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Autor Thema: Feldpostbrief aus der Festung Budapest ? ! ? !  (Gelesen 7149 mal)

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Feldpostbrief aus der Festung Budapest ? ! ? !
« am: 08. Januar 2012, 19:35:54 »
Guten Abend,
hier wieder etwas was sicherlich für verschiedene Meinungen Sorgen wird.
Feldpost Brief mit der Fp.Nr. 48942 E - 4. Kompanie Feldstrafgefangenen-Abteilung 12 vom 14.2.1945

1.) Laut LdW (wir wissen das es voller Fehler steckt) im Budapest vernichtetet

2. ) Tagesstempel vom 14.2.1945, laut Handbuch ZWEI Tage NACH der Kapitulation der Festung Budapest.

Wurde der Beleg wohl außerhalb der Festung gestempelt? Eine andere Erklärung habe ich nicht.

Was sagen die Experten für solche Fälle?

Grüße

Offline topstar229

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Re: Feldpostbrief aus der Festung Budapest ? ! ? !
« Antwort #1 am: 08. Januar 2012, 19:40:10 »
gut möglich dass nicht alle Kompanien in Budapest im Einsatz waren.

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Re: Feldpostbrief aus der Festung Budapest ? ! ? !
« Antwort #2 am: 08. Januar 2012, 19:46:34 »
Auch eine Möglichkeit, leider ist der Brief ohne Inhalt.

Offline name301

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Re: Feldpostbrief aus der Festung Budapest ? ! ? !
« Antwort #3 am: 08. Januar 2012, 20:03:07 »
Hallo,


ich habe die Erfahrung gemacht, dass längst nicht bei jedem Beleg , wo auf dem ersten Blick Kesselbeleg draufsteht, auch Kesselbeleg drin ist.  Dazu gibt es doch zu viele Möglichkeiten, dass viele Soldaten auch der Kesseleinheiten aus verschiedensten Gründen nicht im Kessel saßen (zum Glück für sie), aber unter der bestehenden Feldpostnummer weitergeschrieben haben.
Deshalb sammle ich nur mit Inhalt, denn im Inhalt wird meistens drauf hingewiesen.
Es gibt natürlich auch Belege ohne Inhalt, bei denen bestimmte Merkmale auf den Kessel hinweisen.

In diesem Fall (Budapest) kann ich nur sagen, dass diese Einheit, die Feldstrafgefangenenabteilung 12 laut Tessin in Budapest vernichtet wurde.

Meines Wissens wurde am Anfang des Kessels Anfang Januar 45 mit wenigen Maschinen in Budapest gelandet, später aber nicht mehr. (evtl noch vereinzelte Fieseler Störche).
Der Brief ist Im Februar 45 gestempelt, also ziemlich spät.  Da ich ihn nicht zuordnen kann, würde ich sagen: Keine Kesselpost.
Hast Du noch mehr Briefe von dem Absender?

Gruß
Name301
Fliegende Einheiten, Stalingrad, Kessel, Zensur, Feldpost aus 45

Offline Tiger213

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Re: Feldpostbrief aus der Festung Budapest ? ! ? !
« Antwort #4 am: 08. Januar 2012, 23:42:35 »
@name301
Zitat
unter der bestehenden Feldpostnummer weitergeschrieben haben
Absolut Korrekt,jedoch möchte ich hinzufügen:
Im Buch von Kristian Ungvary ist bei Kapitel 7,S.292 "Die Entkommenen", das Wörtchen "Einheit" wiederlegt da nur noch Gruppen/Grüppchen rauskamen und diese aus allen am Kampf teilnehmenden Verbänden zusammengewürfelt waren.(das Buch ist ja im Forum angesprochen worden,deshalb erlaube ich mir das anzusprechen)

@Avatar
Hierbei ist die Literatur zu diesem Thema wichtig,jedoch der Feldpostweg eines solchen Beleges wird sich vermutlich nicht klären lassen.
Jedoch gehe ich davon aus das dieser Beleg ausserhalb des Kessels gestempelt wurde,wo er jedoch geschrieben wurde......
Es gibt Literatur die den Weg Budapest - Wien beschreiben und dort sind Reste des Kessels im kleinen erwähnt .
Doch eben nicht den Weg des Beleges.
Gruß Tiger
Heimatraum (München/Bayern)
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Re: Feldpostbrief aus der Festung Budapest ? ! ? !
« Antwort #5 am: 01. Mai 2012, 07:37:11 »
In dem Link befindet sich der Abschlussbericht zur Luftversorgung vom Kessel von Budapest

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Scheinbar sind doch mehr Flugzeuge dort gelandet.

Aber warum bis 15.2.1945 ?!

Grüße
« Letzte Änderung: 01. Mai 2012, 08:06:27 von Feldpost-Admin »

Offline Tiger213

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Re: Feldpostbrief aus der Festung Budapest ? ! ? !
« Antwort #6 am: 01. Mai 2012, 19:50:43 »
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Aufklärer (Aufklärungsflugzeuge) sind mit sicherheit nicht gelandet!
Versorgungsmaterial wurde Abgeworfen!
Aufklärungsflüge -soweit ich aus dem stegreif noch weis- wurden bis 16.2.durchgeführt,da immernoch Rückkämpfergruppen zwischen Budapest und den eigenen vorderen Linien befanden!
Gruß Tiger

Als Ergänzung zum Datum 14.2.1945
« Letzte Änderung: 02. Mai 2012, 22:27:07 von Tiger213 »
Heimatraum (München/Bayern)
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Re: Feldpostbrief aus der Festung Budapest ? ! ? !
« Antwort #7 am: 05. Mai 2012, 10:02:59 »
Interessanter Scann.
Danke dir.
LG

Offline hw33175

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Re: Feldpostbrief aus der Festung Budapest ? ! ? !
« Antwort #8 am: 10. Januar 2015, 21:26:23 »
Hallo!
Zu dem gezeigten Feldpostbrief habe ich einen größeren Posten bekommen.
Die Briefe sind alle mit Inhalt, leider habe ich in der Kesselzeit bisher keine Angaben zum Einsatzort gefunden.
Am 19.1.45 schreibt er: "Die guten Plätzchen gehen mit in die Stellung." Er hatte ein Päckchen bekommen.
Abgebildet habe ich:

Feldpostbrief mit Fp. Nr.: 48942E v. 24.10.44 "b", Inhalt v. 22.10.44, 5. Kp. Feldstrafgef.-Abt. 12
Zensur des AOK 8 (M: A5: 160 / 17.1) Handschr. Vermerk des Prüfers: 3/11

Feldpostbrief mit Fp. Nr.: 48942E v. 08.12.44 "d", Inhalt v. 5.12.44
Inhalt auf Beutebriefpapier mit Ortsaufdruck Dedabisztra
Dieses Briefpapier benutzt er noch am 2., 6. und 15.12.44.

Feldpostbrief mit Fp. Nr.: 48942E ohne Datumsstempel mit Inhalt v. 19.1.45
Zensur (M: A5: 170 / 29.1) mit der Fp. Nr.: 07074 = Fp. Prüfst. VIII
Eingang: 24.1. / Ausgang: 25.1.45

Feldpostbrief mit Fp. Nr.: 48942E v. 18.2.45 "b" mit Inhalt v. 16.2.45,
Zensur (M: A5: 170 / 29.1) mit der Fp. Nr.: 07074 = Fp. Prüfst. VIII
Eingang: 19.2. / Ausgang: 20.2.45
Das ist der letzte vorhandene Brief des Soldaten.

Der letzte vorhandene Luftpostbrief ist v. 3.7.44 mit Ortsangabe: Rumänien, den
Seit dem 26.12.44 sind bis auf 3 Briefe alle mit einem Normstempel versehen.
Brief v. 10.1.45 mit Poststempel Wien v. 13.1.45.
Brief v. 24.1.45 mit Poststempel  Wabern (Bz. Kassel) v. 28.1.45.
Brief v. 29.1.45 mit Poststempel (10) Halle v. 02.2.45

HW33175

Offline name301

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Re: Feldpostbrief aus der Festung Budapest ? ! ? !
« Antwort #9 am: 11. Januar 2015, 10:57:39 »
Guten Morgen,

schön , dass Du dieses Thema noch mal aufgreifst und kurios, dass Du jetzt noch Briefe der Korrespondenz bekommen hast. Die Welt ist klein.

Sagen die Briefinhalte denn etwas darüber aus, ob der Mann im Kessel Budapest war?  Dass er ein Paket bekommen hat, spricht nicht dafür.

Viele Grüße
name301
Fliegende Einheiten, Stalingrad, Kessel, Zensur, Feldpost aus 45

Offline hw33175

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Re: Feldpostbrief aus der Festung Budapest ? ! ? !
« Antwort #10 am: 11. Januar 2015, 14:15:27 »
Hallo!
Ich habe die Briefe bisher nur grob durchgelesen. Orte habe ich bisher nicht gefunden.
Ich werde sie aber noch einmal genau durcharbeiten, wird aber noch etwas dauern. Dann werde ich nachberichten.
HW33175

Offline hw33175

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Re: Feldpostbrief aus der Festung Budapest ? ! ? !
« Antwort #11 am: 11. Januar 2015, 21:29:52 »
Hallo, habe Überstunden gemacht!

Ich habe jetzt die vorliegenden Briefe ( immer Fp. Nr.: 48942E ) seit dem 6.12.44 gelesen und die relevanten Stellen aufgeschrieben. Da die Schrift nicht immer leicht zu lesen ist,  habe ich mit (?) die nicht zu entziffernden Worte gekennzeichnet.

Wien v. 14.12.44 mit Inh. v. 6.12.44
….. Keine Besonderheiten…

V. 17.12.44 mit Inhalt v. 15.12.44
…… Wir sind jetzt 4 Tage wieder in unserem neuen Quartier, einem kleinen Dorf, und es geht uns hiermit auch wieder gut. Wir mußten doch leider unser altes Quartier verlassen, da uns doch der Russ. mit seinen Panzerspitzen erreicht hatte. Ich selbst, ferner all meine Kameraden, haben bei diesem Zusammenstoß alles verloren u. habe nur noch das, was ich an meinem Körper hatte, da unser Troß fast vollständig verloren ging. Nur die Feldküche u. einige Pferde konnten noch mitgenommen werden. E. D. hat (?) das Glück als einziger mit seinem Fahrzeug aus seiner Kompanie dem Feuerhagel der Panzer zu entkommen u. ist bei mir hier in demselben Dorf. …………
G. ist seit dem 7. Dez. zu einer Alarmkomp. gekommen u. ich hoffe doch, daß er bald wieder zu uns zurück kommt….
… sind jetzt wieder 30 km weiter westlich gekommen……

V. 26.12.44 „b“ mit Inh. v. 24.12.44
….  Den meisten Kameraden ist dies ja noch nicht einmal beschieden, denn nicht allzu weit von uns entfernt hämmern die M. Gs. u. Geschütze u. der Geschütz Lärm kommt heut Abend auch nicht zum Schweigen, da muß doch jeder auf dem Posten sein. Soeben  waren wir hier in der kleinen Kirche u. unser Oberleutnant, ein Pfarrer, hielt einen kurzen Gottesdienst mit Absingen der alten Weihnachtslieder ab. Es war dies etwas besonders Feierliches, obwohl alles so einfach und schlicht war, hier in einem fremden Land eine Feier aus deutscher Sicht abhalten zu können. Leider hatten wir keinen Weihnachtsbaum, denn hier sind weder in der Ebene u. soweit u. breit ist kein Wald zu sehen.  ……
Wir wären ja so gern über Weihnachten in unserem alten Quartier geblieben, aber die Lage
kam auch mal anders u. wir sind nach einem Marsch von über 35 Km vorgestern Nacht hier gelandet. In unserm alten Quartier waren die Leute so gut, daß wir sogar (?) bekommen hatten, aber hier ist gerade wieder das Gegenteil ………..
Den Leuten ist unsere Einquartierung scheinbar nicht ganz angenehm, da wir doch auch hier noch mit 15 Mann hier liegen. Im Allgemeinen werden ja die Mannschaften in einem Raum
untergebracht, aber hier nur so leicht nicht möglich, so daß jetzt alles in den Ortschaften Unterkunft beziehen muß, was nicht gerade im Einsatz ist. Heute Abend ist noch ein Fahrzeug über 30 km zum (?) um unsere Weihnachtszuteilung zu holen. Da werden wir dann auch noch etwas zum Rauchen usw. bekommen. E. D. liegt mit seiner Komp. jetzt 20 km von uns entfernt. …  Mein lieber Kamerad G. war doch mit einer Alarmkomp. am 7. Dez im Einsatz gekommen. Gestern hörte ich, daß er seit einer Schlacht am 18. Dez. (?) verschwunden ist.
Ich nehme aber an, daß er in den dortigen großen Waldungen sich verlaufen hat u. doch eines Tages wieder zu uns stoßen wird. Der Komp. Chef dieser Komp ist gefallen …………
Am 6. Dez., am Tag vor dem Überfall, wo uns die russischen Panzer erreichten, hatte er noch
seine Weihnachtszuteilung erhalten u. wir hatten uns diesen Abend ……….

V. 29.12.44 „e“ mit Inhalt v. 27.12.44
… Heute darf ich wiedermal in der Ortsunterkunft bleiben, da ich während der Feiertage zweimal mit im Einsatz war u. will das nicht versäumen Euch meinen Lieben gleich wieder einen Brief zu schreiben….
An unserer Front ging es sehr lebhaft zu, dann gerade in diesen Tagen versucht der Feind
alles um uns klein zu kriegen, aber er hat auch sein Teil auf die Schnauze bekommen. ….
Gestern ist unser Leutnant zurückgekommen, welcher mit G. bei dieser Alarmkomp. war. Er weiß auch nichts von ihm. …..

Inhalt v. 30.12.44

Obwohl ich soeben erfahren habe, daß wieder Feldpost für uns angekommen ist, obwohl dieselbe sich noch beim Stab befindet, welcher 20 km von hier entfernt liegt, aber trotzdem heute noch abgeholt wird, so will ich Euch doch noch ein Briefchen schreiben. Heut sollen wir ja wieder verlegt werden, aber wir sind mit unserem Auftrag noch nicht ganz fertig geworden u. so  sind nur unsere Fahrzeuge abgefahren, welche wir inzwischen wieder bekommen haben u. wir werden noch über Neujahr hier bleiben oder vielleicht auch zurück auf dem Marsch sein, aber das macht ja alles nichts wenn wir nur gesund  hinunterkommen u. uns im Neuen Jahr auch das Soldatenglück hold ist. ……

V. 03.1.45 „e“ mit Inhalt v. 2.1.45
…., da wir heute  früh eingerückt sind, denn jeden Moment kann unser Abmarschbefehl kommen u. dann heißt es wieder so 30 – 40 km getrippelt, ich nehme an, daß es heut Nacht wieder los geht und sollen direkt an den großen Fluß kommen.     …….
… als wir erfuhren, daß unsere Jungs im Westen wieder im Angriff sind. Auch der Russe wird wieder von unseren Grenzen gestrichen werden, obwohl er ja jetzt in unserem Abschnitt alles dran setzt ganz Ungarn zu erobern u. wenn er noch so schwere Verluste erleidet.
Der 7. Dezember war für uns wieder so ein schwer Tag, als die russischen Panzer bis auf
30 Mtr. an unsere Unterkunft fuhren und ihre Salven abfeuerten. Im letzter Minute fanden wir noch den Ausweg sonst (?) ja (?) Kameraden ein schlimmes Schicksal erreicht. Ich hatte auch alles verloren bis auf das was ich am Leib hatte u. meine Waffe, aber jetzt bin ich wieder gut versorgt worden.  ….

V. 04.1.45 „d“ mit Inhalt v. 2.1.45 an L. C. (Tochter)
…… Schade ist nur wenn das große Paket nicht ankommt, da hättet Ihr doch alle von mir auch ein Weihnachtsgeschenk gehabt……

V. 04.1.45 „d“ mit Inhalt v. 2.1.45 an E.C.
….. wenn man hier an der Front all die Entbehrungen erfahren muß…

V. 10.1.45 „b“ mit Inhalt v. 8.1.45
….. Vorgestern sind wir aus unserem alten Quartier an den Strom verlegt worden, aber wir mußten gestern schon wieder Stellungswechsel machen u. sind heut schon wieder in einem anderen Ort…….

Wien v. 13.1.45 mit Inh. v. 10.1.45
Lieber Vater!
……  Seit drei Tagen haben wir jetzt auch frisch Schnee bekommen u. der Russe wird dadurch noch (?griffe) (?stiger) u. wo wir jetzt liegen hier an dem großen Strom u. gehen jeden Tag an dessen Ufer km weit entlang sind augenblicklich schwere Kämpfe u. in den letzten Tagen sind schon weit über hundert Russen sogar abgeschossen worden. Wir hoffen aber doch immer wieder durchzukommen u. er muß uns auch gelingen u. wenn es manchmal auch so schwarz aus sieht. Was habt Ihr doch auch durch die schweren Fliegerangriffe mitgemacht u. bleibt auch weiterhin standhaft, dann werden wir auch all das Schwere überstehen…..

(26H0217) Verw.: Wien v. 15.1.45 mit Inh. v. 12.1.45
… Ich würde Dir ja gerne noch mehr schicken, aber hier gibt es ja auch gar nichts mehr zu kaufen. Habe soeben von Kameraden gehört, daß ihre großen Pakete doch noch angekommen sind zu Hausse, da wird vielleicht meines auch noch ankommen….
Ich habe bis jetzt auch noch nicht die Weihnachtspaketchen erhalten…..

2. Inhalt v. 12.1.45
…….
Wir sind ja seit einigen Tagen direkt am Ufer der schönen blauen Donau, wir schießen jetzt die Granaten über den Fluß und der Ivan hat sich hier schon manche blutige Schnauze geholt. Es ist nur schlimm für die ungarische Bevölkerung in den  Gebieten welche er bis jetzt schon besetzen konnte und man hört immer neue Schreckensnachrichten wie er mit den Frauen u. Mädchen umgeht, aber eines Tages wird er sich noch totgelaufen haben u. er wird wieder selber heimgezahlt bekommen. Schreib doch mal Frau G. ob sie Nachricht hat von ihrem Mann. Ich, E. auch die Komp. wissen nichts von seinem Verbleib seitdem er am 7. Dez. in diese Alarmkomp. gekommen war. Seine Einheit ist wieder zurück gekommen, andere sind verwundet oder vermißt. …..
E.D. habe ich schon über drei Wochen nicht gesehen, er liegt in einem anderen Dorf mit seiner Kompanie, nun wir werden auch wieder einmal zusammen kommen. Jetzt liegt die 2. Komp. bei uns und ich sehe dabei meinen lieben Kameraden H. B……….

V. 19.1.45 „e“ mit Inh. v. 17.1.45
… Gestern Abend ist nun wieder die so heiß ersehnte Post gekommen u. ich war diesmal wirklich bedacht. Ich bekam 5 Briefe von Dir mein Schatz u. 1 Brief von Vater und Mutter u. 2 große Briefe von meinem lieben Lieschen. Außerdem 8 kleine Päckchen. 6 Stück von zu Hause … außerdem die beiden Weihnachtspakete mit den himmlischen Plätzchen und dem guten Kuchen. …
Nächste Woche fahren wieder zwei in Urlaub, aber es sind halt noch über 20 Mann vom Personal vor mir. Da kann es doch noch einige Monate dauern, bis ich damit rechnen kann.

Erkundigt Euch auch einmal ob es auch (?) Erholungsurlaub für Frontsoldaten hier aus Ungarn gibt. Im Herbst hat es ihn schon gegeben. E. D. liegt noch in einem anderen Dorf….. gestern hat  er mir noch wieder Grüße bestellt……..

Inh. v. 19.1.45
……u. außerdem noch, daß ich jetzt im Besitz bin von den beiden Weihnachtspäckchen und (?) 100 Gr. Päckchen, ferner zwei Päckchen von N. u. eines von M. ….. jeden Tag lasse ich mir jetzt ein Stückchen von dem guten Kuchen schmecken u. die guten Plätzchen gehen mit hinein in die Stellung, da fällt einem der Dienst halb so schwer, ….   

Inh. v. 23.1.45
Wollte ja erst warten mit Schreiben bis unsere Postfahrer zurück sind, aber ich weiß ja nicht wie lange die noch aus bleiben und so will ich dann jetzt noch ein Briefchen fertig machen. Übermorgen fährt auch wieder von uns einer in Urlaub in Westerwald. Seine Frau ist dorthin evakuiert ….   Und er  soll mir auch noch einen Brief mitnehmen….
Im Herbst sollen doch auch zwei Mann (?) (?) hier aus Ungarn Urlaub bekommen haben.
……

Wabern (Bz. Kassel) v. 28.1.45 mit Inh. v. 24.1.45
… Es ist jetzt 5 Uhr abends und bin soeben aus der Stellung gekommen und um 6.oo Uhr muß ich die Wache übernehmen, daß die anderen schön schlafen können und uns der Russe nicht überrascht. Morgen fährt ein Kamerad von mir in den Urlaub in den Westerwald….
Ich hatte heute Abend schon mit der Post gerechnet, aber es ist noch nichts angekommen, aber in den ersten Tagen wird doch dieselbe ankommen. Was habe ich doch gestaunt über das schöne Weihnachtspäckchen mit dem großen Kuchen und Konfekt und was hattest Du dieselben so schön mit dem bunten Papier verpackt und es war auch gar nichts kaputt. .. 
Jetzt will ich noch schnell eine Tasse Tee trinken, welchen auch deutsche Schulkinder für uns Soldaten gesammelt haben und dann geht´s hinaus in die sternenklare Winternacht…..

V. 29.1.45 „b“ mit Inh. v. 26.1.45
….Heute ist nun die Post gekommen, aber es war diesmal nur ein kleines Quantum für die Komp. u. leider hatte ich auch nichts dabei, da muß ich mich dann wieder damit abfinden mit der Hoffnung, daß ich doch das nächstemal wieder besser bedient werde.
Wir hatten auch hier unsere Unterkunft verlassen, aber früh bekamen wir den Befehl, doch noch weiter hier zu bleiben. Gestern hatte ich Lieschen auch einen Brief geschrieben u. ihr
zum Geburtstag gratuliert und den Brief einem Urlauber mitgegeben. …..
In unserem Abschnitt geht der Feind immer weiter zurück u. hat hier schon schwere Schläge bekommen. ….. Soeben mußte ich wieder Auskunft geben über G. auf Schreibstube, da doch seine Post zurückgeschickt werden muß. … Für uns ist er so gut wie vermißt u. keiner weiß etwas wo er hingekommen ist. Augenblicklich ist es ja bei uns ruhiger u. wir können uns auch hier bei den Leuten mal etwas Milch, Weißbrot usw. kaufen. Hier in der Ebene gibt es nur so wenig Holz, da haben wir uns dann auch von weither Kohlen holen müssen. Hoffentlich hat Ihr doch für Euch noch genügend Brennmaterial. ..
…..

(10) Halle v. 2.2.45 mit Inh. v. 29.1.45
… Hatte doch hier bei dem letzten Postempfang nichts dabei u. muß mich doch wieder 8-10 Tage trösten damit, daß doch beim nächsten Mal etwas dabei ist. …
Gestern Abend haben wir in unserem Radio wieder mal die Nachrichten gehört u. es war uns sehr bitter zu hören, daß der Russe schon bis über die Oder vorgedrungen ist u. jetzt in Schlesien und Ostpreußen schon unser (?) besetzen konnte. …
Mit den Sturmangriffen hat es ja auch etwas nachgelassen, vielleicht gelingt es uns  doch noch über diese Gefahr ganz Herr zu werden. …
E.H. habe ich noch nichtgetroffen, da wir vorläufig noch hier bleiben u. dieser so 6-8 km von mir entfernt liegt.  ….. aber ich mag es den Urlaubern gar nicht zumuten (?) Paket mitzunehmen, wo sie so schwer zu tragen haben.

V. 08.2.45 „e“ mit Inh. v. 31.1.44 (45)
…..hoffentlich dauert auch bei Euch die Post nicht so lange. Bei uns wird es auch erst Ende dieser Woche wieder etwas geben. Es wird auch wieder Zeit, …
Gestern Abend haben wir auch die Führerrede gehört und hat uns doch wieder gestärkt den diese bolschewistische Gefahr wird auch wieder beseitigt werden. Der Feind greift ja zur Zeit auch wieder im Westen an. ….
Mein lieber Kamerad G. ist nach Aussagen wahrscheinlich vermißt….

V. 18.2.45 „b“ mit Inhalt v. 16.2.45
…. Sei nur getrost nächstes Jahr wird der Krieg aus sein …
.. der Schnee ist verschwunden, denn hier ist auch jetzt alles in Matsch….
Mama hat ja auch für mich ein Urlaubsgesuch eingereicht, vielleicht wird es dann doch einmal wahr, daß ich mal zu Euch kommen darf, denn es sind jetzt schlechte Aussichten, da jetzt auch wieder Sperre ist für Erholungsurlaub….
Bei uns war es in den letzten Tagen ja etwas ruhiger, und wir sind na auch für jeden Tag dankbar, wo wir uns wieder etwas erholen dürfen. So habe ich mir vorgestern auch mal ein gutes Weißbrot backen lassen und abends kann ich bei diesen Leuten ½ L. Milch bekommen, das schmeckt dann auch mal besser als das Kommissbrot. Wenn jetzt auch noch die guten Paketchen kommen, dann kann ich es ja wieder aushalten. ….

Das war der letzte Brief.

HW33175

Offline hw33175

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Re: Feldpostbrief aus der Festung Budapest ? ! ? !
« Antwort #12 am: 12. Januar 2015, 11:51:58 »
Hallo!
Hier noch eine Ergänzung zu Truppenteilen, die in Verbindung mit der Fp. Nr.: 48942 E im Nachlaß aufgeführt sind:

Luftfeldpostbrief (Marke entfernt) mit Inh. v. 18.6.44
Fp. Nr.: 34282 = 2 Kp. Bau-Pi. Btl. 678 / U.: 8. Armee

Normstempel v. 30.8.44
Fp. Nr.: 38371 = Kraftf. Kp. Kps. Nachsch. Tr. 457 / U.: LVII. Pz. Kps. / 8. Armee

Normstempel v. 12.9.44
Fp. Nr.: 38371 = Kraftf. Kp. Kps. Nachsch. Tr. 457 / U.: LVII. Pz. Kps. / 6. Armee
Inh.: Ungarn, den 8.9.44

HW33175



Offline name301

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Re: Feldpostbrief aus der Festung Budapest ? ! ? !
« Antwort #13 am: 12. Januar 2015, 21:29:02 »
Vielen Dank fürs Einstellen und für die Mühe. Wer selber schon mal versucht hat Briefeinhalte zu entziffern und "abzuschreiben" , weiss wieviele Stunden Arbeit man damit hat.

Leider war der Absender nicht in der Festung Budapest (Glück für ihn).

Viele Grüße
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Re: Feldpostbrief aus der Festung Budapest ? ! ? !
« Antwort #14 am: 13. Januar 2015, 21:41:23 »
Dazu gibt es ein Buch mit der kompletten Luftversorgung von Budapest.
"Die deutschen Transportflieger im zweiten Weltkrieg / Die Geschichte des Fußvolkes der Luft" von Fritz Morzik und Gerhard Hümmelchen.
Es wird hier detaiiert beschrieb wann die Versorgungsflüge waren und was abgeworfen, bzw. eingeflogen wurde.

Gruß
Feldpostleitstelle
Karl-Heinz Utz
Mein Sammelgebiet die "Stummen Stempel" der Feldpost
und Heimatsammlung alles von der SS-Kaserne Ellwangen

 

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