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Dänemark (1943, sogenannte Aarhus-Ausgabe) / Aarhus-Ausgabe
« Letzter Beitrag von Feldpostmeister_at am 12. Dezember 2008, 18:37:36 »Zitat
Aahrus-Ausgabe
Im Frühjahr 1942 wurden von dem Feldpostamt in Aarhus, vermutlich für die Angehörigen der Marineintendantur Aarhus (Fp.Nr. 37493), 20 Rpf. Marken der Dauerserie (Mi. Nr. 791) mit einem eingeprägten zweizeiligen Trockenstempel herausgegeben. Es bestand seinerzeit die Vorschrift, dass alle Päckchensendungen der Soldaten in Richtung Heimat mit 20 Rpf. freizumachen seien. Da sich die Soldaten aber vielfach 20 Rpf. Marken aus der Heimat senden ließen, um die Valutaausgabe zu umgehen, kam das Feldpostamt auf die Idee, die Herkunft der zur Freimachung benutzten Marken zu kontrollieren. Die Marken sollten vom Feldpostamt zum Preise von 40 Oere gekauft wer den, was für dieses natürlich eine hübsche Einnahmequelle an Devisen bedeutete. Um zu verhindern, dass sich die Soldaten die Marken aus anderen Quellen verschafften, bzw. aus der Heimat senden ließen, solltdiese zunächst mit einem Überdruck, dann durch eine Durchlochung mit oder "F" gekennzeichnet werden. Alle diese Vorschläge wurden vom Heeresfeldpostmeister nicht genehmigt.Man schritt nun in Aarhus, unter Umgehung des erlassenen Verbots, zu der Trockenprägung, die bei vorheriger Anfrage bei der zuständigen Dienststelle, niemals genehmigt worden wäre. Es lag weder ein zwingender postalischer Grund, noch irgendeine andere Berechtigung hierfür vor. Zur Prägung wurde ein kleiner Handapparat, ähnlich einem Locher, verwendet. In der Grundplatte war das Wort zweizeilig,
FELD-
P0ST
mit Bindestrich, in Versalien, etwa 3/4 mm tief eingraviert in der Deckplatte genau in der gleichen Form aufgetragen, also erhöht. Beim Herunterdrücken des Handgriffes passten die Buchstaben genau ineinander, so dass die dazwischen gelegte Briefmarke geprägt wurde. Die Platten des Apparates trugen in einem Abstand von etwa 22 mm zweimal das Wort "FELD - POST". Durch einmaliges Prägen konnten jeweils zwei Marken fertiggestellt werden. Es sind auch mehrfach Marken übereinander zur Prägung in den Apparat gelegt worden, jedoch bestand hier, die Gefahr der zu schwach leserlichen Prägung, wodurch die Nachprüfung sehr erschwert wurde. Auf die Stellung des Prägezeichens wurde nicht geachtet, da nur Wert auf die Tatsache der Prägung gelegt wurde, Es sind daher kopfsstehende, verschobene, rückseitige und andere Prägungen bekannt. Nach Einführung der Prägung konnten auch im Besitz der Soldaten befindliche Marken geprägt werden, sofern sie vom Feldpostamt vorher für 40 Oere gekauft worden waren. Praktisch war dies überhaupt nicht feststellbar! Nachdem die Prägung eine Zeit lang erfolgt war und die Poststücke mit diesen Marken auch befördert worden sind, stellte man die Prägung wegen der zeitraubenden Bedienung des Apparates wieder ein.
Quelle:Hoffmann-Giesecke, Deutsche Feldpost 1939-45
Max