf Ablösung oder wenigstens
Verstärkung. Ich  ...?....  ...?..... mache mir wenig Hoffnung

2a
warte (?) nicht mehr auf Ablösung oder Urlaub. Wie oft hat man
was das ...?...  vorge......(?)  Erst liegt es an  ...?...,
dann ... ?...., dann an  ...?......  Wie oft hat man
uns zum besten gehalten, kalt lächelnd  ...?... über alle
Versprechungen hinweg ... ß.... Seit Mai 1941 sind wir un-
unterbrochen im Einsatz. Von den alten ist kaum
noch einer da.. Auch unsere Compagnie hat viele Tote ge-
habt und Verwundete. Ich freue ....?.....  ...?...., daß ...?....
.........................(Zeile nicht lesbar)..................................
................................................mit. Gott gebe
es, dass bis dahin der Krieg vorbei ist, aber es ist wenig
Hoffnung dafür vorhanden.  Lasst es Euch schmecken,

2b
das Schwein. das erinnert mich immer so an Gersticker-
str. 2, wo wir im vorigen Krieg ...?.... auch so ein Tier
hatten. Viel mehr hat das auch nicht gewogen, aber
besser etwas als gar nichts.
so, ..?.. es Euch gut gehen und seid vielmals
gegrüßt.

Da der Mann schon von Erinnerungen aus dem letzten Krieg berichtet, ist er anscheinend schon älter, evtl 40-45 jahre.

Hier die Scans.

Viele Grüße
und vielen Dank
Name301

Fliegende Einheiten, Stalingrad, Kessel, Zensur, Feldpost aus 45

Offline name301

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Re: Brief aus dem Kessel von Cholm Fragen
« Antwort #1 am: 13. Februar 2012, 21:35:12 »
Hallo,

hat denn niemand eine Meinung dazu?

Ist so ein Brief überhaupt prüfbar?

Vielen Dank

Name301
Fliegende Einheiten, Stalingrad, Kessel, Zensur, Feldpost aus 45

Offline frank9961

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Re: Brief aus dem Kessel von Cholm Fragen
« Antwort #2 am: 13. Februar 2012, 21:39:43 »
ein freundliches hallo von mir.
briefe aus cholm sind schwer zu bestimmen, da die einheiten im kessel mehr und weniger zusammengewürfelt wurden. die einheit war bei den erschiessungen bei den einsatzkommandos beteiligt. laut tessin war zumindest ein teil der einheit in cholm. da der schreiber den kessel im brief nicht beschreibt, ist es schwer zu sagen, ob er dort drin war. ein teil der einheit war sicherlich in cholm.
gruss frank
Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.

Offline Polizisten-Enkel

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Re: Brief aus dem Kessel von Cholm Fragen
« Antwort #3 am: 14. Juli 2015, 14:55:46 »
Hallo name301,

es gibt im nordrheinwestfälischen Landesarchiv Akten aus den 60er Jahren, in denen Mitglieder des Polizeibataillons 65 befragt wurden, sowie eine sehr ausführlcihe Namensliste der Angehörigen des Bataillons. Ich habe diese Lsite vorliegen. Wenn Du mir den Namen mal schickst, kann ich nachschauen, ob er in der Liste steht.

Grüße
Polizisten-Enkel

 

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