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Autor Thema: Kriegsgefangenenpost via Feldpost?  (Gelesen 4327 mal)

Offline leger_de

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Kriegsgefangenenpost via Feldpost?
« am: 27. Juni 2011, 22:19:20 »
Hallo,
seit einiger Zeit frage ich mich, wie ich Kriegsgefangenen-Belege alliierter Kriegsgefangener in deutschen Lagern behandeln soll, die aus meiner Sicht definitiv über die Deutsche Feldpost befördert wurden.
Bei allen folgenden Beispielen bin ich mir schon darüber im Klaren, dass es sich um Kriegsgefangene und nicht etwa um Freiwillige bzw. Legionäre in deutschen Diensten handelt. Trotzdem sind die Merkmale für die Beförderung über die Einrichtungen der Feldpost vorhanden. Ich vermute, dass die Beförderung deshalb über die Feldpost erfolgte, weil die Kriegsgefangenen-Einrichtungen teils unmittelbar hinter umkämpften Gebiet lag, in dem ansonsten keine Postversorgung vorhanden war.
Unser Handbuch sagt mir zu dieser Tematik leider gar nichts und auch andere Quellen sind zu dieser Frage leider nicht zu finden.
In den folgenden Belegen möchte ich meine Frage einmal etwas untermauern:
1.) Kgf-Karte eines britischen Kriegsgefangenen vom 26.01.42
=> unter Lager-Bezeichnung ist hier die Feldpost-Nr. 19401A = Stab u. 1.-3. Kompanie Kriegsgefangenen-Bau- u. Arbeits-Bataillon 21 angeführt und auch der Zensurstempel weist auf diese Feldpost-Nr. hin
=> Die Beförderung muss aufgrund der FP-Nr. also zumindest teilweise über die Feldpost erfolgt sein. Oder?
Hat Jemand zu diesem Thema nähere Informationen oder weiß wo ich welche finde?
Beste Grüße
leger_de
« Letzte Änderung: 28. Juni 2011, 14:28:55 von leger_de »
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Offline leger_de

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Re: Kriegsgefangenenpost via Feldpost?
« Antwort #1 am: 27. Juni 2011, 22:24:52 »
Beleg Nr. 2: Kriegsgefangenenpost aus Kroatien an einen kroatischen Kriegsgefangenen
=> Im Vordruck der Anschrift ist die Feldpostnummer 01104C = Stab und 1.-2. Kompanie Kriegsgefangenen-Arbeits-Bataillon 180 angegeben. Ebenso im Zensurstempel, welcher bei der Ankunft im Lager abgeschlagen wurde. Dieses Lager war also ausschließlich über die Feldpost erreichbar.
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Re: Kriegsgefangenenpost via Feldpost?
« Antwort #2 am: 27. Juni 2011, 22:29:02 »
Beleg Nr. 3: Kgf-Doppelkarte eines italienischen Kriegsgefangenen vom 13.03.45
=> als Lagerbezeichnung ist hier die Feldpostnr. L62523 =  6. Kompanie Luftwaffen-Bau-Bataillon 130/XVII (K) angegeben. Zusätzlich wurde hier sogar der Normstempel der Feldpost abgeschlagen.
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Offline leger_de

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Re: Kriegsgefangenenpost via Feldpost?
« Antwort #3 am: 27. Juni 2011, 22:36:26 »
Ergänzen möchte ich die Beispiel-Belege mit Kriegsgefangenen-Post, welche offene Lagerbezeichnungen trägt, aber aufgrund der Stempel (Feldpost-Zweikreis-Stempel und stumme Stempel) trotzdem über die Feldpost befördert worden ist (Nur eine Vermutung von mir!). Es handelt sich um Kriegsgefangene aus: Belgien, Frankreich und Serbien. Ich vermute, dass man hierzu bei allen Kriegsgefangenen Beispiele dafür findet. Leider ist Kriegsgefangenenpost nicht mein Spezial-Gebiet.
Besten Dank im Voraus.
leger_de
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Offline Karolus

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Re: Kriegsgefangenenpost via Feldpost?
« Antwort #4 am: 28. Juni 2011, 13:24:26 »
Hallo leger-de,
danke für diese sehr gute, saubere Arbeit. Dieses wie auch viele andere Probleme sind eben noch nicht 100%  in den Fachbüchern erfasst, vor einiger Zeit schrieb ich, daß im Bereich der Fp noch viele weiße Flecken vorhanden sind.
Nun zu den Engländer - wie kam dieser Brief nach Deutschland? Ich habe die Luftpostliste vorliegen. Abt. III Luftpost für Kgf. (von mir abgekürzt) Briefe von brit. und amerik. Kgf nach ihrer Heimat und umgekehrt:
Die Briefe mussten am Schalter abgegeben werden (oder Briefstelle des Lagers) und durften Keine Klebezettel haben. (geheime Nachricht) Der Abgang war immer Berlin - Lissabon und weiter mit brit. Luftpost. An Kgf im Reich eben umgekehrt. Dort wurde alle vom Ausland eingehende Post der zuständigen Zensurstelle vorgelegt. Der Kennbuchstabe für Berlin war b. Siehe evtl. Riemer, Neue Schriftenreihe Nr. 88. Dort gab es 11 Gruppen, 1 = Sortierung, die 10. Gruppe war Gruppe Kgf. - Briefauswertung. Nachdem die vorgenannten Kgf - Briefe keine Ortsangabe, noch weitere Angabe hatten, mussten diese über der Briefverteilungsstelle der Feldpost laufen, und somit auch von der Deutschen Feldpost befördert worden sein.
Ein Beispiel - gilt auch für die weiteren Fp Briefe. Mir liegt gerade ein Brief aus Zagreb (Kroatien) vor, gerichtet an einen Kgf. bei FpNr. o1104 c v. 19.VIII.44, ohne Marke natürlich. (beim Arbeitsbtl. 100, stationiert in Norwegen) Hat schönen Zensurstreifen Ag in rot. = Zensurstelle Wien. (Zuständig für die Länder des Balkans, Türkei und Ungarn.) Es geht klar hervor, daß nicht alle Post von Kgf. über Berlin laufen musste. Das innere Brieffutter wurde herausgerissen - evtl. von der Zensur. Weiter ist sehr klar, daß der Brief dann über die Fp weiter lief.
Es gibt natürlich auch viele solcher Briefe, die nicht an eine FpNr. sondern eine direkte Lageranschrift hatten, vorher allerdings die Zensur passieren mussten. Und weiter? Je nach Land DDDienstpost oder D Reichspost?
So müsste es gewesen sein meint Karolus.


 

Offline Pleskau

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Re: Kriegsgefangenenpost via Feldpost?
« Antwort #5 am: 28. Juni 2011, 14:50:21 »
Hallo Karolus,
eine kleine Berichtigung und Ergänzung: Die Fp-Nr. 01104 C war am 19.08.44 der "2.Kp.KrGef.Arb.Btl. 180" zugeteilt, die zu dieser Zeit im Landkreis Soere-Troendelag in Mittelnorwegen im Einsatz war.

Offline daflocki007

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Re: Kriegsgefangenenpost via Feldpost?
« Antwort #6 am: 02. Juli 2011, 15:12:26 »
Ein sehr interessantes Thema!

Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich die Fragestellung nicht so ganz verstehe.
"wie ich Kriegsgefangenen-Belege alliierter Kriegsgefangener in deutschen Lagern behandeln soll"
Welche Möglichkeiten gibt es denn? Kriegsgefangenenpost bleibt nun mal Kriegsgefangenenpost, egal von wem sie befördert wurde. (Feldpost die durch die DRP befördert wurde, blieb ja auch Feldpost.)
Die Kriegsgefangenenpost ist für mich ein eingenständiges Gebiet, das immer auf "fremde" Beförderer zurückgreifen musste, weil es kein eigenständiges Beförderungssystem gab.
Aus meines Sicht müßte es dann ein Untergebiet der Kriegsgefangenenpost geben, welches sich mit der Beförderung durch die Feldpost beschäftigt. (Vergleichbar wie z.B. Feldpost die durch die DDP NL befördert wurde)

Fazit: Die Kriegsgefangenenpost ist ein eigenes Sammelgebiet. Durch die Überschneidungen mit der Feldpost aber auch interessant für Feldpostsammler.

Das wäre mal meine Sicht der Dinge, bin aber immer für neue Anregungen offen.
Flo
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Offline leger_de

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Re: Kriegsgefangenenpost via Feldpost?
« Antwort #7 am: 04. Juli 2011, 11:15:38 »
Hallo daflocki007,
bezüglich meiner Fragestellung bitte noch mal meinen Text genauer lesen.
Darin schrieb ich bereits, dass ich mir absolut darüber im Klaren bin, dass es sich um Kriegsgefangenenpost und NICHT um Feldpost handelt. Da wir uns in diesem Forum aber um alle Belange kümmern sollten, die die Einrichtungen der Deutschen Feldpost tangieren, fand ich dieses Thema hier im Forum ganz einfach richtig und passend. Dieses Thema wurde meines Wissens nach hier auch noch nicht behandelt.
Unbestreitbar ist doch, dass diese Belege der Kriegsgefangenen durch die deutsche Feldpost befördert wurden. Mich würde dabei einfach einmal interessieren, ob jemand z.B. dazu Ausführungsbestimmungen, Amtsblätter oder Ähnliches hat, die diese Beförderungsart dokumentieren. Es wäre für mich auch einmal interessant zu wissen, an welcher Stelle die Zuführung zur Reichspost und in der Folge zu den OKW-Zensurstellen erfolgte. Gab es hier definierte Schnittstellen bzw. konkrete Einrichtungen?
Beste Grüße
leger_de
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Offline daflocki007

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Re: Kriegsgefangenenpost via Feldpost?
« Antwort #8 am: 04. Juli 2011, 17:25:16 »
Auf die Schnelle hab ich das mal gefunden:
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Ich glaube besonders in den Fußnoten kann man gute Ansatzpunkte finden!
Flo
Immer auf der Suche nach Fallschirmjäger-Feldpost

Offline leger_de

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Re: Kriegsgefangenenpost via Feldpost?
« Antwort #9 am: 06. Juli 2011, 19:33:11 »
Allerbesten Dank! Ist wirklich sehr interessant. Ich werde mir die Fußnoten einmal zur weiteren Recherche genauer ansehen.
Beste Grüße
leger_de
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