Gruß an alle.
Es ist gut, daß Boudewijn einmal mit der Codierung von Briefen - den ersten Postleitzahlen - angefangen hat. Ich bin überzeugt, daß vielleicht 3% der Briefsammler, na und keine 10% der Feldpost und Forumfreunde sich damit befasst haben. Im Gildebrief 205 vom April 2002 der Poststempelgilde hatte ich bereits darüber geschrieben. Allerdings ist die Bezeichnung für dieses System TRANSORMA und hat nichts mit norma zu tun. Mosis schreibt hier auch richtig Transorma und findet wie ich auf der Vorlage von Boudewijn keine Codierung. Diese wurden mittels Lesegerät gelesen und da hat man keine Lupe. Desweiteren schreibt er richtig, diese "Postleitzahlen" wurden nicht vom Abs., sondern am Zielort angebracht. Dadurch sollte das Postaufkommen - die Verteilung vereinfacht werden.
Wie war es denn damals in Holland, als man diese Neuerung erfand? Die Geräte, oder das System wurden bereits 1926 von einen Herren Marchand, Ing. i.Ruhe der holl. Postverwaltung und Prof. Anfriessen vom techn. Colleg in Delft entwickelt.
Ein solches System wurde erstmals auf der Internationalen Luftpostkonferenz in Den Haag dem Publikum vorgestellt und ein weiteres war am Stand der holl. Postverwaltung zu sehen.
Diese Codier - Maschinen waren damit die Vorläufer der heutigen Postverteilungs- anlagen, die Zifferkombination in etwa vergleichbar mit den heutigen Postleitzahlen. Die Kapazität einer solchen Maschine war erstaunlich, am Anfang ca. 2400, bei Ein- arbeitung bis zu 3000 Poststücke. Im Reich gab es nur zwei Versuchsanlagen, die ab 1942/43 mit solchen Geräten ausgestattet waren, Mönchengladbach und Berlin - Steglitz. Die Verteilung von Feldpost damit war verhältnismäßig gering und es ist bekannt, daß nicht alle Sendungen durch diese Geräte liefen.
Mir liegt ein Feldpostbeleg vor, Abs. bei 33130 nach Berlin - Steglitz, Codierung AU.
Von dort wurdenfolgende Buchstaben verwendet: AM / AU / Ae / AD/ Ar / AA / AB / AT / AP / AV und Ag. Die Großbuchstaben haben eine Höhe von 2,5mm und die kleinen 1,9. Die Stempelfarbe war in der Regel rot. Diese Codierungen wurden bereits ab 1931 in Holland verwendet, so in Rotterdam, Den Haag und weiteren 6 Ämtern.
Solche Codierungen, gleich ob Privat- oder Feldpost sind selten anzutreffen, sie stehen am Anfang einer Rationalisierung der Post und sollten auch in einen Spezialkatalog wie "Michel Feldpost 1937/45" vermerkt sein. So werden solche Briefe fast immer unter ihrem Wert verkauft.
Meint Karolus.